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Luftwaffe
NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraumüberwachung

Air Policing South: Nicht nur Fliegen

Triebwerkswechsel, Tanken und mehr – ein Einsatz der Luftwaffe setzt Know-how und Teamwork auch am Boden voraus

Ein Mann beugt sich über einen blauen Kasten.

Bundeswehr/Saskia Meike

Fünf Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 Richthofen aus Wittmund sind temporär in Rumänien stationiert, um den NATONorth Atlantic Treaty Organization-Luftraum zu sichern. Für die Einsatzbereitschaft der Jets sind die Techniker verantwortlich. Doch dass ist nicht der einzige Service. Einige andere stellen sich heute vor.

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Triebwerkswechsel rasch und sorgfältig

Zwei Bundeswehr-Techniker reparieren in einer Halle das Triebwerk eines Düsenjets

Bundeswehr/Saskia Meike

Rund 170 deutsche Soldatinnen und Soldaten sind an der rumänischen Schwarzmeerküste für die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mission enhanced Air Policing South (eAPSenhanced Air Policing South) im Einsatz.

Für die Bewaffnung und die technische Topform der Eurofighter sorgen vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Technik, die den größten Personalanteil stellt. Sie können alle notwendigen Reparaturen durchführen – auch den Triebwerkswechsel bei einem Eurofighter, der nach einem Routineflug mit einer Störung der rechten Turbine zurückgekehrt war. Zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft des Mehrzweckkampfflugzeugs tauschen die Techniker schnellstmöglich das Triebwerk aus.

Damit ein Triebwerkswechsel reibungslos und zügig durchgeführt wird, muss jeder Handgriff sitzen. Im ersten Montageschritt wird die defekte Turbine fachgerecht abgeklemmt und ausgebaut. Parallel dazu entlädt das Team das neue Triebwerk aus dem Transportcontainer. Diese Vorgänge sind exakt koordiniert – Arbeitsschritte, bei denen Teamwork entscheidend ist.

Als Nächstes wird das defekte Triebwerk ab- und das neue aufgerüstet, um es in den Eurofighter einzubauen. Im letzten Schritt wird das neue Triebwerk angeklemmt. Nach dem Abschluss der Montagearbeiten prüfen die Techniker das Triebwerk auf Dichtigkeit sowie Funktionsfähigkeit. In der Regel dauert der Wechsel bei einem Eurofighter einen halben Tag.

Bodenprüflauf auch ohne Halle

Um die volle Einsatzfähigkeit des Eurofighters zu gewährleisten, wird nach dem Triebwerkwechsel der sogenannte Bodenprüflauf durchgeführt. In Rumänien stehen dem Verband keine Lärmschutzhallen zur Verfügung, daher findet die Kontrolle auf einer Abstellplatte statt.

Das Triebwerk wird auf Herz und Nieren geprüft, inklusive eines umfangreichen Nachbrennertests. Bei diesem Test wird so viel Lärm freigesetzt, dass das Personal in der Nähe des Eurofighters eine Schallschutzausrüstung sowie einen doppelten Gehörschutz tragen muss, um sich zu schützen. Der Test verläuft erfolgreich und die Einsatzbereitschaft der Maschine ist wieder hergestellt.

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Kerosin für die Sicherer des Luftraums

Tankwagen steht neben einem Kampfflugzeug.

Bundeswehr/Saskia Meike

Der Bereich POLPetrol, Oil and Lubricants (Petroleum, Oil, and Lubricants), der für die Versorgung mit Kraftstoffen zuständig ist, wirkt auf den ersten Blick ein wenig unscheinbar. Dabei leisten die Menschen, die hier arbeiten, einen essenziellen Beitrag zur Auftragserfüllung. Wenn die Eurofighter von einem Flug zurückkommen, werden die Flugzeuge sofort wieder einsatzbereit gemacht. Dazu gehört auch, das Kerosin wieder aufzufüllen für den nächsten Flug.

Die Tankwarte stehen hierzu bereits am Rand der Landebahn, wenn die Eurofighter aufsetzen. Während des Betankens wird eine Probe abgezapft, und bevor die Luftfahrzeuge wieder abheben, testen die Fachleute das Kerosin auf Reinheit und Qualität. Hierzu haben die Soldatinnen und Soldaten aus dem Fachbereich einen Laborcontainer aus Deutschland nach Rumänien gebracht, um die notwendigen Untersuchungen ohne Zeitverlust durchführen zu können. Dies ist wichtig, denn sollte das Kerosin nicht den benötigten Reinheitsstandards entsprechen, könnte es im schlimmsten Fall zu Triebwerksfehlern kommen.

Nicht einfach nur tanken

Nicht nur die Qualitätskontrolle des Kerosins ist die Aufgabe der Fachleute. Sie sind bei der Mission eAPSenhanced Air Policing South auch für das Enttanken der Eurofighter zuständig. Wenn ein Eurofighter zur Reparatur muss, ist es aus Flugsicherheitsgründen erforderlich, das Kerosin vor den anstehenden Arbeiten am Kampfjet abzupumpen. Hierzu stehen den Soldatinnen und Soldaten in Rumänien zwei Tankfahrzeuge zur Verfügung, die sich sowohl zum Be- als auch zum Enttanken der Flugzeuge eignen. 

Wie bei den Technikern der Maschinen richtet sich der Dienst der POLPetrol, Oil and Lubricants-Fachleute nach den Flugzeiten der Luftfahrzeuge. Und auch im Ernstfall stehen die Betankungsprofis wie auch die Techniker und anderes Fachpersonal, das für Alarmstarts benötigt wird, immer in Bereitschaft. Dafür organisiert das Kontingent einen Schichtdienst.

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Nicht alles Alte ist schlecht!

Eine gelbe Fahne mit der Aufschrift "Feldpost" weht vor blauem Himmel im Wind.

Bundeswehr/Saskia Meike

Unter den Annehmlichkeiten, die ein Einsatz für die Soldatinnen und Soldaten bei eAPSenhanced Air Policing South mit sich bringt, ist vermutlich die Videotelefonie als wichtigstes Verbindungselement zur Heimat zu nennen. Die jüngeren Kameradinnen und Kameraden, für die es der erste Einsatz ist, erfahren aber oft etwas Neues: das Gefühl, ein Paket oder einen Brief aus Deutschland zu bekommen.

Die Neugier ist groß: Wer hat an einen gedacht und sich die Mühe gemacht hat, nicht nur das Smartphone in die Hand zu nehmen? Wer hat sich Zeit genommen, um dem Menschen, der im Einsatz ist, auch per Briefpost eine Freude zu machen?

Freitags gibt es glückliche Gesichter

Für die meisten Menschen in Deutschland ist der Freitag gleichbedeutend mit dem Start ins Wochenende. Bei eAPSenhanced Air Policing South hat der Freitag eine ganz andere Bedeutung: Die Post aus Deutschland ist bei der Feldpost eingetroffen!

Hauptfeldwebel Frank P.* berichtet, dass die Nutzung der Feldpost nicht mehr so stark ausgeprägt ist wie zu Zeiten des Afghanistan-Einsatzes. Viele Soldatinnen und Soldaten melden sich aber freitags immer noch mit erwartungsvollen Gesichtern bei ihm am Schalter, um eine Karte oder ein Paket abzuholen. Manchmal wird die Post sehnsüchtig erwartet und manchmal kommt sie ganz überraschend, sodass die Feldpost erstmal die Adressatin oder Adressaten identifizieren und suchen muss.

Glücksbringer und mehr

Und dann ist der eine happy, weil er seinen Glücksbringer zugeschickt bekam, den er zuhause vergessen hatte. Eine andere berichtet von einem Überraschungspaket mit Süßigkeiten von der heimischen Dienststelle. Die Bandbreite kennt fast keine Grenzen: Puzzle und Pornohefte, Ladekabel und Leberwurst und vieles mehr.

* Name zum Schutz der Personen geändert

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Übung: Eurofighter bekämpft mobile Ziele am Boden

Ein Gerät zum Markieren steht auf drei Beinen.

Bundeswehr/Saskia Meike

Neben den deutschen Soldatinnen und Soldaten sind auf der Airbase Mihail Kogălniceanu in Rumänien auch französische und amerikanische Kräfte stationiert. Unter ihnen befinden sich auch Joint Terminal Attack Controller (JTACs), die unter anderem die Markierung der am Boden befindlichen Ziele für Luftfahrzeuge durchführen.

Das ist eine perfekte Gelegenheit, um mit den Pilotinnen und Piloten der fünf stationierten deutschen Eurofightern die gemeinsamen Arbeitsprozesse für den Ernstfall zu üben. Dies ist besonders wichtig, da die Teams sich nicht kennen, jedoch schnell und präzise zusammenarbeiten müssen. Die Kommunikation muss entsprechend abgestimmt sein.

Ziel anvisieren

Das Szenario: Ein feindliches Fahrzeug bedroht die eigenen Bodentruppen, die sich in einem nahegelegenen Dorf verschanzt haben. Ein internationales Team von JTACs hat es geschafft, auf einem Hügel in Sichtweite unbemerkt Stellung zu beziehen.

In dieser Übungssituation diente ein mit drei deutschen Soldaten besetztes ziviles Kraftfahrzeug als Feinddarstellung. Damit kann ein bewegliches Ziel markiert und bekämpft werden. Der Pick-Up nähert sich auf einem brachliegenden Feld den fiktiven Stellungen der verbündeten Streitkräfte. Die JTACs weisen die Piloten der Eurofighter per Funk und Laservisier auf ihr Ziel ein, um dieses in einer Simulation auszuschalten. Mit Erfolg, denn gegen die Bewaffnung und die Geschwindigkeit eines Eurofighters hat das feindliche Fahrzeug keine Chance.

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