Heer

Die Reserve des deutschen Heeres

Die Reserve ist unverzichtbar für den Heimatschutz und die Landes- und Bündnisverteidigung. Sie gewährleistet den Aufwuchs, verstärkt die Einsatzbereitschaft und erhöht die Durchhaltefähigkeit des Heeres.

Vier getarnte Soldaten stehen bewaffnet in einer Stellung.
Ein General mit rotem Barett schaut in die Kamera.
Generalleutnant Harald Gante, Kommandeur Feldheer und Beauftragter für Reservistenangelegenheiten im Heer Bundeswehr
„Zur glaubhaften Abschreckung eines Aggressors und um in einem Krieg siegen zu können, wird das Deutsche Heer kriegstüchtig sein. Eine einsatzbereite Reserve ist hierfür unerlässlich. Sie stellt die Aufwuchs- und Durchhaltefähigkeit des Heeres sicher.“

Die Rolle der Reserve

Wenn man die verfügbaren Ressourcen betrachtet, ist der Unterhalt einer ständigen Armee, die Deutschland voll verteidigen und alle Verpflichtungen gegenüber Bündnissen erfüllen kann, außerhalb eines Krieges wirtschaftlich nicht sinnvoll. Das Heer muss daher in der Lage sein, flexibel bis zum vollen Verteidigungsumfang aufzuwachsen und die Durchhaltefähigkeit in länger andauernden Konflikten, die sogenannte Rekonstitution, zu gewährleisten. Hierzu leisten die Reservistinnen und Reservisten des Heeres einen entscheidenden Beitrag.

Aufgaben von Reservistinnen und Reservisten des Heeres sind:

  • Einsatz im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung
  • Unterstützung im Grundbetrieb bei besonders hohen Auftragslasten (Projekten)
  • Kompensation temporärer Vakanzen beim aktiven Personal
  • Unterstützung von Einsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements
  • Hilfeleistung bei Naturkatastrophen und besonders schweren Unglücksfällen im Rahmen von Amtshilfe

Reservistinnen und Reservisten dienen als Mittler und fördern die Bindung an die Gesellschaft.

Grau-grüne Europakarte mit Pfeilen, Flaggen und Schrift

Übersicht über die Reserve des deutschen Heeres in der Landes- und Bündnisverteidigung

Bundeswehr/PIZ Heer

Truppenreserve

Die Truppenreserve des Heeres kommt vor allem in des Landes- und Bündnisverteidigung zum Einsatz. So setzt sie sich zusammen:

  • Reserveverbände und -einheiten der Truppengattungen des Heeres (Ergänzungstruppenteile), die den Aufwuchs der aktiven Truppe auf den Verteidigungsumfang gewährleisten
  • Nicht aktive Sicherungskräfte in den Verbänden des Feldheeres zum Schutz der Gefechtsstände, der Versorgungslinien und -einrichtungen im Einsatzraum
  • Einzeldienstposten in den Truppenteilen des Feldheeres und den Dienststellen der Militärischen Grundorganisation, die der Verstärkung im Spannungs- oder Verteidigungsfall dienen
  • Feldersatztruppenteile, die den Personalersatz in den aktiven Verbänden und Einheiten bei personellen Ausfällen gewährleisten und so zur Erhöhung der Durchhaltefähigkeit beitragen

Territoriale Reserve

Die Territoriale Reserve ist für den Einsatz im Rahmen des Heimatschutzes beziehungsweise der Nationalen Territorialen Verteidigung vorgesehen.

  • Der Beitrag der Streitkräfte zum Heimatschutz umfasst Verteidigungsaufgaben auf deutschem Hoheitsgebiet sowie subsidiäre Hilfeleistungen in Fällen von Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen, zum Schutz kritischer Infrastruktur und bei innerem Notstand.
  • Die Territoriale Reserve setzt sich zusammen aus dem Territorialen Netzwerk der Landeskommandos mit den Bezirks- und Kreisverbindungskommandos, die dem Operativen Führungskommando der Bundeswehr unterstehen, und den Heimatschutzkräften der Bundeswehr, die dem Heer unterstellt sind.
  • Die derzeit sechs Heimatschutzregimenter mit ihren nicht aktiven beziehungsweise teilaktiven Kompanien sind unter der Führung der Heimatschutzdivision zusammengefasst. Ihre Aufgaben zum Schutz und zur Sicherung verteidigungswichtiger Infrastruktur sowie ihr Beitrag zur Drehscheibe Deutschland leiten sich aus dem Operationsplan Deutschland (OPLAN DEUOperationsplan Deutschland) ab.

Allgemeine Reserve

Alle Reservistinnen und Reservisten, die nicht der Truppenreserve oder der Territorialen Reserve angehörig (beordert) sind, gehören der Allgemeinen Reserve an.

  • Der wehrrechtlich verfügbare Anteil (hier sind unter anderem Altersgrenzen und der Gesundheitszustand ausschlaggebend) unterliegt der Dienstleistungsüberwachung nach Paragraf 77 des Soldatengesetzes und dient im Spannungs- beziehungsweise Verteidigungsfall der Rekonstitution der Streitkräfte (Durchhaltefähigkeit bei längerdauernden Konflikten in Verbindung mit Wehrpflicht).

Zahlen und Fakten

  • Die Reserve des Heeres umfasst bislang 12.500 Frauen und Männer. Wollen Sie dazugehören?

  • Die Reserve des Heeres ist bundesweit vertreten. Finden auch Sie Ihre militärische Heimat!

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  • Alle Truppengattungen haben ihre eigene Reserve – da ist auch für Sie etwas dabei. Wollen Sie mehr über die Truppengattungen des Heeres erfahren?

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Ihr Weg in die Reserve

Sie haben bereits gedient?

Sie haben noch nicht gedient? 

  • Haben Sie Wehrdienst geleistet oder waren Sie Soldatin oder Soldat auf Zeit oder Berufssoldatin oder -soldat? Dann können Sie sich entsprechend Ihren in der Dienstzeit erworbenen Qualifikationen beordern lassen und da weitermachen, wo Sie aufgehört haben.
  • Wenn Sie sich im Zivilleben weiterqualifiziert haben, können Sie darauf aufbauen und sich für eine höhere Laufbahn in der Reserve bewerben.
  • Auch wenn Sie bisher ungedient sind, stehen Ihnen (abhängig von Ihren Qualifikationen) alle Laufbahnen in der Reserve offen (Mannschaften, Unteroffiziere, Offiziere).
  • Bestimmte Ausbildungsgänge lassen sich sogar außerhalb eines langen Wehrdienstes absolvieren (durch Modularisierung und Fernausbildung).

Lassen Sie sich beraten!

Spezielle Fragen zur Reserve des Heeres

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