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Maritimer Heimatschutz

Fishtown Guard: Heimatschützer sichern das logistische Drehkreuz Bremerhaven

Heimatschutz
Datum:
Ort:
Bremerhaven
Lesedauer:
2 MIN

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Ein ruhiger Vormittag in der Seestadt Bremerhaven. Auf einer Brücke vor dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt läuft der Verkehr, Radfahrer und Fußgänger sind ebenfalls unterwegs. Auf den ersten Blick ein alltägliches Szenario. Auf einmal stoppen mehrere Polizeifahrzeuge auf der Brücke. Sie sichern einen Übungseinsatz ab. Plötzlich wird es laut.

Schießende Soldaten klettern über einen Zaun

Feinddarsteller laufen schießend über die Kennedybrücke. Sie dringen auf das Gelände des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Bremerhaven ein. Diese Behörde ist unverzichtbar. Sie regelt den Schiffsverkehr auf Jade, Weser und Nebenflüssen.

Bundeswehr/Christian Habeck

Eine Woche lang übten Mitte September Heimatschutzkräfte aus Bremen und Nienburg, wie sie kritische Infrastruktur gegen Ausspähversuche, Sabotage oder aggressive Störer absichern können. Allein das klingt schon herausfordernd. Doch wenn dann noch die Bordeinsatzkompanie aus Eckernförde ins Spiel kommt, entwickelt sich ein Übungsszenario schnell zu einer körperlichen und mentalen Grenzerfahrung für die Heimatschützer. Denn schon allein der Anblick von einem knappen Dutzend vermummter und schwer bewaffneter Marine-Infanteristen wirkt mehr als einschüchternd.

Mitten in der Stadt: Verteidigung realitätsnah üben

Die Männer, die in der Übung in die Rolle von feindlichen Angreifern schlüpfen, laufen nahezu lautlos über die Kennedybrücke in Richtung Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt, kurz WSA. Kurz bevor sie das umzäunte Gelände erreichen, geben sie die ersten Schüsse ab. Ein MG-Schütze legt mit Feuerstößen nach, die Angreifer überwinden den Zaun zum WSA, suchen Deckung hinter geparkten Fahrzeugen und nähern sich den Stellungen der Heimatschützer. Die wehren den Angriff mit allen Kräften ab und nutzen, nachdem der erste Schockmoment abgeklungen ist, ihren Heimvorteil im Feuerkampf.

Nach 20 Minuten ist das Gefecht beendet. Beide Seiten haben Verluste zu beklagen. Verwundete müssen versorgt, Gefallene geborgen werden. Ihre Zahl wurde durch die Schiedsrichter bestimmt, die im laufenden Gefecht entscheiden mussten, welche Soldatinnen und Soldaten durch fehlende Deckung, taktische Mängel oder schlicht die Überlegenheit des Gegners ausgeschaltet wurden.

Neben den Schiedsrichtern sind auch Auswerter vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr vor Ort. Ihre Aufgabe: Sie stellen Gefechtsabläufe, Ausbildungen sowie Entscheidungen von Kompaniechef, Zug- und Gruppenführern auf den Prüfstand. Was hat funktioniert? Wo muss nachgebessert werden? So wird sichergestellt, dass die Übung tatsächlich zu einem Ausbildungsfortschritt auf allen Ebenen führt.

Ein Oberst steht lächelnd vor Polizisten

Oberst Andreas Timm, Kommandeur des Landeskommandos Bremen, dankt den beteiligten Polizeikräften. Sie haben gemeinsam mit den Heimatschützern aggressive Demonstranten und Störaktionen abgewehrt.

Bundeswehr/Christian Habeck

„Ich hoffe, dass ich nie eingesetzt werden muss.“

„Solch eine Übung im Stadtgebiet hat es seit mehreren Jahrzehnten nicht gegeben“ sagt Oberst Andreas Timm, Kommandeur des Landeskommandos Bremen. „Bremerhaven ist von großer Bedeutung für die Verstärkungskräfte der USUnited States-amerikanischen Streitkräfte. Wir sind dafür da, dass diejenigen, die hier ankommen mit ihrem Material über Luft und See, in einem sicheren Hafen sind, aus dem heraus sie dann ihre weiteren Bewegungen fortsetzen können.“

Oberleutnant Till H. hat bereits 20 Jahre Erfahrungen als Reservist gesammelt. Er nimmt die Strapazen einer mehrtägigen Übung auf sich, weil er seinen Beitrag leisten will, um Deutschland zu sichern – auch wenn er bei Fishtown Guard auf Schlaf, Komfort und Privatsphäre verzichten muss. Er sagt: „Ich hoffe, dass ich nie eingesetzt werden muss.“ Aber wenn, dann wolle er bereit sein, ebenso wie seine Kameradinnen und Kameraden vom Heimatschutz.

von Andrea Hilscher

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