Heer
Landes- und Bündnisverteidigung

Das Zielbild des Heeres

Das Zielbild des Heeres

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

Aktuell richtet sich das Heer noch stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung aus. Dazu wird es seine eigenen Strukturen konsequent umgestalten. Das sogenannte Zielbild für die Einsatzkräfte des Heeres wird den organisatorischen Rahmen geben, wie künftig 60.820 Dienstposten im Heer verteilt werden.

Ein Soldat hockt mit seinem Gewehr vor einem Baum.

Im neuen Zielbild des Heeres ist formuliert, wie die Landstreitkräfte stärker auf Verteidigungsbereitschaft und Kaltstartfähigkeit ausgerichtet werden sollen. Dazu müssen die Strukturen weitreichend verändert werden.

Bundeswehr/Oliver Pieper

Im Schwerpunkt geht es um den Aufbau von Strukturen, die die erforderliche Kaltstartfähigkeit von kohäsiven Großverbänden ermöglichen. Aktuell werden drei kampfstarke, kaltstartfähige Divisionen einschließlich Divisionstruppen mit insgesamt acht nationalen Brigaden aufgebaut. Diese werden querschnittlich bis auf die Verbandsebene für Landes- und Bündnisverteidigung gegliedert und ausgestattet. Um das Spektrum der Reaktionsfähigkeit zu erhöhen sowie die erforderliche Balance zwischen Aufträgen für die Landes- und Bündnisverteidigung und das Internationale Krisen- und Konfliktmanagement (IKM) zu wahren, wird ein Kräftekonstrukt von Leichten (zwei Brigaden), Mittleren (drei Brigaden) und Schweren Kräften (drei Brigaden) eingeführt. Insbesondere die Aufstellung der Kräftekategorie Mittlere Kräfte bietet durch die Beschaffung neuen Großgerätes große Chancen bei der Modernisierung. Die Brigaden der Mittleren Kräfte sind wesentlicher Innovationsträger der Zukunft.

Es geht des Weiteren um die Verschlankung alter Strukturen zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft. Für das Heer, das in seiner heutigen Gestalt noch auf das IKM ausgerichtet ist, liegen darin aber auch weitreichende Chancen. Eine besondere Stärke des Heeres ist die Zusammenarbeit mit den multinationalen Partnern. Die Binnenstrukturen werden daher so angelegt, dass das niederländische Heer noch tiefer integriert werden kann. Dies wird auch die Wirksamkeit im Einsatz und bei der Wahrnehmung der Aufgaben für die Landes- und Bündnisverteidigung erhöhen.

Insgesamt bleiben die Maßnahmen für das Heer umfangs- und weitgehend standortneutral. Das heißt, alle bisherigen Standorte bleiben erhalten, einige wenige kommen hinzu. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es zu Veränderungen bei Aufträgen und Umfängen an Standorten kommen kann. Insgesamt werden etwa 120 von 130 Strukturelemente des Feldheeres von den Veränderungen in unterschiedlicher Intensität betroffen sein. Da die Personalobergrenze des Heeres im Zielbild mit 60.820 Dienstposten unverändert bleibt, wird es bei den Anpassungen der nächsten Jahre zu einer Umverteilung von Dienstposten weg von der Kampftruppe hin zur Stärkung der Kampf-, Einsatz- und Führungsunterstützung kommen müssen. Damit werden wichtige Grundlagen für das Heer gelegt, um wieder kaltstartfähig, kriegstauglich und damit siegfähig zu werden.

Immer neue Anpassungen möglich

Ein Kampfpanzer wirft eine leuchtende Nebelgranate auf einem Übungsplatz.

Nicht nur die Struktur, sondern auch die Ausstattung und die Ausbildung im Heer müssen konsequent auf die Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet werden

Bundeswehr/Mario Bähr

Auf dem Weg der Umsetzung des Zielbilds muss sich das Heer darauf einstellen, dass es immer wieder zu Anpassungen kommen kann. Diese können sich aus den externen Einflussgrößen, wie zum Beispiel der sich entwickelnden Bedrohungslage und den Fähigkeiten des Gegners, den operativen Planungen im Bündnis sowie sich verändernden Verantwortlichkeiten der militärischen Organisationsbereiche ergeben. Hier gilt es, bei aller verlässlichen Planung die erforderliche Flexibilität zu wahren. In allen Überlegungen wird auch die Reserve weiterhin eine Schlüsselrolle spielen.

Das Zielbild dient uns als Kompass und gibt die Richtung vor, ohne uns an einen Weg zu binden. Es verfügt über genug Flexibilität, um auf Lageentwicklungen reagieren zu können. Wir müssen aber auch im Hinterkopf behalten, dass das Zielbild nur den organisatorischen Rahmen gibt, wie die 60.820 Dienstposten im Heer verteilt werden. Die Besetzung der Dienstposten sowie die benötigten materiellen Zuläufe liegen jedoch außerhalb der Zuständigkeit des Heeres.

von PIZ Heer
Der Lage angepasst

Wie sieht das Heer der Zukunft aus?

Das neue Zielbild beschreibt, wie sich die Strukturen des Heeres verändern müssen. So soll ihr Kampfwert gesteigert werden.

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