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Frieden und Versöhnung

Den Gewaltkreislauf unterbrechen

Gottesdienst
Datum:
Ort:
Weißenfels
Lesedauer:
2 MIN

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Jedes Jahr gedenken Schweden und Deutsche der Schlacht von Lützen vor 391 Jahren, in der König Gustav II. Adolf, der charismatische Anführer des protestantischen Lagers, zu Tode kam.

Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Meuchen bei Lützen mit Militärdekanin Dr. Alexandra Dierks

Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche in Meuchen bei Lützen mit Militärdekanin Dr. Alexandra Dierks

Enno Haaks / Gustav-Adolf-Werk

Es war nur eine Schlacht mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges – nicht die größte und nicht die entscheidende. Berühmt wurde sie vor allem, weil der schwedische König und Feldherr Gustav Adolf von den Truppen Wallensteins getötet wurde. Damit verlor die protestantische Seite ihren bedeutendsten Anführer. Trotzdem dauerte es noch 16 Jahre, bis endlich Frieden geschlossen wurde. Heute versammeln sich in jedem Jahr Menschen zum Gedenken an den schwedischen König und die Schlacht von Lützen an der historischen Stätte.

In diesem Jahr war Militärdekanin Dr. Alexandra Dierks aus Berlin zu Gast und hielt im Festgottesdienst die Predigt über eine Verheißung aus dem Buch des Propheten Jesaja und das Geschenk des Westfälischen Friedens vor inzwischen 375 Jahren: „Der Friedensschluss hat die Gewaltkreisläufe unterbrochen und gewaltfreie, rechtssichere Konfliktlösungsmöglichkeiten geschaffen. Das war wichtig, das war geradezu unabdingbar. Aber dafür, dass da etwas Größeres entstehen konnte als ein ,kalter Friede‘, war noch etwas Weiteres erforderlich: Heilung. Vergebung. Versöhnung. Eine Besinnung auf das, was Gott von uns allen will.“

Der Altar der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche

Der Altar der Gustav-Adolf-Gedächtniskirche

Enno Haaks, Gustav-Adolf-Werk

Bei der Freude über den Frieden, der seitdem zwischen den christlichen Konfessionen gewachsen ist, nahm sie besonders ihren eigenen Arbeitsbereich in den Blick: „Es ist ein großes Geschenk, dass Katholiken und Protestanten inzwischen so entspannt und geschwisterlich miteinander leben und sogar eng zusammenarbeiten können. Die Militärseelsorge ist hier ein ganz besonders hell leuchtendes Beispiel.“

Ihre Gedanken zu Versöhnung und in Gott gegründeter Identität führten sie auch zum Gustav-Adolf-Werk, einer Einrichtung, die nach dem König benannt ist und sich für den Schutz von Minderheiten und die Versöhnung zwischen den Gruppen einsetzt: „In dieser Arbeit geht es ja nicht zuletzt um Identität, um die Identität als Christen und als Kirche auch und gerade in solchen Weltgegenden, wo wir nicht die Mehrheit bilden und keinen nennenswerten Einfluss haben. Gerade dort werden wir erkennbar als die Knechte, die Gott in seinen Dienst gerufen hat.“

von Walter Linkmann

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