Die Unteroffiziere ohne Portepee (M/W/D)

Sie sind Profis auf ihrem Fachgebiet. Sie sind beispielsweise Elektrotechniker bei der Marine, Fluggerätmechanikerin bei der Luftwaffe oder Kraftfahrzeugführer beim Heer: Die Unteroffiziere ohne Portepee.

Ein Soldat liegt unter einem Fahrzeug und leuchtet mit einer Taschenlampe in das Fahrwerk

Unteroffiziere ohne Portepee – Fachleute in Uniform

In der Dienstgradgruppe der Unteroffizierinnen und Unteroffiziere ohne Portepee finden sich die ersten Unteroffizierdienstgrade. Der Begriff „Portepee“ bezieht sich auf die Tradition, eine Schlaufe am Degen zu tragen. Höhere Dienstgrade besaßen eine solche, während die Unteroffiziere mit niedrigeren Dienstgraden keine trugen.

In der Bundeswehr umfasst die Dienstgradgruppe der Unteroffizierinnen und Unteroffiziere ohne Portepee den Unteroffizier und den Stabsunteroffizier sowie den Fahnenjunker bei Heeres- und Luftwaffensoldaten. Bei den Soldaten und Soldatinnen in Marineuniform sind es Maat, Obermaat und Seekadett.

Sonderfall Anwärter

Beim Fahnenjunker und beim Seekadett handelt es sich um Anwärter-Dienstgrade innerhalb der Offizierslaufbahn. Soldatinnen und Soldaten mit diesen Dienstgraden befinden sich noch in der Ausbildung zum Offizier beziehungsweise Offizierin.

Die anderen Dienstgrade der Unteroffiziere ohne Portepee sind oft mit der Ergänzung FAFeldwebelanwärter für Feldwebelanwärterinnen und Feldwebelanwärter beziehungsweise BABootsmannanwärter für Bootsmannanwärterinnen und Bootsmannanwärter versehen. Ähnlich wie bei den Dienstgraden der Offizierslaufbahn bedeutet dies, dass sich der Soldat oder die Soldatin noch in der Laufbahnausbildung befindet.

Erkennbar sind Offiziersanwärter und Offiziersanwärterinnen des Heeres oder der Luftwaffe an der silbernen geflochtenen Kordel, die das Rangabzeichen ergänzt. Der Seekadett trägt zum Rangabzeichen des Maates einen goldenen Stern, der ihn oder sie als angehenden Offizier oder Offizierin kennzeichnet. Feldwebelanwärter tragen eine altgoldfarbene Kordel, während Bootsmannanwärter zwei waagerechte, parallele Balken im Rangabzeichen tragen.

Spezialisten auf ihrem Gebiet

Die Aufgabenbereiche der Unteroffiziere ohne Portepee sind vielfältig. Die meisten sind auf ein bestimmtes Fachgebiet spezialisiert, also sogenannte Fachunteroffiziere. Hier unterscheidet die Bundeswehr nach Fachunteroffizieren des Sanitätsdienstes, des Militärmusikdienstes sowie des allgemeinen Fachdienstes.

Teil der Ausbildung zum Fachdienstunteroffizier oder Fachdienstunteroffizierin ist eine zum künftigen Aufgabenfeld passende Berufsausbildung mit einem staatlich anerkannten Abschluss. Zu den Berufen im allgemeinen Fachdienst gehören Elektroniker, Luftbildauswerterinnen, Kraftfahrzeugführerinnen, Köche, Personalbearbeiter und vieles mehr. Besitzt ein Soldat oder eine Soldatin bereits eine geeignete Ausbildung, kann er oder sie bereits mit dem Dienstgrad Unteroffizier, Maat, Stabsunteroffizier oder Obermaat eingestellt werden. Die normale Dienstzeit eines Unteroffiziers beziehungsweise Unteroffizierin beträgt zwölf Jahre. Künftig können Fachunteroffiziere auch Berufssoldat oder Berufssoldatin werden.

Dienstgrade

Dienstgrad

Mindestdienstzeit

NATO-Rang

Unteroffizier/Maat

12 Monate

OR-5

Fahnenjunker/Seekadett

12 Monate

Student Officer

Stabsunteroffizier/Obermaat

24 Monate

OR-5

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