Ausgezeichnet

Die Einsatzmedaille der Bundeswehr

Die Einsatzmedaille der Bundeswehr ist eine Auszeichnung für Angehörige der Streitkräfte. Sie wird für die Teilnahme an Auslandseinsätzen verliehen. Die Einsatzmedaille der Bundeswehr gibt es – je nach Dauer des Einsatzes – in Bronze, Silber und Gold und als Einsatzmedaille „Gefecht“.

Nahaufnahme von Einsatzmedaillen der Bundeswehr in Gold und Silber

Ausdruck der gesellschaftlichen und politischen Wertschätzung

Mit Auslandseinsätzen leistet die Bundeswehr einen Beitrag zu weltweiter Sicherheit und Stabilität. Für die Teilnahme an einem Auslandseinsatz erhalten die Soldatinnen und Soldaten als Ausdruck der gesellschaftlichen und politischen Wertschätzung eine Einsatzmedaille. Für jeden einzelnen Auslandseinsatz gibt es auch eine eigene Einsatzmedaille. Seit 1996 gibt es daher 61 verschiedene Einsatzmedaillen der Bundeswehr für insgesamt 61 Auslandseinsätze.

Seit Juni 2014 wird auch für anerkannte Missionen eine Einsatzmedaille der Bundeswehr verliehen. Das sind Verwendungen im Ausland oder außerhalb des deutschen Hoheitsgebietes auf Schiffen oder Booten beziehungsweise in Flugzeugen. Die Belastungen dabei sind ähnlich groß wie in einem Auslandseinsatz. Die Battlegroup enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) in Litauen beispielsweise ist eine anerkannte Mission. In ihr zu dienen, ist mit einem Einsatz vergleichbar.

Drei Einsatzmedaillen der Bundeswehr in Gold, Silber und Bronze liegen in Schachteln nebeneinander

Die Einsatzmedaille der Bundeswehr ist eine Auszeichnung für Angehörige der Streitkräfte für die Teilnahme an Auslandseinsätzen. Je nach Dauer des Einsatzes gibt es sie in Bronze, Silber und Gold.

Bundeswehr/Jessica Leopold

Die Geschichte der Einsatzmedaille der Bundeswehr

Der seinerzeitige Verteidigungsminister Volker Rühe zeichnete am 26. Juni 1996 erstmals 26 Soldaten mit einer Einsatzmedaille der Bundeswehr aus. Sie hatten beispielsweise in Bosnien gedient oder an Beobachtungsmissionen der Vereinten Nationen teilgenommen. Die Einsatzmedaille der Bundeswehr markierte damals den Wandel der Truppe von einer Armee zur Landesverteidigung zu einer Armee im Auslandseinsatz. Die Medaille sieht immer gleich aus: Sie wird von einem schwarz-rot-goldenen Band gehalten und hat einen Durchmesser von dreieinhalb Zentimetern. Auf der Vorderseite trägt sie den Bundesadler. Auf einer am Band befestigten Metallspange, der Bandspange, steht die Bezeichnung des Einsatzes.

Voraussetzung für die Verleihung

Für die Verleihung einer Einsatzmedaille gilt: Wer mindestens 30 Tage in einem Auslandseinsatz war, bekommt die bronzene Medaille, ab 360 Tagen wird die silberne Medaille verliehen und ab 690 Tagen gibt es die goldene Einsatzmedaille. Die Medaillen haben für die Soldatinnen und Soldaten einen hohen ideellen Wert. Auch am Dienstanzug einer Soldatin oder eines Soldaten kann so die Teilnahme an einem Auslandseinsatz erkannt werden. Bei Verwundung oder Tod im Einsatz kann die Medaille ohne Erfüllung der zeitlichen Voraussetzung beziehungsweise postum verliehen werden.

Zwischen dem Jahr 2017 und dem Jahr 2022 wurde die Einsatzmedaille Bronze 61.912 Mal verliehen, die Einsatzmedaille Silber 2.182, die Einsatzmedaille Gold 175 und die Einsatzmedaille Gefecht 152 Mal (Stand: Februar 2023).

Im Mai 2019 wurde der Stichtag für die Verleihung der Einsatzmedaille der Bundeswehr vorverlegt: An die Stelle des 30. Juni 1995 trat der 1. November 1991. Damit steht auch nachträglich zum Beispiel den Soldatinnen und Soldaten, die an der UNUnited Nations -Mission 1991/1992 in Kambodscha oder an der Blauhelmmission 1993/1994 in Somalia teilgenommen haben, die Einsatzmedaille der Bundeswehr zu. Die 61. Einsatzmedaille trägt die Bezeichnung „Counter Daesh/Capacity Building Mission Iraq“ und wird seit Juli 2018 für die Teilnahme an der Mission der Bundeswehr im Irak und in Jordanien verliehen.

Eine Grafik zeigt die Anzahl der verliehenden Einsatzmedaillen von 2017 bis 2022

Ausdruck der Wertschätzung: Nach 30 Tagen im Auslandseinsatz erhalten Soldatinnen und Soldaten die bronzene Einsatzmedaille. Nach 360 Tagen wird Silber verliehen, ab 690 Tagen gibt es Gold.

Bundeswehr | Grafik: Astrid Höffling

So entsteht eine Einsatzmedaille der Bundeswehr

Von der ersten Idee bis zum Prägen einer Einsatzmedaille der Bundeswehr vergehen oft nur wenige Monate. Manchmal ist besondere Eile geboten, damit den Soldatinnen und Soldaten das Ehrenzeichen noch im Einsatzland ausgehändigt werden kann. Die politische Entwicklung wird genau verfolgt. Sobald ein Beschluss des Bundestags vorliegt, laufen die Planungen für die Stiftung einer neuen Einsatzmedaille an.

Das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln erhält eine aus dem Verteidigungsministerium gebilligte Vorlage, in der steht, um welche Einsatzmedaille es sich handelt und wie viele gefertigt werden müssen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erarbeiten einen Textentwurf für die Verleihungsurkunde und stimmen ihn mit dem Verteidigungsministerium ab. Die Haushaltsabteilung klärt die Kosten für die Produktion der Orden.

Sobald die Genehmigung vorliegt, fertigt eine zivile Firma die Einsatzmedaillen der Bundeswehr. In Kartons werden die fertigen Medaillen, Bandschnallen und Urkunden über die Feldpost in Darmstadt in die Einsatzgebiete geschickt. In einer feierlichen Zeremonie überreicht die zuständige Kontingentführerin oder der zuständige Kontingentführer die Abzeichen meist kurz vor dem Ende des Einsatzes den Soldatinnen und Soldaten.

Die Verleihung der Einsatzmedaille „Gefecht“

In den Einsätzen der Bundeswehr in Afghanistan waren Soldatinnen und Soldaten in zum Teil schwerste Gefechte verwickelt. Um diese hohe persönliche Gefährdung und Ausnahmesituation zu würdigen, stiftete der damalige Verteidigungsminister, Freiherr Karl Theodor zu Guttenberg, am 9. November 2010 die Einsatzmedaille der Bundeswehr „Gefecht“.

Am 25. November 2010 händigte er diese erstmals aus – postum an die Angehörigen des in Afghanistan gefallenen Hauptgefreiten Sergej Motz. Der 21-Jährige geriet am 28. April 2009 mit seiner Patrouille nordwestlich von Kundus in einen Hinterhalt. Im anschließenden, fast 30-minütigem Gefecht fiel er nach tapferem Einsatz. Dieses Gefecht markierte eine bis dahin nicht gekannte Intensität des Afghanistaneinsatzes für deutsche Soldaten. Deshalb ist der 29. April 2009 der Stichtag, ab dem die Einsatzmedaille „Gefecht“ verliehen werden kann.

Eine Einsatzmedaille der Bundeswehr Gefecht liegt in einer Schachtel

Grundform der Einsatzmedaille „Gefecht“ ist die Einsatzmedaille in Gold. Zusätzlich hat sie einen schwarz-roten Rand, der Bundesadler auf der Vorderseite ist schwarz emailliert und die Spange trägt in schwarzer Schrift die Bezeichnung „Gefecht“.

Bundeswehr/Jessica Leopold

Voraussetzungen für die Einsatzmedaille „Gefecht“

Mit der Einsatzmedaille „Gefecht“ wird ausgezeichnet, wer mindestens einmal aktiv an einem Gefecht teilgenommen oder unter hoher persönlicher Gefährdung terroristische oder militärische Gewalt erlitten hat, zum Beispiel durch Sprengfallen oder Selbstmordattentäter. Bislang wurden 5.948 Einsatzmedaillen „Gefecht“ verliehen.

Wissen: Ehrenzeichen und Einsatzmedaille der Bundeswehr

Ehrenzeichen und Einsatzmedaille sind eine sichtbare Anerkennung für den oftmals gefährlichen Dienst der Soldatinnen und Soldaten.

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Titelbild der Publikation „Ehrenzeichen und Einsatzmedaillen der Bundeswehr“