NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine: Im Zentrum des Netzwerks der Ukraine-Hilfe
Landes- und Bündnisverteidigung- Datum:
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Über 30 NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten und Partnernationen arbeiten in Wiesbaden zusammen, um den ukrainischen Bedarf an überlebenswichtigem Kriegsmaterial und gut ausgebildeten Truppen zu decken. Was treibt die Menschen von NATONorth Atlantic Treaty Organization Security Assistance and Training for Ukraine (NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine) in der Lucius-Clay-Kaserne an?
Der Weg ins Zentrum der transatlantischen Ukraine-Hilfe führt durch einen schmalen Gang, an dessen Wänden Bilder von ukrainischen Truppen an der Front hängen. Sie erinnern die NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Mitarbeitenden jeden Tag daran, warum sie hier sind.
Der Gang führt in einen Hangar, in dem mehrere hundert Menschen Seite an Seite arbeiten. Zwischen provisorischen Stellwänden wurden Computerarbeitsplätze eingerichtet, dahinter leuchten die Fahnen der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Mitgliedstaaten. Aus dem Stimmengewirr lösen sich englische Wortfetzen mit Einfärbungen aus allen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Sprachen.
Oberstleutnant Maria A. verbringt viele Stunden des Tages am Telefon. Sie arbeitet in der NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Zentrale in Wiesbaden als militärische Repräsentantin für die Niederlande und Luxemburg. „Unser Ministerium hat die gestern zugesagte Munitionsmenge noch einmal verdoppelt“, erklärt sie zufrieden. Erst einen Tag zuvor kam die Meldung ihres ukrainischen Counterparts, dass an der Front dringend Munition benötigt werde. Nun konnte diesem Gesuch mehr als entsprochen werden.
Maria A. ist eine von 300 Soldatinnen und Soldaten, die im Kommando der NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Initiative arbeiten. NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine steht für NATONorth Atlantic Treaty Organization Security Assistance and Training for Ukraine. Das Kommando wurde Ende 2024 in der Lucius-Clay-Kaserne in Wiesbaden in Dienst gestellt, um die Hilfe der NATONorth Atlantic Treaty Organization und ihrer Verbündeten für die Ukraine in einer Hand zu bündeln. Sein Auftrag ist, die Ukraine in ihrem Kampf gegen Russland mit allem zu unterstützen, was sie braucht. Das NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Team kommt aus Europa, aus den USA, aus Kanada, Australien, Neuseeland – und natürlich aus der Ukraine selbst. Mit Telefon, Kugelschreiber und Leidenschaft stehen sie für das angegriffene Land ein: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.
„Wir geben alles“, sagt Oberstleutnant Franziska S. Die Soldatin ist für die Koordination der Ausbildung ukrainischer Truppen in Europa zuständig. Daneben kümmert sich NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine auch um militärische Materiallieferungen – also Waffen, Munition und Gerät – und unterstützt die ukrainischen Streitkräfte bei ihrer strategischen Entwicklung. Die Arbeit bei NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine sei ganz anders als in anderen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Kommandos, sagt Franziska S.: „Weil wir nah dran sind und die Bedrohung auch uns in Europa betreffen kann.“ Ihre Kameradin Maria A. pflichtet ihr bei. „Wenn wir der Ukraine nicht helfen, werden wir uns selbst verteidigen müssen.“
Um herauszufinden, was an der Front am dringendsten gebraucht wird, stehen die NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Mitarbeitenden im ständigen Austausch mit dem ukrainischen Repräsentanten vor Ort – und mit den Truppen in der Ukraine. Durch den fortwährenden Kontakt entsteht eine persönliche Verbundenheit mit den Menschen, die in knapp 2.000 Kilometern Entfernung für ihre Freiheit kämpfen. Umso größer ist die Bestürzung, wenn einer der Bekannten im Gefecht fällt.
„Wenn man in unserem Team nicht einhundertprozentigen Einsatz zeigt, sterben in der Ukraine im schlimmsten Fall noch mehr Menschen“, sagt Generalmajor Maik Keller. Deshalb setze man bei NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine auch auf kreative und unkonventionelle Lösungsansätze. Dies sei eine der großen Stärken seines Kommandos, so der stellvertretende NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine-Kommandeur – neben dem Umstand, dass alle Entsandten geeint hinter der Ukraine stünden. „Grenzen dürfen nicht mit Gewalt verschoben werden“, sagt Keller. Diese Botschaft müsse an Russland gesendet werden.
Deutschland und die NATONorth Atlantic Treaty Organization unterstützten die Ukraine insbesondere in der Luftverteidigung, berichtet der Generalmajor. Aber auch Artilleriemunition stehe weit oben auf der ukrainischen Prioritätenliste. Mittelfristig gehe es jedoch vor allem um die Förderung der ukrainischen Rüstungsindustrie, sagt Keller – insbesondere bei der Herstellung von weitreichenden Gefechtsdrohnen. „Drohneneinheiten machen nur zwei Prozent der ukrainischen Streitkräfte aus, bewirken aber über 30 Prozent der russischen Verluste“, konstatiert der Generalmajor.
Russland könnte bereits in wenigen Jahren bereit zu einem Angriff auf die NATONorth Atlantic Treaty Organization sein, warnt Generalmajor Keller. Das transatlantische Verteidigungsbündnis müsse deshalb rasch seine Fähigkeitslücken schließen. Gleichzeitig dürfe aber in der Unterstützung der Ukraine nicht nachgelassen werden, so der Generalmajor. Die Streitkräfte der NATONorth Atlantic Treaty Organization und jene der Ukraine müssten so interoperabel gemacht werden wie möglich. Denn: „Starke ukrainische Truppen sind die besten Sicherheitsgarantien im Kampf gegen Russland.“
Oleh P. (Name geändert) ist einer der ukrainischen Vertreter bei NSATUNATO-Stab für Sicherheitsunterstützung und Ausbildung für die Ukraine. „Alle demokratischen Staaten müssen im Kampf gegen Russland zusammenstehen“, meint er. „Das ist eine historische Aufgabe, mit der sich nicht nur das Militär, sondern auch die Zivilgesellschaft auseinandersetzen sollte. Es geht ums Überleben.“