Heimdall 2022: Joint Fire Support Exercise
Marine, Heer und Luftwaffe üben gemeinsam in Nordnorwegen die taktische Feuerunterstützung.
Vor dem eigentlichen Beginn des Manövers Joint Fire Support Exercise – Heimdall 2022 musste die Übung der Streitkräfte in zahlreichen Arbeitsstunden geplant werden. 51 Dienststellen der Bundeswehr waren an der Planung beteiligt.
Der Sea King liefert Material vom Einsatzgruppenversorger „Berlin“ auf die kleine unbewohnte Insel Ørja vor Andenes in Norwegen. Die Gebirgsjäger des Heeres nehmen dieses in Empfang.
Bundeswehr/Leon RodewaldVor zwei Jahren starteten die ersten Vorbereitungen der Einsatzflottille 2 für Heimdall 2022. Von der Idee bis heute überwanden die Planer zahlreiche Hürden, um diese bundeswehrgemeinsame Übung ermöglichen zu können. „Die Idee ist bereits früh entstanden, aber nach und nach wuchs die Übung, weil wir feststellten, dass wir die Unterstützung von diesen und jenen Dienststellen zur Realisierung des Manövers benötigen“, so Kapitänleutnant Maximilian D., einer der Planer der Übung.
Vor gut einem Jahr fand die erste Konferenz mit allen Akteuren statt, um gemeinsam das Ziel der Übung zu definieren. Zur Final Planning Conference trafen sich dann alle Beteiligten im September bei der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall. Dort präsentierten die Vorbereiter den Übungsteilnehmenden der Deutschen Marine, sowie einem Mörserzug die Fähigkeiten der Joint Fire Support Coordination Group.
Das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Wilhelmshaven schloss im Vorfeld mit Norwegen und dem dort ansässigen Andoya Space Center Verträge und bestimmte den Transportbedarf von Fahrzeugen, Material und Munition. Immerhin musste der Transport von einer unbemannten Überwasserdrohne, 650 Stück Mörsermunition, 10 Stinger-Raketen, 1.200 Schuss 76 Millimeter, 100 Schuss 127 Millimeter sowie 20.000 Schuss für kleinkalibrige Waffen, Fahrzeuge und vielen mehr organisiert werden. Nebst dem Transport mit dem A-400M der Luftwaffe brachte der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ auch einiges an Material der Gebirgsjäger nach Norwegen.
Die Übungsleitung und die Landunterstützungsgruppe reiste mit einem A321neo der Flugbereitschaft der Bundeswehr in Norwegen an. Unmittelbar nach der Landung ging es mit den Vorbereitungen vor Ort weiter: Die Informationstechnik für die Übungsleitung musste aufgebaut, die Kommunikationsstrecken für die technische Datenübermittlung zwischen Land-, Luft- und Seestreitkräften getestet und das Material an die unterschiedlichen Orte der Übung transportiert werden.
Die am Manöver Heimdall 2022 teilnehmenden Schiffe, hier Einsatzgruppenversorger „Berlin“, Fregatte „Rheinland-Pfalz“ und Fregatte „Schleswig- Holstein“ (rechts) fahren in einem gemeinsamen Transit nach Norwegen
Bundeswehr/Julia KelmMittels zwei Mehrzweckhubschrauber Sea King wurden beispielsweise 25 Tonnen Material auf die Insel Ørja gebracht, um die Mörserstellung der Gebirgsjäger aufzubauen. Unter dem Material waren auch Zelte und Schlafsäcke, denn trotz der widrigen klimatischen Bedingungen verbringen die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 den gesamten Übungszeitraum draußen auf der Insel, inmitten der Natur.
Der maritime Verband hat sich in Harstad auf die kommenden Tage in See vorbereitet: Proviantübernahme, letzte Planungen für das Seezielschießen und andere Übungen. Bei der Pre-Sail Conference trafen sich alle Verantwortlichen einzelner Übungsabschnitte und Übungseinheiten, um die allerletzten Absprachen von Angesicht zu Angesicht zu treffen. „Für den Erfolg des Manövers ist es unerlässlich, dass wir alle den gleichen Zeichenvorrat haben, denn wir werden Leute in der Luft, auf See und an Land haben und gleichzeitig mit unterschiedlichen Waffen auf ein Ziel schießen“, betont Kapitänleutnant Maximilian D. mit dem Hinweis auf den gleichen Wissensstand.
von Presse- und Informationszentrum Marine (Pirrwitz) E-Mail schreiben
Die „Berlin“ übernimmt Munition für Schiffe sowie für die Gebirgsjäger und das Kommando Spezialkräfte Marine
Bundeswehr/Leon Rodewald
Vor dem Manöver nimmt die Besatzung des Einsatzgruppenversorgers „Berlin“ in ihrem Heimathafen Wilhelmshaven Munition an Bord
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Mörsermunition, Stinger-Raketen, Munition für 76 und 127 Millimeter sowie Munition für kleinkalibrige Waffen mussten verladen werden
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Der Bordhubschrauber Sea Lynx kommt vor der Übung beim Materialtransport zum Einsatz
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Das vom Marinehubschrauber gelieferte Material, wie Munition und Wasser, wird vom Vorauskommando der Gebirgsjäger auf der Insel Ørja in die Stellungen verbracht
Bundeswehr/Leon Rodewald
Die Luftwaffe unterstützt die Marine durch den Personaltransfer von Soldaten nach Andenes in Norwegen vom Flughafen Hamburg aus
Bundeswehr/Leon Rodewald
Die Schiffe, die bei Heimdall 2022 teilnehmen, liegen in Harstad. Hier: Die Fregatte „Schleswig-Holstein“ (außen) und die „Rheinland-Pfalz“ (innen)
Bundeswehr/Leon Rodewald