Mit den Mittleren Kräften wird die operative Lücke zwischen der beweglichen, aber nur leicht bewaffneten Infanterie und den schlagkräftigen Panzertruppen geschlossen, die länger für den Aufmarsch brauchen. Im Verteidigungsfall sollen die Mittleren Kräfte einen Angreifer so lange binden, bis die schwer gepanzerte Verstärkung da ist.
Das Heer der Bundeswehr hat das Konzept der Mittleren Kräfte vor drei Jahren in seinen operativen Leitlinien verankert. Mittelfristig sollen drei Brigaden der Mittleren Kräftekategorie in den deutschen Streitkräften aufgebaut werden. Die Panzerbrigade 21 mit den Jägerbataillonen 1, 91 und 413 ist die erste davon.
Als Hauptwaffensystem setzt das Jägerbataillon 1 leicht bewaffnete Radpanzer GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer ein. Die Gefechtsfahrzeuge können genau wie die Stryker-Radpanzer für verschiedene Einsatzzwecke konfiguriert werden. Ab 2026 sollen auch die beiden anderen Brigaden für einen Einsatz als Mittlere Kräfte vorbereitet werden.
Künftig sollen alle Mittleren Kräfte des Heeres den „Schweren Waffenträger Infanterie“ als Hauptwaffensystem nutzen. Dabei handelt es sich um einen Radpanzer auf Basis des GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer, der mit einer 30-Millimeter-Kanone und einem Panzerabwehrsystem MELLSMehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem schwer bewaffnet ist. 123 dieser Radpanzer wurden kürzlich bestellt. Die ersten Exemplare sollen nächstes Jahr geliefert werden, die restlichen Radpanzer bis 2030 zulaufen. So lange werden die Mittleren Kräfte der Bundeswehr den leicht bewaffneten GTKGepanzertes Transport-Kraftfahrzeug Boxer und das wendige Kettenfahrzeug Wiesel einsetzen.