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Die verborgene Gefahr bei Resolute Support

Einsatz
Datum:
Ort:
Masar-i Scharif
Lesedauer:
3 MIN

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Improvisierte Sprengfallen, Englisch: Improvised Explosive Devices (IEDs), sind ein perfides Mittel der Kampfführung aufständischer Kräfte. Sie sind billig und einfach zu produzieren. Theoretisch kann jede Garage zur Produktionsstätte werden. Die IEDs richten sich gegen afghanische Sicherheitskräfte und die verbündeten multinationalen Soldatinnen und Soldaten von Resolute Support. Nicht selten kommt es vor, dass spielende Kinder zum Opfer werden, da sie die Gefahr nicht einschätzen können.

Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten

Zwei mit Kabeln verbundene Kanister stehen in einem Wasserdurchlauf unter einer Straße

Nicht immer ist ein Sprengsatz in einem Culvert, einem unterirdischen Kanal, so offensichtlich wie in diesem Fall

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Es gibt viele verschiedene Arten von Sprengfallen. Einige wesentliche Merkmale haben jedoch alle gemeinsam: Sie bestehen grundsätzlich aus einer Sprengladung, einem Zünder und einer Hülle. Die Spezialistinnen und Spezialisten der Counter-IEDImprovised Explosive Device für behelfsmäßige Spreng- und Brandvorrichtungen sind mit verschiedenen Arten von Zündern vertraut: Druckplatte, Funkauslöser, Kabelauslöser, Zugdraht oder Zeitauslöser. Aber selbst hier gibt es zahlreiche Ausprägungen.

Darüber hinaus können auch die Arten der Sprengladung variieren. Sie reichen von industriell hergestellten Sprengmitteln, beispielsweise Plastiksprengstoff oder Dynamit, bis hin zu hausgemachten Sprengmitteln aus frei verfügbaren Grundstoffen wie Düngemitteln. Zusätzlich werden in Afghanistan häufig alte Munitionsteile und Reste aus vergangenen Kriegen verwendet. Auch die Möglichkeiten des Versteckens sind vielfältig. Alles, was die natürliche Landschaft oder auch bebaute Umgebung zur Verfügung stellt, kann geeignet sein, um eine Sprengfalle zu verbergen. Beispielsweise werden Sprengladungen in Culverts (Wasserdurchlass unter einer Straße) versteckt oder unter einer Straße vergraben.

Nicht jeder Kanister am Straßenrand ist eine Gefahr

Zwei deutsche Soldaten an einem Motorrad mit gelbem Kanister

Nicht jeder Treibstoffkanister wie hier auf dem Motorrad stellt eine Sprengfalle dar

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Eine riesige Halle, 5.500 Quadratmeter groß und voll bestückt mit improvisierten Sprengfallen. Natürlich handelt es sich hierbei nur im Attrappen zu Trainingszwecken: In der Counter-IEDImprovised Explosive Device-Lane werden zahlreiche Möglichkeiten und Situationen dargestellt, um die Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu sensibilisieren. Vor allem bei Patrouillen oder anderen Bewegungen außerhalb des sicheren Feldlagers ist ein aufmerksames Auge überlebenswichtig. Die Ausbilderinnen und Ausbilder zeigen präzise, worauf geachtet werden muss. Frisch aufgeworfene Erde, offenliegende Drähte oder Gefäße am Straßenrand können Indikatoren für die heimtückischen IEDs sein.

„Nicht jeder Kanister am Straßenrand ist eine Sprengfalle“, gibt Stabsfeldwebel Jan W. zu bedenken. Leicht ist es sicher nicht, die richtigen Anhaltspunkte zu erkennen, vor allem in einem Land, in dem uns so vieles ungewohnt erscheint. Dennoch will Jan W., Ausbilder für Counter-IEDImprovised Explosive Device, den Soldatinnen und Soldaten Sicherheit vermitteln. Das funktioniert nicht zuletzt über klare Handlungsanweisungen, wie beim Fund einer Sprengfalle zu reagieren ist.

Ausbildung schafft Sicherheit

Ein schmaler dunkler Streifen auf einem hellgrauen Schotterweg

Ungewöhnliche Verfärbungen auf einem Weg können ein Hinweis auf eine vergrabene Sprengfalle sein

Bundeswehr/PAO Resolute Support

Jedes Jahr werden über 3.500 Soldatinnen und Soldaten aller beteiligten Nationen während ihres Inprocessing im Train Advise Assist Command North in Afghanistan sensibilisiert. Die Trainerinnen und Trainer sind auf das Gebiet der Kampfmittelerkundung und Kampfmittelabwehr spezialisiert – sie sind Expertinnen und Experten für Gegen- und Schutzmaßnahmen. Die im August 2013 errichtete Halle bietet ihnen das perfekte Anschauungs- und Übungsobjekt - und das nicht nur in Bezug auf IEDs. Neben unterschiedlichen Arten von IEDs werden auch nachgestellte Werkstätten, Laboratorien und Lagerhallen gezeigt.

Im Mittelpunkt des Trainings: das richtige Verhalten bei einem möglichen Kampfmittelfund. Übergeordnetes Ziel ist es immer, Handlungssicherheit zu vermitteln und somit die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz zu erhöhen. Zudem findet eine enge Zusammenarbeit mit der Zelle Counter-IEDImprovised Explosive Device in der Abteilung für militärisches Nachrichtenwesen statt. Dabei geht es vorrangig um den Erfahrungs- und Informationsaustausch, wichtige Maßnahmen, um der verborgenen Gefahr bei Resolute Support bestmöglich zu begegnen.  


von Christian  Wolf

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