Hacking in Deutschland - Cyberangriffe
Hacking in Deutschland - Cyberangriffe
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Oberfähnrich Felix Mentele, Radio Andernach (RA): Natürlich stand der Cyber- und Informationsraum in den letzten vier Jahren nicht still. Hochspezialisierte Angriffe auf das Regierungsnetz sind an der Tagesordnung und der Schaden, der durch Cyberattacken an der deutschen Wirtschaft entsteht, hat sich allein innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt und belief sich zuletzt auf etwa 220 Milliarden Euro pro Jahr, das ist mal eben mehr als das vierfache des Verteidigungsetats – und die Tendenz steigt weiter. Für den größten Schaden sind sogenannte Ransomware-Attacken verantwortlich. Hierbei werden Systeme gehackt und blockiert, anschließend werden Betroffene damit erpresst. Einem solchen Angriff sind Anfang Juli auch 900 Computer der Kreisverwaltung Anhalt-Bitterfeld zum Opfer gefallen. Wir konnten mit Herrn Udo Pawelczyk als Pressevertreter des Landkreises darüber sprechen.
Herrn Udo Pawelczyk, Pressesprecher Anhalt Bitterfeld (UP): Tja, so etwas hat man noch nicht gehabt und sowas liest man in der Zeitung und rechnet natürlich nicht, dass einem so etwas passiert. Das war ein völlig neuer Sachverhalt, der uns anfangs komplett lahmgelegt hat und die Arbeitsfähigkeit des Landkreises Anhalt-Bitterfeld ja praktisch genommen hat.
RA: Der Vorfall schreibt Geschichte, denn zum ersten Mal leistet die Bundeswehr Cyber-Amtshilfe.
UP: Wir haben Unterstützung vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik bekommen, vom Finanzministerium Sachsen-Anhalt und natürlich von Ihren Kollegen und Kameraden der Bundeswehr. Die Bundeswehr unterstützt uns im technisch-logistischen Bereich, also sprich in der Datensicherung und bei der Wiederherstellung des ITInformationstechnik-Systems.
RA: Nichtsdestotrotz wird die Behörde noch eine ganze Weile mit den Folgen zu kämpfen haben.
UP: Also bis wir wieder in diesem Stand sind, in dem wir vor dem Cyberangriff waren, das geht bis mindestens Oktober / November noch.