Amtshilfe der Bundeswehr: Testen, testen, testen!

Amtshilfe der Bundeswehr: Testen, testen, testen!

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
3 MIN

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Seit zwei Wochen führt ihn der morgendliche Arbeitsweg nicht wie sonst in die Lüttich-Kaserne in Köln. Denn Hauptgefreiter Jotpal Singh hat sich gemeldet, um im Rahmen der Amtshilfe der Bundeswehr im Caritas-Altenzentrum St. Bruno zu helfen. Dort testet er zusammen mit einem Kameraden alle Personen, die in der Pflegeeinrichtung ein- und ausgehen auf Corona und hilft damit, die Bewohnenden vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen.

Links der Soldat in Schutzkleidung, rechts eine Frau. Er nimmt durch ein Fenster einen Abstrich in ihrem Rachen.

HG Singh nimmt durch ein Fenster den Abstrich für einen Corona-Schnelltest. Nur mit negativem Testergebnis dürfen Personen das Altenzentrum St. Bruno betreten.

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Zu Beginn des Arbeitstages heißt es für Jotpal Singh erstmal: Schutzausrüstung anlegen! Dazu gehören medizinische Handschuhe, Schutzkittel, Schutzhaube und -brille und natürlich die FFP2-Maske. Damit ist er selbst bestmöglich vor Ansteckung mit dem Corona-Virus geschützt, während er Abstriche entnimmt und die Proben sortiert. „Zur Sicherheit testen wir uns zusätzlich alle drei Tage gegenseitig“, berichtet er.

Vom Amt ins Altenzentrum

Wie er korrekt einen Corona-Schnelltest durchführt, hat er zusammen mit anderen Kameradinnen und Kameraden von einer Ärztin gelernt. Denn normalerweise sieht der Berufsalltag des Hauptgefreiten, kurz HG, ganz anders aus. Er ist zurzeit Reservistendienstleistender im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr). Hier kümmert er sich um die Öffentlichkeitsarbeit, wirkt zum Beispiel an der Organisation von Veranstaltungen mit.

Der bärtige Soldat in Flecktarnuniform steht vor dem Eingang des Altenzentrums.

Singhs Wirkungsstätte für vier Wochen: Im Caritas-Altenzentrum St. Bruno gibt es 105 stationäre Pflegeplätze und 64 Seniorenwohnungen.

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Nun bei den Schnelltests im Altenzentrum auszuhelfen, war für ihn selbstverständlich: „Mit der Amtshilfe können wir der Zivilbevölkerung zeigen, dass die Bundeswehr da ist, wenn sie gebraucht wird.“ Außerdem sei es eine gute Gelegenheit, den Menschen die Vielfalt in der Bundeswehr nahezubringen. Der 25-Jährige ist in Deutschland geboren, hat indische Wurzeln und ist gläubiger Sikh. „Viele denken aufgrund meines Aussehens erstmal, dass ich nicht der typische Soldat bin. Aber es ist für den Beruf egal, zu welcher Religion wir gehören oder welche Hautfarbe wir haben“, sagt er aus voller Überzeugung.

Die Soldaten sind gern gesehen

Im Altenzentrum kommen die beiden Soldaten jedenfalls gut an. „Viele Personen, die wir testen, sind über 70 Jahre alt“, erzählt Singh. „Die meisten sind sehr freundlich und bedanken sich für unsere Hilfe. Manchmal erzählen sie auch von ihren eigenen Erfahrungen mit der Bundeswehr.“

Der Soldat in Schutzkleidung ist dabei, den Schnelltest durchzuführen.

Den Ablauf eines Corona-Schnelltests hat der Soldat mittlerweile verinnerlicht.

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Zwei Hände mit blauen medizinischen Handschuhen hantieren mit dem Schnelltest-Zubehör.

Kein Wunder, denn er macht diesen Job derzeit acht Stunden täglich.

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Bis zu 60 Tests am Tag machen Singh und sein Kamerad. Den Abstrich entnehmen sie durch ein offenes Fenster aus Nase oder Mund der zu testenden Person. Im Anschluss dauert es 15 Minuten, bis das Ergebnis da ist. Ist der Test negativ ausgefallen, darf die Person die Altenpflegeeinrichtung betreten. So können die Bewohnerinnen und Bewohner ohne das Risiko einer Ansteckung mit Corona Besuch empfangen.

Zum Glück waren bisher nur wenige positive Testergebnisse dabei. „Ist ein Test positiv, muss sich die betroffene Person beim Gesundheitsamt melden und noch einen PCRPolymerase-Ketten-Reaktion-Test, also einen klassischen Labortest, machen“, erklärt der Soldat das vorgeschriebene Verfahren. „Außerdem meldet die Verwaltung des Altenzentrums die persönlichen Daten der Person an das zuständige Gesundheitsamt“, fügt er hinzu.

Weitere abwechslungsreiche Aufgaben stehen bevor

Insgesamt wird Singh vier Wochen am Stück in der Altenpflegeeinrichtung helfen. Denn gearbeitet wird hier sieben Tage pro Woche. Im Anschluss wird der Hauptgefreite sich erstmal wohlverdienten Urlaub nehmen, um sich nach dem Ende seiner Reservistendienstleistung dem Studium der Cyber Security zu widmen. Doch die nächste Dienstleistung bei der Bundeswehr ist schon geplant. Sie wird ihn wieder ins BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr führen. Er möchte dann sein Know-How aus dem Studium in Digitalisierungsprojekte für das Personalmanagement der Bundeswehr einbringen. Ob er nochmal Amtshilfe leisten würde? „Sicher, wenn ich gebraucht werde! Die Arbeit im Altenzentrum hat mir viel Freude gebracht.“


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