„Genau mein Ding!“ - Lindas Weg zur Bundeswehr (Teil I)
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Aufgewachsen ist Linda in der beschaulichen Universitätsstadt Tübingen, aber schon immer wollte sie auch über den eigenen Tellerrand blicken. „Komfortzonen sind zum Verlassen da!“ sagt Linda, die neben ihrer Arbeit in einer Anwaltskanzlei auch heute noch auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist.
Rechtsanwältin Linda V. hat schon viel erlebt. Als Reservistin bei der Bundeswehr sucht sie eine neue Herausforderung.
Darius Retzlaff/BundeswehrDie Chancen dazu hat sie vielfältig genutzt: Auslandsaufenthalte während des Studiums, fremde Kulturen kennenlernen und in der Freizeit sportliche Herausforderungen suchen und Natur erleben. Das war genau ihr Ding! Und die Bundeswehr? „In meiner Jugend hatte ich eigentlich keine Berührungspunkte“, erinnert sich Linda. Das änderte sich erst, als ein Studienfreund ihr dann regelmäßig „mit leuchtenden Augen“ von seinen Dienstleistungen als Reservist der Bundeswehr erzählte.
„Obwohl er auch viele andere Talente hatte und ein sehr guter Student war, war er immer besonders stolz darauf, Soldat zu sein.“ Identitätsstiftend also, spannend und neu. Also wiederum: genau ihr Ding!
„Selbstdisziplin, Mut, Kameradschaft“ – und der Wille, einen Dienst an der Gesellschaft zu leisten und so für die eigenen Überzeugungen einzustehen, das seien die soldatischen Werte, die sie schon damals bewundert habe, sagt Linda. Dazu die Frage, ob sie das wohl auch selbst schaffen könnte.
Als ihr Freund ihr dann vom Projekt „Ungediente für die Reserve“ des Landeskommandos Baden-Württemberg erzählte, war sie sofort Feuer und Flamme. Und bereit, die Herausforderung anzunehmen!
Hohe Erwartungen also, doch haben sie sich auch erfüllt? Linda zögert nur kurz, und antwortet dann wieder gewohnt selbstbewusst, mit Blick frei geradeaus: „Praktisch zu 100 %!“
Zusammen leben, zusammen leiden – zusammen halten! Bei der Grundausbildung erlebt Linda Kameradschaft und Gemeinschaftsgefühl
2021 Bundeswehr/Tom TwardyO.k., das war klar, aber was hat sie besonders beeindruckt, vielleicht auch überrascht. Jetzt muss sie doch kurz nachdenken, und reflektiert schließlich: „Neben den klassischen militärischen Erfahrungen war es auch eine Lektion in Toleranz.“
In der Grundausbildung habe sie eindrucksvoll erlebt, wie alle Rekrutinnen und Rekruten, gleich welcher Herkunft und mit den unterschiedlichsten beruflichen und persönlichen Hintergründen, zusammengekommen sind.
Und nicht nur das, zusammen marschieren, zusammen trainieren, zusammen leben und manchmal auch leiden. Aber immer: zusammenhalten. „Ein echtes Gemeinschaftserlebnis“ für die damals 27-Jährige aus dem schwäbischen Tübingen.
Nach der Grundausbildung wollte sie eigentlich genauso weitermachen, berichtet Linda: „Eine willkommene Abwechslung zu meinem zivilen Berufsleben!“ Aber schon bald war klar, dass sie sich mit ihren Erfahrungen auch noch ganz anders bei der Bundeswehr einbringen kann.
Denn als Juristin ist sie eine gefragte Spezialistin und steht vor der Wahl: Weitermachen beim Heimatschutz oder Reservistendienst leisten in einer Rechtsabteilung?
von Ulrich Veen E-Mail schreiben
Beim Projekt „Ungediente für die Reserve“ des Landeskommandos Baden-Württemberg werden Zivilisten als Reservisten in der Bundeswehr ausgebildet
Bundeswehr/Pau Schmidt
In der Grundausbildung lernt Linda V. zusammen mit ihren Kameradinnen und Kameraden das Soldatenhandwerk, hier eine taktische Einweisung vor Übungsbeginn
Bundeswehr/Pau Schmidt
Der Einsatz als Freiwillige oder Reservistin im Heimatschutz ist für viele der Einstieg in eine Karriere bei der Bundeswehr
Bundeswehr/Pau Schmidt