Transkription Podcast Tacheles Folge 1

Transkription Podcast Tacheles Folge 1

Datum:
Lesedauer:
13 MIN

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Folge 01: Team Tacheles

(einleitende Musik)

Major Mario Frey: „Über 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Die Wiedereinführung des Militärrabbinats in den deutschen Streitkräften. Zeit, ‚Tacheles‘ zu reden.“

(Musik läuft weiter)

Klaus Pokatzky: „Herzlich Willkommen bei ‚Tacheles‘, sagt Klaus Pokatzky und begrüßt damit zur ersten Folge unserer Podcast-Reihe zum jüdischen Leben in Deutschland. Unzwar heute mit Major Mario Frey, Major Jonas Kollmann und Major Sebastian Pieta und Oberstleutnant Stephan Sehner, den geistigen Vätern dieser Podcast-Reihe. Und da ist natürlich die erste Frage: Wer hatte denn überhaupt die Idee dazu?“

Major Mario Frey: „Die Idee dazu, die kam von mir.“

Klaus Pokatzky: „Also von Major Mario Frey.“

Major Mario Frey: „Unzwar aufgrund dessen, es sind alle vier Angehörige des 18. streitkräftegemeinsamen Generalstabs-/ Admiralstabslehrgang National hier an der Führungsakademie in der Bundeswehr und zu diesem Lehrgang gehört, dass wir zwei Projektarbeiten abschließen müssen. Und da gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, man kann schriftliche Leistungen erbringen, man kann aber auch tatsächlich Podcasts machen. Und die Idee zum Podcast, die kam 2021. Warum 2021? Weil das nicht nur das Jahr war, wo wir hier unseren Lehrgang angefangen haben, sondern das Jahr 2021 war auch das Jahr ‚1700 Jahre jüdische Geschichte in Deutschland‘. Und es war das Jahr einer Wiedereinführung des Militärrabbinats hier in den deutschen Streitkräften. Warum Widereinführung? Es gab bereits zu Zeiten des ersten Weltkrieges und davor schon Militärrabbiner in den einzelnen Streitkräften hier in Deutschland und 2021 wurde der erste Militärrabbiner tatsächlich hier in der Bundeswehr eingeführt.“

Klaus Pokatzky: „So, wie haben die anderen drei denn darauf reagiert, als Du mit diesem Themenvorschlag angekommen bist? Wie bist Du denn überhaupt zu dieser Crew hier aus den drei anderen noch bestehend hier gestoßen, gekommen?“

Major Mario Frey: „Die sind mir zugelaufen.“

Major Jonas Kollmann: „Also tatsächlich, hier jetzt Major Jonas Kollmann, ja, also tatsächlich hat Mario jeden einzelnen Kameraden, die ihm interessemäßig gefolgt sind und gut kannte darüber gesprochen. Mit mir hat er darüber gesprochen, weil er weiß, dass ich religiösen Themen grundsätzlich sehr aufgeschlossen bin und mich da gegebenenfalls interessieren könnte.“

Klaus Pokatzky: „Ja, und was hat euch anderen beiden dazu gebracht, dass ihr bei dem Thema unbedingt mitmachen wolltet? Also jetzt kommt erst einmal Oberstleutnant Stefan Sehner.“

Oberstleutnant Stephan Sehner: „Also ich bin auf das Thema ‚Seelsorge‘ aufmerksam geworden im Zuge des Lehrgangs vor einigen Jahren. Und habe da festgestellt, dass die Seelsorge außerhalb der christlichen Glaubensrichtung nicht spezifisch abgedeckt ist. Und hatten dann eine Ansprechstelle gehabt für alle verschiedenen Glaubensrichtungen. Und seitdem hatte ich mich mit dem Thema beschäftigt und fand es dann ganz spannend, dass wir nach so einer langen Zeit ohne Betreuung im Bereich der Seelsorge von jüdischen Soldaten jetzt das Militärrabbinat haben, die Wiedereinführung des Militärrabbinats in den deutschen Streitkräften, und bin dann auf den Zug direkt aufgesprungen.“

Klaus Pokatzky: „Und nun kommt noch Major Sebastian Pieta, um das Quartett voll zu machen.“

Major Sebastian Pieta: „Mario hat mir auf einer unserer Reisen im Bus von seinem Projekt erzählt und mich hat es von Anfang an begeistert, mit welchem Wissen und mit welcher Euphorie er diese Idee vorgetragen hat und ich musste feststellen, dass ich außerhalb meines Schulwissens doch gar nicht so viel über das Judentum weiß. Diese Möglichkeit wollte ich direkt aufnehmen und mich in dem Projekt einbringen, weil mir Seelsorge an sich wichtig ist als Soldat und weil mir die Idee von Mario insgesamt sehr gut als solches gefallen hat und ich bin gespannt, wo mich dieses Projekt wissensseitlich hinbringt, bin aber auch ziemlich sicher, dass ich noch ziemlich viel darüber lernen kann.“

Major Jonas Kollmann: „Man muss aber auch dazu sagen, dass Mario ein unheimlich überzeugender Typ Mensch ist, der Menschen schnell in seinen Bann zieht, wenn es um solche Themen geht.“

Klaus Pokatzky: „Was habt ihr denn bisher vielleicht schon gelernt, was jüdisches Leben in Deutschland angeht durch eure Arbeit an diesem Projekt?“

Oberstleutnant Stephan Sehner: „Also ich habe gelernt, wie sich die Rezeption des Wehrdienstes geändert hat. Die Wahrnehmung des Wehrdienstes innerhalb der jüdischen Gemeinschaft. Während zur Gründung der Bundeswehr die jüdische Gemeinschaft der neuen Armee sehr kritisch gegenüber stand und der Erfahrung mit den vorhergegangenen deutschen Armeen und damals waren ja auch die Männer jüdischen Glaubens vom Wehrdienst befreit. Da hat sich dann aber auch inzwischen die Beziehung geändert. Das heißt: Es gibt ein größeres Interesse der jüdischen Gemeinschaft auch in der Bundeswehr aktiv zu sein. Das ist ein Punkt, der für mich sehr, sehr interessant war.“

Major Jonas Kollmann: „Absolut, ich würde da noch hinzufügen: auch die Sichtbarkeit und die Wahrnehmung. Das heißt, dass wir das in Deutschland immer mehr als Selbstverständlichkeit wahrnehmen, nicht nur dass Menschen jüdischen Glaubens Teil unserer Gesellschaft wieder selbstverständlich sind, sondern auch, dass die vor allem auch selbstverständlich Bestandteil unserer Streitkräfte sind und auch dementsprechend auch einer von vielen kulturellen Bausteinen sind, die unsere Streitkräfte so interessant und auch aus meiner Perspektive so spannend machen.“

Major Sebastian Pieta: „Ja, bei diesem Aspekt kann ich gleich hinzufügen, dass das, was mich verwundert hat, oder interessiert hat, dass beispielsweise im Gegensatz zum katholischen Glauben gar nicht so einfach ist zu identifizieren, selbst für jüdische Soldaten selbst, oder die Angehörigen der Gemeinde, wer ist denn nun jüdischen Glaubens und dass da irgendwie kein richtiges Lagebild besteht, wie es bei den anderen Religionen eben ist.“

Klaus Pokatzky: „Hat denn von euch jemand, bevor ihr in dieses Projekt eingestiegen seid, auch schon mal Kontakt zu jüdischen Kameraden, oder überhaupt zu jüdischen Nachbarn, zu jüdischen Bekannten? Also kannte einer von euch Jüdinnen oder Juden?“

Major Mario Frey: „Also ich habe in meiner ‚Vor-Bundeswehrzeit‘ Islamwissenschaften studiert und dabei auch heimlich bei den Theologen drinnen gesessen und hab noch Neu-Hebräisch gelernt. Warum das Ganze? Ich habe einen Onkel, der eine Israeli geheiratet hat und dadurch war es mir schon oft möglich, dieses Land zu besuchen.“

Klaus Pokatzky: „Israel?“

Major Mario Frey: „Ja genau, Israel. Und gleichzeitig hatte ich schon drei dienstliche Besuche in Israel, also die Kooperation mit dem israelischen Staat und der Israel Defense Force…“

Klaus Pokatzky: „Also der israelischen Armee?“

Major Mario Frey: „Ja, der israelischen Armee und Deutschland wird sehr stark gefördert mit unterschiedlichen bilateralen Programmen.“

Klaus Pokatzky: „Wenn Du jetzt an Deine Erlebnisse mit israelischen Soldaten denkst, ticken die irgendwie anders, als Bundeswehr Soldaten? Gehen die irgendwie anders raus?“
Major Mario Frey: „Grundsätzlich behaupte ich mal, dass alle Soldaten grundsätzlich ähnlich ticken, weil sie alle ein ähnliches Schicksal teilen. Gleichzeitig gibt es aber in der israelischen Armee Besonderheiten, die wir so nicht mehr haben. Ein großes Beispiel ist die Wehrpflicht, wobei ja jeder junge Erwachsene männlicherseits drei Jahre Wehrpflicht ableisten muss und alle Frauen zwo Jahre. Das heißt, wir haben dort eine unfassbar junge Armee, während unsere Armee ja den Weg der Zeit- und Berufssoldaten gegangen ist und damit ein spürbar älterer Durchschnitt.“

Major Jonas Kollmann: „Also ich hatte jetzt keine Bezugspunkte zu, oder Anknüpfungspunkte zu dem israelischen Militär oder dem Staat selber. Ich wird dann tatsächlich erst in zwei Wochen zum ersten Mal die Chance bekommen, in meinem Leben auch mal nach Israel zu reisen. Aber dadurch, dass meine Eltern beide Theologen sind und mein Vater als Professor für Theologie auch sehr viele Reisen nach Israel gemacht hat und auch viele Kontakte dahin pflegt und auch wir mittlerweile viele Besuche zuhause hatten, habe ich in dem Kontext schon als Heranwachsender Menschen aus Israel, die auch nicht alle jüdischen Glaubens waren, aber auch demensprechend immer wieder Menschen kennengelernt und auch ins Gespräch gekommen, die aus dem Hintergrund sind. In Deutschland selber, muss ich sagen, habe ich bisher einzelne Kameraden, oder auch Kameradinnen, kennengelernt, die jüdischen Glaubens sind. Aber das haben die nicht so weit nach vorne getragen, das haben war eher nebenbei. Genauso wie es die interessiert hat, dass ich protestantischen Glaubens bin, also evangelisch-lutherisch, da war es in dem Kontext auch kein wirklich großes Thema, dass die jüdischen Glaubens sind.

Oberstleutnant Stephan Sehner: „Da kann ich mich so ein bisschen, beziehungsweise teilweise anschließen. Ich habe eine Lehrgangskameradin gehabt, die auch jüdischen Glaubens war, aber im Gespräch war das nie Thema.“

Major Sebastian Pieta: „Ich bin ganz zufällig auf einen Kameraden gestoßen, als ich im Dienst im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr angetreten habe. Dort habe ich mir das Büro zunächst mit einen Hauptmann Berger geteilt, der mir mitteilte, dass er im Bund der jüdischen Soldaten Vorsitzender sei. Ich habe dem zuerst keine wirkliche Beachtung geschenkt, ich konnte das auch überhaupt nicht einordnen. Das habe ich in der Recherche im Zuge dieses Podcasts dann zum ersten Mal tatsächlich auch umrissen und habe die Bücher, die er mir damals auch wirklich mitgegeben hat, zum ersten Mal auf dem Schreibtisch liegen und bin gespannt, was sie mir noch verraten werden. Das sind die Bücher des Hauptmann Michael Berger, die er geschrieben hat.“

Klaus Pokatzky: „Was genau wollt ihr jetzt genau mit eurer Podcast-Reihe? Was soll da nach euren Wünschen und Träumen noch vorkommen, thematisch behandelt werden? Wen hättet ihr als allerliebsten als Gesprächspartner? Und was wollt ihr am Ende mit dieser Podcast-Reihe erreichen?“

Major Sebastian Pieta: „Also ein Traum wäre natürlich der Bundesrabbiner Zsolt Balla mit einbinden zu können und auch Vertreter des Zentralrats der Juden zu erreichen, um unseren Podcast mit inhaltlich unterschiedlichen Aspekten anreichern zu können. Inhaltlich wollen wir natürlich unterschiedliche Themen aufgreifen können, die dann sowohl der interessierten Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden, aber viel mehr noch, die beispielsweise im Rahmen der politischen Bildung genutzt werden können, als ganz kurze, prägnante Erklärstücke zu speziellen und ausgewählten Themen, um so das doch weit unbekannte Thema des Judentums mit den Aspekten beleuchten zu können.“

Major Jonas Kollmann: „Ich finde vor allem das als ganz interessanten Aspekt, dass ich mit einem theologischen Hintergrund, was nicht heißt, dass ich nicht da besonders bewandert bin, aber die Erwartungshaltung, wenn ich erzähle, was meine Eltern beruflich machen, also meine Mutter ist auch Theologin, dann muss ich immer dazu Erklärstücke machen. Und Erklärstücke nicht nur zur Religiosität im Allgemeinen, sondern natürlich auch im Christentum im Besonderen. Und in dem Zuge werde ich auch immer gefragt: ‚Was ist denn eigentlich mit dem Judentum? Das mit dem Judentum, das ist doch irgendwie alles gleich. Das Judentum und das Christentum ist doch im Prinzip die gleiche Suppe, nur aus zwei verschiedenen Kellen ausgeteilt.‘ Mit solchen Fragen, oder naja, mit solchen konfrontativen Äußerungen habe ich mich immer wieder ausgesetzt gefühlt und ich muss ehrlich gestehen, dass ich persönlich darauf nicht immer eine einfache Antwort gehabt habe und hab mich in dem Zuge auch immer gefragt: ‚Warum ist eigentlich der jüdische Glauben, insbesondere in den Streitkräften, aber allgemein gesprochen in der politischen Bildung so wenig präsent?‘“

Klaus Pokatzky: „Ja und warum?“

Major Jonas Kollmann: „Ich denke, es ist zu wenig präsent, aus meiner Perspektive, dass es zu wenig sichtbare Institutionen und auch Sprecher geben, die das Thema auch hinnehmlich erklären. Und vor allem auch die Möglichkeit, vielleicht auch in einfachen Worten, den Menschen zu erklären: ‚Was ist eigentlich Judentum? Was hat Judentum gegebenenfalls auch mit der Bundeswehr zu tun?‘ Und wenn man das dann noch einmal ableitet auch noch: ‚Warum es völlig normal ist, dass Menschen unterschiedlichen Glaubens, unter anderem auch aus dem Judentum heraus in unseren deutschen Streitkräften hier in Deutschland dienen.‘

Oberstleutnant Stefan Sehner:„Also ich hatte vorhin schon einmal erwähnt, dass ich über die Seelsorge in der Bundeswehr zu dem Thema gekommen bin und ich halte das für einen ganz wichtigen Aspekt des soldatischen Miteinanders. Und auch zur Förderung des Miteinanders, dazu gehört ja der Dialog und um einen Dialog zu einem Thema führen zu können, brauche ich Hintergrundwissen. Und wir versuchen in diesem Podcast genau dieses Hintergrundwissen zu liefern. Und diesen Dialog innerhalb der Kameradschaft innerhalb der Bundeswehr zu fördern, damit eben auch der Austausch, dass man eben voneinander auch profitieren kann und man immer näher zusammenrückt.“

Klaus Pokatzky: „Als die anderen Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer bei euch mitbekommen haben ‚das macht ihr also zu eurem Thema‘, wie waren da so die Reaktionen?“
Major Jonas Kollmann: „‘Cool, das klingt interessant, sind gespannt, was dabei rauskommt.‘“

Oberstleutnant Stefan Sehner: „Also die meisten Leute fanden Das Thema tatsächlich interessant, auch dass wir aus unserem Lehrgang viele haben werden, die das Thema ‚Militärrabbinat‘ weiterverfolgen werden; ich hoffe anhand unserer Podcasts, aber sicherlich auch aus anderen Quellen.“

Klaus Pokatzky: „Und was ist jetzt bei euch so das, was euch an Aspekten, bei dem was möglicherweise, hoffentlich, noch in unserer Podcast-Reihe vorkommen wird, am Meisten interessiert? Gibt es da irgendeinen Aspekt, mit dem ihr euch immer schon immer wahnsinnig gerne beschäftigt habt, oder Wissen erweitert hättet?“

Major Sebastian Pieta: „Ich denke, das Thema ist sehr vielschichtig. Also einerseits wollen wir die allgemeinen Themen der Religion erklären. Andererseits wollen wir aber auch viele, viele einzelne interessante Geschichten beleuchten und der Öffentlichkeit zugänglich machen, was das Judentum, Familiengeschichten beispielsweise angeht, den Umgang damit. Und so den Straß etwas weiter umfassen, als eine Erklärung der Religion.“

Oberstleutnant Stefan Sehner: „Für mich ist es besonders spannend, wie der Glaube mit dem Dienst vereinbart ist und da ist die erste Frage: ‚Gibt es da besondere Hürden beim Ausleben des jüdischen Glaubens?‘  Und die Zusammenführung im Dienst: ‚Ist es schwieriger als Jude, Soldat zu sein, oder ist es schwieriger als Soldat Christ zu sein? Gibt es da Unterschiede?‘ Und da interessiert mich dann wirklich die Vereinbarkeit von Dienst und Religionsausübung.“

Major Jonas Kollmann: „Wie von Mario eingangs bereits erwähnt, ist seit 2021 das Militärrabbinat in den deutschen Streitkräften wiedereingeführt, aus meiner Sicht ein erster, guter Schritt. Die Frage ist ja auch, wenn man über religiöse Diversität hier spricht, für mich wäre es auch mal spannend, wie es aus der Sicht der Verständnisebene heraus die Wahrnehmung, wenn wir jetzt neben katholischen oder evangelischen Militärseelsorgen eine jüdische Militärseelsorge haben, kommt dann vielleicht aus der Gruppe heraus dann die Forderung nach einem Militärimam? Wo dann vielleicht über die Militärseelsorge hinaus eine Verständigung zwischen den Völkern, also auch zwischen allen vier großen Religionen, die hier in Deutschland abgebildet sind, die daraus entstehen könnte?“

Major Mario Frey: „Ich freue mich besonders auf die einzelnen Sichtweisen und Perzeptionen, was Militär, Gesellschaft und jüdisches Leben darin angeht. Und Ich freue mich auf den Dialog.“

Klaus Pokatzky: „Und wenn wir uns jetzt vorstellen, in zwei, drei Jahren werdet ihr alle Oberstleutnant sein, ihr werdet alle irgendwo in verantwortlichen Positionen sitzen, was soll dann aus dem Podcast-Projekt geworden sein?“

Oberstleutnant Stefan Sehner: „Die große Hoffnung ist, dass wir hier nur den Startschuss geben für dieses Projekt. Dass wir also die ersten Folgen machen, den Grundstein legen und das weitergeführt wird durch folgende Jahrgänge und dadurch nicht nur am Leben erhalten wird, sondern auch gedanklich in dem Sinne weiterentwickelt wird.“

Major Jonas Kollmann: „Ich erhoffe mir, darauf aufbauend auch, dass die Formationen, die im Zuge dieser Postcast-Serie aufgegriffen werden, nicht nur zwangsläufig in einem Podcast, sondern auch in anderen Medien aufgehen, die einer Informationsweiterverbreitung in verschiedenen Ebenen erfolgt und wenn man hier zum Beispiel von streitkräfte-internet politischen Bildung spricht, vielleicht auch für alle Laufbahngruppen, also von freiwillig Wehrdienstleistenden, der gerade angefangen hat, bis hin zum lebensälteren Kameraden. Sei es eines Unteroffiziers mit Portepee, oder auch ein Stabsoffizier. Dass viele Produkte entstehen, die ein möglichst interessantes und vielschichtiges und umfassendes Informationspaket beinhalten.“

Major Sebastian Pieta: „Und idealerweise schaffen wir vielleicht auch den Weg nach draußen, nach außerhalb der Bundeswehr, sodass wir auch dort diejenigen erreichen, die mit dem Gedanken spielen, zur Bundeswehr zu gehen, die ein oder andere, sie sich überlegen sich auch zur Militärseelsorge zu stellen oder auch die Themen von Judentum in Militär und Gesellschaft so interessieren.“

Major Mario Frey: „Letztendlich wollen wir mit diesem Projekt unter dem Strich einen Beitrag zu mehr Verständnis und mehr Dialog miteinander leisten.“

Oberstleutnant Stefan Sehner: „Wir würden uns wünschen, dass das Thema ‚jüdischer Glauben‘ innerhalb der deutschen Gesellschaft, insbesondere auch dem deutschen Militär, weiterhin im Zuge der Lehrgänge an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg behandelt wird, um da weiterhin im Austausch zu bleiben, weiterhin im Dialog zu bleiben und damit auch die Gemeinschaft zu festigen.“

Klaus Pokatzky: „Und damit bedanke ich mich nun bei den vielen Ideen, die man im Podcast ‚Jüdisches Leben in Deutschland‘ bei Major Mario Frei, bei Major Jonas Kollmann, Major Sebastian Pieta und Oberstleutnant Stefan Sehner und wir freuen uns auf viele neue Folgen.“

(Musik)

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