Brigade Litauen: Schritt für Schritt zur Einsatzbereitschaft
Brigade Litauen: Schritt für Schritt zur Einsatzbereitschaft
- Datum:
- Ort:
- Vilnius
- Lesedauer:
- 2 MIN
Die feste Stationierung von 5.000 Bundeswehrangehörigen im Baltikum nimmt immer konkretere Formen an: Anfang April wurde die Panzerbrigade 45 als Kern der Brigade Litauen offiziell in Dienst gestellt. Beim neunten Treffen der Joint Working Group für die Brigade Litauen in Vilnius wurden die Planungen weiter fortgeschrieben.
Die deutsch-litauische Joint Working Group wurde gebildet, um eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte der Bundeswehr Wirklichkeit werden zu lassen: Die dauerhafte Stationierung einer Kampftruppenbrigade mit Unterstützungskräften der deutschen Streitkräfte ist ein maßgeblicher deutscher Beitrag zur Abschreckung und Verteidigung an der Ostflanke des NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnisses. Die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Partner tragen damit dem sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel Rechnung, den Russland mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine auslöste.
Der genaue zeitliche und organisatorische Ablauf des Stationierungsvorhabens wurde bereits im Dezember 2023 in einer sogenannten „Road Map“ festgehalten. Seitdem trifft sich die Joint Working Group unter Leitung von Generalleutnant Gunter Schneider (Deutschland) sowie Vaidotas Urbelis und Generalleutnant Remigijus Baltrenas (Litauen) im Wechsel in Berlin und Vilnius, um das gemeinsame Projekt voranzutreiben und offene Fragen zu klären.

„Wir übernehmen Verantwortung. Für das Bündnis, für Litauen, für die Sicherheit Europas.“
Panzerbrigade 45 in Dienst gestellt
Das neunte Treffen der Arbeitsgruppe fand vom 28. bis zum 30. April 2025 in Vilnius statt. Mit am Konferenztisch saß auch Brigadegeneral Christoph Huber, der Kommandeur der Panzerbrigade 45. Sie wird das Gros der deutschen Kräfte in Litauen stellen. „An den in der Road Map festgelegten Maßnahmen wird intensiv weiter gearbeitet und insbesondere Kräfteaufwuchs für das Jahr 2025 steht auf der Tagesordnung“, hieß es aus Kreisen der deutschen Delegation.
Die Panzerbrigade 45 wurde am 1. April 2025 in Dienst gestellt. Der Brigadestab sowie erste Unterstützungseinheiten sind bereits vor Ort. Im Februar 2026 sollen die zunächst in Deutschland verbleibenden Heeresverbände Panzerbataillon 203 aus Augustdorf und Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach der Panzerbrigade 45 unterstellt werden – ebenso wie die seit 2017 in Litauen aktive, deutsch geführte Multinational Battle Group. Der Fokus für den Stab der Panzerbrigade 45 liegt deshalb 2025 darauf, schnellstmöglich den Ausbildungs- und Übungsbetrieb vorzubereiten.
Infrastruktur im Fokus
Insbesondere im Bereich der Infrastruktur werde die Arbeit unverändert mit Hochdruck vorangetrieben, hielt die Arbeitsgruppe in Vilnius fest. Dabei gehe es zum einen um den Truppenübungsplatz Rudninkai, der für den Dienst- und Übungsbetrieb der Brigade hergerichtet werden müsse. Zum anderen gehe es aber auch um die Ertüchtigung von Schulen und Kindergärten in den Städten Vilnius und Kaunas, die auch vom Nachwuchs der Bundeswehrangehörigen besucht werden sollen.
Auch das Thema Verkehrsanbindungen kam beim neunten Treffen der Joint Working Group zur Sprache. Das Pendeln zwischen Deutschland und Litauen, aber auch zwischen den Wohn- und Dienstorten innerhalb Litauens, soll den Soldatinnen und Soldaten der Brigade und ihren Angehörigen so leicht gemacht werden wie möglich. Weiter konkret ausgeplant wurde auch die medizinische Versorgung der deutschen Soldatinnen und Soldaten sowie die ITInformationstechnik-Anbindung der Truppe. Im Herbst ist dann das nächste Treffen der Joint Working Group für die Brigade Litauen im Verteidigungsministerium in Berlin angesetzt.