Lebensretter aus der Luft – dank des Berufsförderungsdienstes

Lebensretter aus der Luft – dank des Berufsförderungsdienstes

Datum:
Ort:
Schwerin
Lesedauer:
2 MIN

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Aus Begeisterung für das Fliegen ging Tom Gerstenkorn 2007 zur Bundeswehr. Im Einsatzführungsbereich 3 der Luftwaffe überwachte er den Luftraum und stellte den störungsfreien Luftverkehr sicher. Dabei faszinierte ihn vor allem die Hubschrauberfliegerei: „Start, Kurzstreckenflug, Landung – das wollte ich auch“, erzählt Gerstenkorn. Als sich seine achtjährige Dienstzeit dem Ende neigte, entschied er sich für eine Ausbildung zum Hubschrauberpiloten.

 

Der Pilot steht auf einer Landeplattform für Hubschrauber. Er trägt eine Sonnenbrille und ein Polohemd mit Arbeitshose.

Als Hubschrauberpilot im Luftrettungsdienst gibt Tom Gerstenkorn jeden Tag sein Bestes, um Menschen in medizinischen Notsituationen zu Hilfe zu kommen

privat

Ausbildung in den USA

Nach erfolgreichem Assessment beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Hamburg ging Gerstenkorn in die USA. Im Vergleich zu Europa sind die Ausbildungskosten dort geringer, gleichzeitig sind die Inhalte umfangreicher. Um die immer noch sehr hohen Kosten tragen zu können, griff Gerstenkorn auf die finanzielle Unterstützung des Berufsförderungsdienstes (BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr) der Bundeswehr zurück. Den Rest deckte er aus eigener Tasche ab. Auch bei den Kosten für Reisen und Unterkunft, die im Rahmen seiner Ausbildung anfielen, griff der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr Gerstenkorn finanziell unter die Arme.

Ziel: bis zum Fluglehrer

Über viele Monate büffelte Gerstenkorn auf Englisch, machte sich mit Theorie und Praxis der Hubschrauberfliegerei vertraut und absolvierte rund 200 Flugstunden. Auf die Privatpilotenausbildung folgten der Erwerb der Instrumentenflugberechtigung, die Berufspilotenlizenz und schließlich die Fluglehrerlizenz. Letztere erlaubte ihm den Einstieg in seinen ersten Job nach der Bundeswehrzeit: „Es klingt ein wenig absurd, ist aber in den USA nicht unüblich, als Fluglehrer in den Job einzusteigen“, erklärt er lachend.

Ein Pilot sitzt in einem Cockpit. Er bedient die Steuerung. Der Hubschrauber ist in der Luft über einer felsigen Landschaft.

Nach Abschluss seiner Ausbildung bot Gerstenkorn Hubschrauber-Rundflüge über dem Grand Canyon an

privat

Der Traum vom Fliegen

Schon während seiner Pilotenausbildung träumte Gerstenkorn davon, später einmal als Pilot einen Rettungshubschrauber in seiner Heimat Mecklenburg-Vorpommern zu fliegen. Als er nach über fünf Jahren schließlich zurück nach Deutschland kam, nahm er die Verkehrspilotenlizenz für Hubschrauber (ATPL-H) in Angriff, die höchstmögliche Qualifikation für einen Piloten. Sie erlaubt das Führen von mehrmotorigen, größeren Hubschraubern mit Mehrmanncockpit als Kapitän.

„Das war noch einmal ein mentaler Kraftakt“, erzählt Gerstenkorn. „In dieser Zeit hingen Definitionen und Formeln zur globalen Navigation und Längen- und Breitengradberechnung zum ständigen Lernen an meinem Spiegel.“ Bei diesem Kraftakt konnte der BFDBerufsförderungsdienst der Bundeswehr erneut unterstützen - mit der Übernahme der gesamten Unterkunftskosten.
 

 

Ein Mann bedient Geräte in einem Hubschraubercockpit.

Für Einsätze, die Leben retten: Gerstenkorn überprüft den Notarzteinsatzhubschrauber vom Typ Robinson R44

Bundeswehr/ Annekathrin Dijurgeit

Als Hubschrauberpilot im Einsatz in Kessin

Mittlerweile hat Gerstenkorn die Theorieausbildung erfolgreich abgeschlossen und ist nun Berufspilot. Um die Verkehrspilotenlizenz beantragen zu können, muss er 350 Flugstunden im Mehrmanncockpit sammeln.

Im März 2021 erhält er eine Anstellung am Rettungsstandort Kessin. Hier ist er dafür verantwortlich, die medizinische Crew auf den schnellsten Weg ans Ziel zu bringen. Dabei ist er im Großraum Rostock am Himmel unterwegs – bis hin zum Strand von Warnemünde. „Ich bin in meinem Traumjob angekommen“, resümiert Gerstenkorn.

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