Im Jahr 1961 riegelte die DDR Ostberlin über Nacht ab und zog die Berliner Mauer hoch. Wenige Tage zuvor sagte Walter Ulbricht als Vorsitzender des Staatsrats noch: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen.“
In den folgenden Jahren baute die DDR die Mauer immer weiter aus, bis kaum eine Lücke oder Schlupfloch mehr zu finden war. Ab 1975 bilden die L-förmigen Betonelemente mit Scheitelrohr und Panzersperren eine 155 Kilometer lange Grenze.
Über die Existenzdauer der Mauer sollte sich der einstige Staatsratsvorsitzende Erich Honecker irren, der noch im Januar 1989 überzeugt war: „Die Mauer … wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben.“
Am 3. Dezember 1989 traten sein Nachfolger, der DDR-Staatratsvorsitzende Egon Krenz, und das gesamte Politbüro zurück. Im selben Monat beschloss die neue DDR-Übergangsregierung den Abriss der Berliner Mauer und des Grenzsicherungssystems. Mit der Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion am 1. Juli 1990 wurden die letzten Grenzkontrollen zwischen den beiden deutschen Staaten eingestellt.
Nach dem Mauerfall begann der Eiserne Vorhang Stück für Stück von der Stadtkarte Berlins zu verschwinden. Die letzten Elemente der Mauer wurden, bis auf wenige Überbleibsel als Gedenkstätte, im November 1990 entfernt – ein Jahr nach dem sie gefallen war und etwa einen Monat nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990. Die Nationale Volksarmee wurde aufgelöst und in die Bundeswehr integriert, in eine Armee der Einheit, in der ehemalige Feinde zu Kameraden wurden.