Deutscher Gefechtstand übernimmt Verantwortung für NATO-Luftoperationen
Deutscher Gefechtstand übernimmt Verantwortung für NATO-Luftoperationen
- Datum:
- Ort:
- Kalkar
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Die operative Führung der NATO-Luftoperationen in Europa liegt bis November am Niederrhein. Der Gefechtstand in Kalkar übernimmt – erstmalig in der Geschichte der Allianz – die Führung vom NATO Allied Air Command in Ramstein, das sich in dieser Zeit gänzlich auf die Teilnahme an der Übung Steadfast Jupiter konzentrieren kann.
Für NATO-Operationen verantwortlich
„All in“ trotz Einsatzverpflichtung? Das geht nur mit einem verlässlichen Partner an der Seite, auf den man sich abstützen kann. Genau in dieser komfortablen Situation befindet sich das zentrale Luftwaffenhauptquartier der NATO (Headquarters Allied Air Command, HQHeadquarters AIRCOM) im rheinland-pfälzischen Ramstein.
Hier werden Tag für Tag die Luftoperationen der NATO, die sogenannten „Real World Operations“ (RWO), geführt. Ob Flüge der AWACSAirborne Early Warning and Control System-Maschinen aus Geilenkirchen, unbemannte Aufklärungsflüge aus Signonella auf Sizilien, Betankungsmissionen oder natürlich auch Übungs- und Einsatzflüge der einzelnen Nationen – alles läuft im zentralen Gefechtstand in Ramstein zusammen.
Auch solch ein Hauptquartier muss sich regelmäßig in Übungen überprüfen, um Stillstand zu vermeiden und sich weiterzuentwickeln. Und hier kommt der sich derzeit in Bereitschaft für die NATO-Speersitze, die Very High Joint Task Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ), befindliche Luftwaffengefechtstand im niederrheinischen Kalkar ins Spiel:
VJTFVery High Readiness Joint Task Force -Gefechtstand am Niederrhein
Mit dem Joint Force Air Component Headquarters (JFACJoint Forces Air Component HQHeadquarters) stellt Deutschland der NATO regelmäßig einen Gefechtstand zur Planung und Führung von Luftoperationen (Air Command & Control, AirC2Air Command and Control) zur Verfügung. Auch andere Nationen wie die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien oder Spanien verfügen über solche Fähigkeiten. Erstmalig wurde nun jedoch eines dieser nationalen JFACs nicht nur in Bereitschaft gehalten, sondern real durch den NATO-Oberbefehlshaber im belgischen Mons aktiviert, um einen konkreten Einsatzauftrag zu übernehmen.
„Die Teilnahme an Übungen ist essentiell, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und die eigenen Fähigkeiten stetig zu optimieren. Aus diesem Grunde sind wir sehr dankbar für die Möglichkeit, die Verantwortung für die Luftoperationen des Bündnisses guten Gewissens temporär an das deutsch-geführte JFACJoint Forces Air Component HQHeadquarters übergeben zu können und uns voll und ganz auf die Teilnahme an der Übung Steadfast Jupiter konzentrieren zu können“, unterstreicht Brigadegeneral Christoph Pliet, verantwortlich für den Bereich „Einsatz und Operationen“ im HQHeadquarters AIRCOM.
Wichtige Rolle Deutschlands in der Allianz
Für den multinationalen Gefechtstand in Kalkar bedeutet dieses nun, dass bis Anfang November die Verantwortung für die Luftoperationen der NATO am Niederrhein liegt. Aber die Frauen und Männer, die überwiegend durch das Zentrum Luftoperationen gestellt werden, sind für diesen herausfordernden Auftrag bestens ausgebildet.
„Die temporäre Übernahme dieses Einsatzauftrages für die NATO entspricht voll und ganz unserem Portfolio. Die Vorbereitung auf die Bereitschaftsphase der VJTFVery High Readiness Joint Task Force umfasste einen mehrjährigen Übungs- und Zertifizierungsprozess. Vor wenigen Wochen plante und führte das JFACJoint Forces Air Component HQHeadquarters (DEU) darüber hinaus auch die Luftoperationen im Rahmen der Großübung „Air Defender 23“ mit 250 Luftfahrzeugen aus 25 Nationen“, so Brigadegeneral Holger Radmann, Director JFACJoint Forces Air Component HQHeadquarters (DEU) und ergänzt: „Die Übernahme unterstreicht die wichtige Rolle Deutschlands in der Allianz und ist ein weiteres sichtbares Zeichen der Bündnissolidarität gegenüber unseren Partnern.