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Marine
Internationale Kooperation

75 Jahre starke Partnerschaft: Deutschland und Kanada blicken gemeinsam in die Zukunft

Kooperation
Datum:
Ort:
Eckernförde
Lesedauer:
3 MIN

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Am 18. Dezember 2025 empfing der Kommandeur der Einsatzflottille 1, Flottillenadmiral Christian Walter Meyer, eine Delegation der kanadischen Regierung in Eckernförde. Anlässlich eines sich anschließenden Besuchs bei der ThyssenKrupp Marine Systems AGAktiengesellschaft & Co. KGaA (TKMSThyssenKrupp Marine Systems) erhielt die Abordnung zusätzlich Einblicke in den Fertigungsprozess von U-Booten und unterzeichnete im Nachgang ein Memorandum of Understanding (MoUMemorandum of Understanding).

Zivilisten und Soldaten stehen vor einem steinernen Denkmal.

Die kanadische Delegation mit Staatssekretär zu Besuch in Eckernförde

Bundeswehr/ Vivien Nickel

Die deutsch-kanadischen Beziehungen stehen im Zeichen einer besonderen Kontinuität: Seit fast 75 Jahren agieren beide Nationen als verlässliche Partner, die durch gemeinsame Werte, verantwortungsvolles Handeln und eine konsequente Zukunftsorientierung verbunden sind. Mit Blick auf das bevorstehende Jubiläumsjahr 2026 bekräftigt Deutschland sein Bestreben, diese Freundschaft auf wirtschaftlicher, kultureller und insbesondere militärischer Ebene weiter zu intensivieren.

Vertiefung der maritimen Zusammenarbeit

Die Delegation des kanadischen Verteidigungsministeriums, die sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Militär und Wirtschaft zusammensetzte, stattete zunächst dem Ausbildungszentrum U-Boote in Eckernförde einen Besuch ab. Nachfolgend fand eine Besichtigung der TKMSThyssenKrupp Marine Systems-Werft in Kiel statt, bei welcher die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding zwischen TKMSThyssenKrupp Marine Systems und der kanadischen Firma Marmen erfolgte.

Die militärische Kooperation beider Staaten im Marinebereich hat eine lange Tradition. Ein Beispiel dieser engen Verzahnung ist die Ausbildung kanadischer Offiziere in Eckernförde, die auch ab Januar 2026 weiter intensiviert wird. Kanada plant aktuell, seine U-Boot-Flotte enorm aufzustocken. Statt bislang vier sollen in Zukunft bis zu zwölf U-Boote unter kanadischer Flagge fahren. Deutschland hat Kanada offiziell eingeladen, der bestehenden deutsch-norwegischen U-Boot-Kooperation beizutreten. Ein entsprechendes Angebot durch TKMSThyssenKrupp Marine Systems wird Ende Januar 2026 an die kanadische Regierung übergeben.

„Kanada besitzt eine hochprofessionelle Marine. Es hat immer wieder Gelegenheiten zur Zusammenarbeit gegeben, die allen sehr genutzt haben. Wir sind in einer Lage, in der wir den Abschreckungsauftrag in einem gemeinsamen Operationsgebiet wahrnehmen. Da kann es nur helfen, wenn wir das mit gleichen Booten, nach gleichen Taktiken und Verfahren, auf Basis einer gemeinsamen Ausbildung, mit gleichem Verständnis und unter Abstützung auf die gleiche technische und logistische Unterstützung tun. Ich wäre deshalb froh, wenn wir auch in Fragen der U-Boot-Kooperation näher mit Kanada zusammenrücken.“  so Flottillenadmiral Christian Walter Meyer, Kommandeur Einsatzflottille 1.

Eine Flotte der Superlative

  1. Sollte sich Kanada für die Beschaffung von U-Booten der Klasse U212 CDCounter Daesh entscheiden, würde dies die Geburtsstunde einer strategischen Allianz zwischen Deutschland, Norwegen und Kanada markieren, die technologisch und operativ neue Maßstäbe setzt. Das Projekt verfolgt dabei drei Kernziele:
    Weltweite technologische Führung: Durch den Verbund von sechs deutschen, sechs norwegischen und zwölf kanadischen Einheiten entstünde die größte gemeinsam operierende Flotte konventionell angetriebener U-Boote weltweit.
  2. Skalierbarkeit und Effizienz: Die trilaterale Rüstungskooperation würde über Jahrzehnte hinweg enorme wirtschaftliche Vorteile durch Synergien in Wartung, Logistik und Weiterentwicklung generieren.
  3. Stärkung des Zusammenhalts der NATONorth Atlantic Treaty Organization: Das Vorhaben sichert die rüstungsindustrielle Geschlossenheit innerhalb des Bündnisses in einem strategisch kritischen Segment.
Vier Männer der kanadischen Delegation zwei in Uniform.

Die kanadische Delegation besichtigte unter anderem das Ausbildungszentrum U-Boote

Bundeswehr/ Vivien Nickel

Dass die Bedeutung dieses Vorhabens weit über rein militärische Aspekte hinausgeht, unterstreicht die Mitreise des kanadischen Rüstungsstaatssekretärs Stephen Fuhr bei TKMSThyssenKrupp Marine Systems in Kiel. Die Unterzeichnung des Memorandum of Understanding im Beisein des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister der Verteidigung Nils Schmid verdeutlicht, dass die angestrebte U-Boot Kooperation als umfassende technologische Entwicklungspartnerschaft verstanden wird. Unter dem Leitmotiv „Partnership beyond a platform“ sollen weitreichende wirtschaftliche Potenziale erschlossen und die industrielle Basis beider Länder nachhaltig gestärkt werden. In einer Welt im Wandel zeigen Deutschland und Kanada eindrucksvoll: Uns verbindet weit mehr, als uns trennt.

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