Heer
10. Todestag

Gedenkfeier für Alexej Kobelew

Gedenkfeier für Alexej Kobelew

Datum:
Ort:
Augustdorf
Lesedauer:
2 MIN

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Heute gedenken Soldatinnen und Soldaten in Augustdorf Alexej Kobelew. Er starb am 2. Juni 2011 am Ufer des Kundus-Flusses in der Stadt Baghlan bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Schützenpanzer Marder. Nach rund 20 Jahren beendet die Bundeswehr in diesen Wochen ihren Einsatz in Afghanistan. 59 deutsche Soldaten verloren in dieser gefährlichen Mission ihr Leben, 35 fielen durch Feindeinwirkung.

Schwarz-Weiß-Foto: Porträt eines Soldaten in Fleckentarn und Barett vor einem blauen Hintergrund

Oberstabsgefreiter Alexej Kobelew starb im Alter von 23 Jahren bei einem Sprengstoffanschlag in Nordafghanistan

Archivbild/Bundeswehr

Während einer Gedenkveranstaltung, am 2. Juni 2021, in der Augustdorfer Rommel-Kaserne erinnern die Bundeswehr mit der Familie des Gefallenen an den 10. Todestag des Bielefelders. Gemeinsam mit seinen Kameraden des Charlie-Zuges hatte der junge Zeitsoldat den Auftrag, eine Übergangsstelle über den Fluss zu erkunden und zu sichern. Die Wucht der Explosion des improvisierten Sprengsatzes riss einen bis zu neun Meter breiten und drei Meter tiefen Krater in den Boden, zwei Besatzungsmitglieder des Schützenpanzers wurden schwer verletzt, drei weitere Panzergrenadiere leicht.

Knapp 200 Kilogramm Sprengstoff zerstörten den 38 Tonnen schweren Marder nahezu vollständig. Nie zuvor hatten Aufständische eine so große Sprengladung gegen die Bundeswehr zum Einsatz gebracht. In den Folgewochen wird von einer „neuen Dimension der Anschläge“ im Verantwortungsbereich des Regionalkommandos Nord, das unter deutscher Führung steht, gesprochen.

Damals wie heute – große Anteilnahme

Im Altarraum einer Kirche steht der Sarg des Gefallenen, flankiert von Soldaten in Ausgehuniform.

400 Trauergäste nehmen 2011 in der Detmolder Heilig-Kreuz-Kirche Abschied von Alexej Kobelew

Bundeswehr/Schneider

Während mehrere Hundert Soldatinnen und Soldaten vom Bundeswehrstandort Augustdorf im Einsatz in Afghanistan blieben, fand am 10. Juni 2011 in Detmold die Trauerfeier für den 23-jährigen Panzerfahrer statt. Die Bevölkerung nahm großen Anteil am Tod des jungen Panzergrenadiers. Auf Großbildleinwänden verfolgten damals Hunderte Menschen den Trauergottesdienst in der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche. Bundesaußenminister Guido Westerwelle und Verteidigungsminister Thomas de Maizière nahmen mit 400 Trauergästen Abschied von Alexej Kobelew. Einen Tag später wurde der Augustdorfer Soldat an seinem Wohnort in Bielefeld beigesetzt.

Mahnung, Wegweiser und Symbolfigur

Fünf Holzkreuze stehen auf Sandboden vor einem Steinmonument, im Hintergrund ein Wald.

Holzkreuze erinnern im „Wald der Erinnerung“ in Potsdam an die Opfer des Afghanistaneinsatzes

Bundeswehr/Marc Tessensohn

Im November 2019 wurde das Lehrsaalgebäude des Panzergrenadierbataillons 212, dem der Gefallene über vier Jahre angehörte, nach ihm benannt. „Heute, hier in Augustdorf, lebt Alexej Kobelew in unseren Gedanken und Herzen, aber auch in unserem Alltag mitten unter uns weiter“, unterstrich Brigadekommandeur Stephan Willer in seiner kurzen Ansprache an die Familienangehörigen und wenigen geladenen Gäste. Im Lehrsaalgebäude begegnen heute, Soldaten aber auch Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, der Lebensgeschichte des damals 23-jährigen Kraftfahrers. „Alexej Kobelew ist für uns in Augustdorf Mahnung, Wegweiser und Symbolfigur in einer Person“, so der Brigadegeneral.

Die Oberstleutnante Christian Böhnstedt, vom Panzergrenadierbataillon 212 und Michael Henneberg, vor zehn Jahren stellvertretender Bataillonskommandeur des Kampftruppenverbandes, erinnern, nun im Juni 2021 während der Trauerfeier, an den Menschen Kobelew und seine beispielgebende Berufsauffassung. Seine damaligen Kameraden beschreiben ihn als absolut „loyalen und zuverlässigen Soldaten, der – auch durch seine sportlichen Leistungen – ein echtes Vorbild war“. Nach einer Kranzniederlegung am Ehrenhain der Rommel-Kaserne endet die Gedenkveranstaltung zu Ehren des Augustdorfer Panzergrenadiers. Die Traueranzeige aus dem Juni 2011 schloss mit dem Satz: „Sein Herz gehörte der Bundeswehr.“ Alexej Kobelew wird in Augustdorf unvergessen bleiben.

von Martin Waltemathe

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