Marine
Nach der KiWo ist vor der KiWo

Kieler Woche 2023: Lebendig, vielfältig, weltoffen

Kieler Woche 2023: Lebendig, vielfältig, weltoffen

Datum:
Ort:
Kiel
Lesedauer:
3 MIN

Die Marine, wie die Bundeswehr insgesamt, präsentierte sich auf der 129. Kieler Woche für über zivile und militärische 26.000 Gäste.

Luftbild eines Hafens, in dem viele graue Kriegsschiffe liegen.

Friedliches Fest im Marinehafen Kiel-Wik. Die Gastschiffe haben sich herausgeputzt und sind über alle Toppen beflaggt.

Bundeswehr/Helge Horrmann

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Kieler Woche im Marinestützpunkt Kiel-Wik“, resümierte Fregattenkapitän Jan Dobberstein, Kommandeur der Marinebasis. Er fasste zusammen: „Die mehr als 4.000 internationalen Marinesoldatinnen und -soldaten haben sich wohl gefühlt, es herrschte eine friedliche Stimmung und die über 22.000 Besucherinnen und Besucher des Open Ship waren von der Vielfalt der Bundeswehr sehr angetan.“

Gerade am ersten Kieler-Woche-Wochenende gab es – bei strahlendem Sonnerschein – viel für die Gäste des Open Ship und des offenen Stützpunkts zu bestaunen. Die Vorführung der Marineflieger fand besonderen Anklang: Aus einem Sea-King-Hubschrauber seilten sich in kürzester Zeit Fallschirmjäger ab und enterten eine kleine Schute mitten im Kieler Marinehafen. 

Portraitfoto eine Marineoffiziers in kurzärmeligen weißen Hemd und mit weißer Schirmmütze.

Zufriedener Gastgeber: Stützpunktkommandeur Dobberstein

Bundeswehr/Marcel Kröncke

Im Jubiläumsjahr gab es Geburtstagsbesuch für die Deutsche Marine

Dutzende große und kleine graue Kriegsschiffe füllten prall den Kieler Marinehafen – und waren gut besucht. Lange Schlangen bildeten sich bei einigen ganz besonderen Gästen. Vor allem die USSUnited States Ship „Paul Ignatius“, erst vor vier Jahren in Dienst gestellt und damit einer der neuesten Zerstörer der amerikanischen Arleigh-Burke-Klasse, begeisterte viele Besucher. 

Die Schiffe lagen für ein langes Wochenende im Hafen, den traditionell bildet das Einlaufen in Kiel den Abschluss der größten jährlichen NATO-Marineübung in der Ostsee, dem USUnited States-geführten Manöver BALTOPS. Für den Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack hatte die Präsenz so vieler Partner dieses Jahr eine weitere, festliche Bedeutung. „Sie sehen ein sehr glückliches Lächeln auf meinem Gesicht“, so Kaack. „Zwei Tage nachdem wir den 175. Geburtstag der deutschen Marinen gefeiert haben, haben wir das Vergnügen, fast 40 Einheiten aus 15 Nationen hier im Marinestützpunkt Kiel zu empfangen.“

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Die Gastschiffe der Kieler Woche bei der Marine stammen nicht nur von der NATO, sondern aus aller Welt. Hier das urugayische Dreimastschoner-Schulschiff „Capitán Miranda“ (vorn) und die marokkanischen Mehrzweckfregatte „Allal Ben Abdellah“ (dahinter)

Bundeswehr/Helge Horrmann

Während der Tage des Open Ships lohnten sich auch Besuche auf dem uruguayischen Segelschulschiff „Capitán Miranda“ und der marokkanischen Fregatte „Allal Ben Abdellah“. Auf letzterer hießen Klängen traditioneller Musik die Gäste an Bord willkommen. Die Fregatte der Königlich-Marokkanischen Marine war ausschließlich zum Besuch der Kieler Woche angereist und ist nach deren Ende direkt wieder heimgekehrt. 

Das Flaggschiff der Deutschen Marine auf der diesjährigen Kieler Woche indes war die Fregatte „Bayern“ aus Wilhelmshaven. Auf offiziellen Empfängen an Bord war ebenfalls die demokratische Begründung der deutschen Seestreitkräfte vor 175 Jahren Thema der Ansprachen. Daneben fanden vor allem der ökumenische Gottesdienst und das Konzert des Marinemusikkorps Kiel großen Anklang. Alle Veranstaltungen fanden unter freiem Himmel auf dem Hubschrauberlandesdeck der Fregatte statt.

Zur Erinnerung an die auf See gebliebenen Seeleute aller Nationen fand ebenso traditionsgemäß wieder eine Kranzniederlegung in Laboe statt. Dazu versammelten sich unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Deutschen Marine, des Deutschen Marinebundes, der Landes- und Lokalpolitik sowie befreundeter Streitkräfte im Marine-Ehrenmal. Zum Zeremoniell gehörte auch eine gemeinsame Andacht der katholischen und evangelischen Militärgeistlichen des Standorts Kiel. 

Fokus Sport: Marinekutter, Basketball und Fußball

Das Hauptaugenmerk der sportlichen Wettbewerbe lag auf den Marinekutterregatten, die während der gesamten Woche auf der Kieler Förde stattfanden. Ihre Tradition auf der Kieler Woche reicht bis ins Jahr 1881 zurück. Insgesamt nahmen 19 Crews teil, die sich bei wechselnden Winden spannende Segelwettkämpfe lieferten.

Weiter auf sportlichem Feld traten bei Basketball- und Fußballturnieren gut gelaunte und hoch motivierte Schiffsbesatzungen aus verschiedenen Nationen gegeneinander an. Mit einer gesunden Portion Ehrgeiz und viel Freude ermittelten sie ihre jeweiligen Kieler-Woche-Champions. 

Für Schüler bot der Stützpunkt Kiel-Wik zum wiederholten Male das Camp Marine an. Rund 350 Interessierte aus 13 Schulen rund um Kiel nahmen das Angebot an. 

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Im Stützpunkt Kiel-Wik fand während der Kieler Woche wieder das Camp Marine statt. Schülerinnen und Schüler konnten die Marine und die Bundeswehr insgesamt näher kennenlernen. Ein besondere Attraktion: der Schützenpanzer Puma

Bundeswehr/Helge Horrmann

Auf der Promenade neben der Gorch-Fock-Mole zeigten sich das Heer, der Sanitätsdienst und die Streitkräftebasis. So waren unter anderem das Seebataillon, das Panzeraufklärungsbataillon 6 „Holstein“ aus Eutin und das Spezialpionierbataillon 164 aus Husum dabei. Besonderen Eindruck hinterließen die Vorführungen mit dem hochmodernen Schützenpanzer Puma.

Die Kieler Woche bei der Marine schloss mit letzten Regattafahrten der Marinekutter am 24. Juni. Offiziell geht das gesamte große Volksfest am 25. Juni zu Ende.

„Dieses Jahr hat alles wunderbar geklappt. Und im nächsten Jahr planen wir, neben einigen kleinen Überraschungen, wieder mit der Teilnahme von unserem Segelschulschiff ‚Gorch-Fock‘“, so Stützpunktkommandeur Dobberstein zum Abschluss. Die Planungen zur Kieler Woche 2024 beginnen schon kurz nach der Sommerpause.

von Timo Petersen  E-Mail schreiben

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