Heer
Cross Attachment

Deutsche und Polen stärken ihre Partnerschaft

Deutsche und Polen stärken ihre Partnerschaft

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
3 MIN

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Mit dem 7. Deutsch-Polnischen Partnerschaftsseminar des Heeres treiben Deutsche und Polen ihre bilaterale Kooperation weiter voran. Im brandenburgischen Strausberg haben Soldaten der deutschen Panzergrenadierbrigade 41 und der polnischen 10. Panzerkavalleriebrigade Eckpfeiler der weiteren gemeinsamen Arbeit besprochen.

Das Programm Cross Attachment verfolgt ähnlich der Kooperation mit den Niederländern eine kreuzweise Unterstellung von Kampftruppenverbänden.

Ein General mit Kopfhörern schaut in den Raum und lächelt, ihn umgeben Soldaten.

Brigadegeneral Andreas Durst (M.) ist sich sicher, dass diese Kooperation das NATONorth Atlantic Treaty Organization-Bündnis weiter stärkt

Bundeswehr/Sergej Jarosch

Die deutsch-polnische Zusammenarbeit sei für beide Länder von enormer Bedeutung, sagt Brigadegeneral Andreas Durst, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41, während des Seminars. Nur mit Synergieeffekten, die aus solchen europaweiten Kooperationen von Streitkräften entstehen, sei eine reale Stärkung, in diesem Falle, der östlichen NATONorth Atlantic Treaty Organization-Grenzen möglich. Für die Soldatinnen und Soldaten seiner Brigade steht die Kooperation mit den Kameraden der polnischen 10ten im Fokus.

2018 erste gemeinsame Übung in Jägerbrück

Ein Panzer fährt über einen Gefechtsplatz, im Hintergrund Rauch und Feuer von Munition.

Ein Meilenstein: Im Dezember 2018 kämpfen deutsche Grenadiere mit polnischen Panzertruppen in Jägerbrück

Bundeswehr/Marco Dorow

Beide Seiten nutzen die wiederkehrenden Seminare als Plattform zur Weiterentwicklung dieser Zusammenarbeit. „Wir schauen bereits auf große Erfolge zurück“, stellt Oberst Artur Pikoń fest. Er kommandiert die polnische 10. Panzerkavalleriebrigade. Im Dezember letzten Jahres haben erstmalig polnische Kampfpanzer und deutsche Grenadiere gemeinsam auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück bei der Übung Griffin Sword gekämpft. „Das war ein bedeutender Meilenstein“, betont Pikoń.

Panzergrenadierbrigade 41 gibt Ausblick

Ein Soldat steht an einem Pult und spricht, vor ihm ein Laptop.

Oberst Artur Pikoń, Kommandeur der polnischen 10. Panzerkavalleriebrigade, ist überzeugt: „Deutsche und Polen haben ein fast identisches Führungsverständnis.“

Bundeswehr/Sergej Jarosch

Es sei jetzt an der Zeit, das Programm bilateral zu festigen und zu vertiefen und sich in Ausbildung und Übung weiter zu verzahnen, sind sich die deutschen und polnischen Heeressoldaten einig. Vertreter der Bataillone, der in Mecklenburg-Vorpommern ansässigen Panzergrenadierbrigade 41, gaben zum Auftakt der Gespräche Einblick in ihre Ausbildungsschwerpunkte und erörterten weitere Möglichkeiten einer Kooperation mit den polnischen Kameraden.

Integration fängt bei der Ausbildung an

Mehrere Soldaten sitzen um einen Tisch herum und beraten sich.

Alle verfolgen das gleiche Ziel: Übung und Ausbildung sollen stärker verknüpft werden

Bundeswehr/Sergej Jarosch

Angefangen von den Jägern, den Panzergrenadieren über Aufklärer, Pioniere und Versorger sind Offiziere aus den militärischen Verbänden zu den Gesprächen nach Strausberg gereist. Dabei auch Hauptmann Benjamin Spohn aus dem Panzergrenadierbataillon 401. Das Bataillon sei mit seiner Beteiligung an der Übung Karakal 19 eines der Hauptthemen des Cross Attachments, erklärt er.

Bei der Übung Karakal legen die Soldaten der polnischen 10. Panzerkavalleriebrigade eine Marschstrecke von mehr als 500 Kilometern von Świętoszów nach Nowa Dęba zurück. Mit dabei: Zehn Schützenpanzer Marder und rund 170 Soldaten aus dem Panzergrenadierbataillon 401 aus Hagenow. Den Höhepunkt der Übung bilden eine Gefechtsübung, ein Vergleichsschießen sowie ein öffentlicher Medien- und Pressetag am 9. Oktober.

Mehrere Soldaten sitzen um einen Tisch herum, lächeln und haben Kopfhörer auf.

Major Marcin Wdowiak (2.v.r.) erklärt die Ausbildung und Strukturen im polnischen Trainingscenter für den Kampfpanzer Leopard

Bundeswehr/Sergej Jarosch

Weitere Vorschläge für die vertiefte Integration auf polnischer Seite stellt Major Marcin Wdowiak aus dem Leopard-Trainingscenter vor. Ihm war es wichtig, die Ausbildungen auf der Ebene der Besatzungen der Kampfpanzer zu forcieren. Es gehe darum, zu zeigen, wie polnische Panzerbesatzungen ihren Auftrag umsetzen. Von der Ausbildung der Besatzungen, über die logistische und technische Ausbildung bis hin zur Bergeausbildung wolle man eng Zusammenarbeiten und gegenseitiges Verständnis fördern, erklärt Wdowiak.

Vom Schreibtisch in die Praxis

Die Seminarteilnehmer haben sich vor drei gehissten Flaggen zu einem Gruppenfoto aufgestellt.

Die Seminarteilnehmer werden sich bei einer Übung wiedersehen

Bundeswehr/Sergej Jarosch

Es müsse aber auch weiter in einem größeren Umfang gedacht werden, die gegenseitige Ausbildung und das miteinander Arbeiten gestärkt werden, so Wdowiak. Die Stabs- und Rahmenübung Kuna-20 wäre zum Beispiel eine Gelegenheit, an einer Übung für Führungspersonal auf polnischer Seite teilzunehmen.

Getreu dem soldatischen Motto vom Einfachen zum Schweren verständigte man sich während des Seminars zu einer Vielzahl an Anknüpfungspunkten in Übung und Ausbildung. Am Ende des Seminars stand für die Teilnehmer fest, dass die weitere Vertiefung der Kooperation durch die gemeinsamen Ausbildungs- und Übungsvorhaben im Jahr 2020 auf einem soliden Fundament steht. Neben den Gesprächen zur bilateralen Kooperation am Campus in Strausberg blieb Zeit, sich politisch und kulturell weiterzubilden und persönlich näher kennenzulernen.

Gedenkstättenbesuch in Berlin

Mehrere Soldaten stehen in vier Reihen vor dem Ehrenmal und grüßen militärisch.

Am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin legen alle einen Kranz nieder

Bundeswehr/René Hinz

Zu Gast im Bundesministerium der Verteidigung warfen die Teilnehmer einen Blick aus der ministeriellen Perspektive auf die deutsch-polnische Kooperation. Im Ministerium hat diese Verbindung seit jeher eine sehr große Bedeutung. Am Ehrenmal der Bundeswehr, das für alle militärischen und zivilen Angehörigen steht, legten die Soldaten in Würdigung aller im Dienst Verstorbenen einen Kranz nieder.

Am Ende des Tages erfuhren die Teilnehmer in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand mehr über Menschen, die sich in den Jahren 1933 bis 1945 der nationalsozialistischen Diktatur in den Weg stellten.

Die weiteren Wegmarken der künftigen Zusammenarbeit des deutschen und polnischen Heeres sind abgesteckt. Beide Seiten vereinbarten, sich das nächste Mal auf der polnischen Seite zum 8. Deutsch-Polnischen Partnerschaftsseminar zu treffen.

von René Hinz

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Gemeinsames Gedenken