Coronavirus und die Bundeswehr
Die Bundeswehr ist seit Auftreten des Coronavirus in Wuhan eng in verschiedene Maßnahmen der Bundesregierung eingebunden.
Deutschland ist vergleichsweise glimpflich durch die Coronapandemie gekommen. Großen Anteil daran hatten die vielen tausend Bundeswehrangehörigen, die im Rahmen der Amtshilfe bei der Bewältigung der Pandemie halfen. 400 Corona-Helfer wurden nun stellvertretend für alle Beteiligten von der Verteidigungsministerin empfangen.
Zehntausende Bundeswehrangehörige unterstützten Länder und Kommunen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie. 400 Beteiligte wurden am 4. November bei einem Appell in Berlin von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht gewürdigt.
Mehr als zwei Jahre lang bauten sie Behelfskrankenhäuser auf, unterstützten bei der Kontaktnachverfolgung in den Gesundheitsämtern und begleiteten Bürgerinnen und Bürger durch die Impfzentren: Ohne die Hilfe der Bundeswehrangehörigen wäre die Corona-Pandemie in Deutschland sicher schlimmer verlaufen. Auch dank des Einsatzes der Bundeswehr blieben Städte und Gemeinden trotz hoher Infektionszahlen arbeitsfähig.
Niemals war die Bundeswehr so präsent im eigenen Land wie in dieser Zeit. Niemals musste und konnte die Bundeswehr so vielen Bürgerinnen und Bürgern in Not helfen. Niemals wird dieses Land diese Hilfe in der Not vergessen.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hatte deshalb mehrere hundert Soldatinnen und Soldaten am 4. November an ihren Berliner Dienstsitz eingeladen, um sie bei einem Appell stellvertretend für ihre Kameradinnen und Kameraden zu würdigen. Auch Reservistendienstleistende und Zivilbeschäftigte wurden ausgezeichnet. Schließlich trugen auch sie zum Gelingen der bundeswehrgemeinsamen Kraftanstrengung bei.
Die Corona-Amtshilfe sei für die Bundeswehr eine „historische Herausforderung“ gewesen, sagte Lambrecht auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums. „Nichts hat die Bundeswehr in der Heimat jemals so sehr gefordert wie Corona.“ Deutschland sei in einer dramatischen Lage gewesen, so die Ministerin. „Die Bundeswehr war dazu aufgerufen, in der Krise zu helfen. Und sie half in einem bisher beispiellosen Einsatz.“
Ich wollte der Bevölkerung helfen und nicht tatenlos zu Hause sitzen. Ich war 150, 200 Tage in der Amtshilfe tätig. Es war manchmal anstrengend, aber es hat sich gelohnt.
Auch Reservistendienstleistende hätten daran entscheidenden Anteil gehabt, sagte Lambrecht. „Die Bundeswehr hat sich mit aller Kraft gegen das Virus gestemmt, gerade wenn andere an ihre Grenzen gestoßen sind.“ Dieses Engagement werde nicht vergessen werden, versprach die Ministerin. „Sie alle haben mit ihrer Hilfeleistung, ihrem Dienst an der Gesellschaft, einen großen Beitrag für das Ansehen der Bundeswehr in Deutschland und darüber hinaus geleistet.“
Der Corona-Hilfseinsatz der Bundeswehr war der längste und größte in der Geschichte der deutschen Streitkräfte. Insgesamt 111.000 Bundeswehrangehörige wurden eingesetzt. In der Spitze waren an einem einzigen Tag – dem 15. Februar 2021 – rund 19.000 Bundeswehrangehörige in der Pandemiebekämpfung im Einsatz.
Beeindruckende Zahlen: Der Hilfseinsatz zur Bewältigung der Corona-Pandemie war nicht nur der längste, sondern auch der größte in der Geschichte der Bundeswehr.
BundeswehrRund 20 Millionen Arbeitsstunden wurden geleistet, um knapp 10.000 Amtshilfeersuchen der Länder und Kommunen zu entsprechen. Am 31. März 2022 wurde der Corona-Hilfseinsatz der Bundeswehr für beendet erklärt. Weitere Hilfen werden im Regelbetrieb geleistet. Das heißt: Die Streitkräfte unterstützen die Behörden im Rahmen der Amtshilfe bei Bedarf weiterhin, hält dafür aber keine Truppe mehr in Bereitschaft.
Ich habe mich noch in der Probezeit für die Corona-Amtshilfe freiwillig gemeldet. Ich bin stolz, dass ich zur Bundeswehr gehöre und möchte dem Land helfen. Ich wäre jederzeit wieder dabei.
Alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche der Streitkräfte waren beim Würdigungsappell vertreten. Zahlreiche Gäste waren gekommen, um ihrer Anerkennung Ausdruck zu verleihen: Darunter auch Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes als Ehrengast.
Die Corona-Pandemie habe Städte, Gemeinden und Kreise in Deutschland weitgehend unvorbereitet getroffen, so Landsberg. „Unsere Verwaltungen hätten das ohne die Hilfe der Bundeswehr nicht in den Griff bekommen.“ Noch nie sei ein Amtshilfe-Einsatz so lange, so intensiv und so ungewöhnlich gewesen – aber die Bundeswehr habe sich einmal mehr als zuverlässige Stütze erwiesen. Dafür hätten die Streitkräfte den Dank der Bürgerinnen und Bürger redlich verdient. „Wir freuen uns sehr, dass man sich auf die Bundeswehr verlassen kann – und wir werden das auch in Zukunft tun.“
Alle Corona-Helfer der Bundeswehr erhalten in den kommenden Monaten eine Münze zur Erinnerung an den Hilfseinsatz. Die ersten „Coins“ wurden beim Würdigungsappell im Bendlerblock ausgegeben.
Bundeswehr/Torsten KraatzAls Zeichen der Anerkennung überreichte die Verteidigungsministerin den Frauen und Männern eine eigens geprägte Münze. Im ersten Quartal nächsten Jahres sollen sie alle beteiligten Bundeswehrangehörigen erhalten: Als Erinnerung an einen denkwürdigen Hilfseinsatz, zu dessen Gelingen sie entscheidend beitrugen.
Der Corona-Hilfseinsatz der Bundeswehr war der längste und größte in der Geschichte der deutschen Streitkräfte. Insgesamt 111.000 Bundeswehrangehörige wurden eingesetzt. Ihre Leistungen wurden nun bei einem Appell gewürdigt.
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Gemeinsam mit Generalinspekteur Eberhard Zorn und Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, schreitet Verteidigungsministerin Christine Lambrecht die Front der angetretenen Bundeswehrangehörigen ab
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Ministerin Christine Lambrecht hatte rund 400 Soldatinnen und Soldaten, Reservistendienstleistende und Zivilbeschäftigte eingeladen, um sie bei einem Appell stellvertretend für alle eingesetzten Bundeswehrangehörigen zu würdigen
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Alle in der Corona-Amtshilfe eingesetzten Bundeswehr-Angehörigen bekommen als Zeichen der Anerkennung einen Coin der Ministerin: Dreizehn von ihnen direkt aus ihren Händen im Rahmen des Appells.
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Ministerin Lambrecht übergibt einer Soldatin einen der ersten Coins als Erinnerung an einen denkwürdigen Hilfseinsatz. Im ersten Quartal nächsten Jahres sollen alle Beteiligten die Münze erhalten.
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Die Bundeswehr ist seit Auftreten des Coronavirus in Wuhan eng in verschiedene Maßnahmen der Bundesregierung eingebunden.