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Heer
Reform wird umgesetzt

Heer löst Offizieranwärter-Bataillon 1 auf

Modernisierung
Datum:
Ort:
Munster
Lesedauer:
2 MIN

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Nach 14 Jahren Dienstzeit endet die Ära des Offizieranwärter-Bataillons 1 (OAOffiziersanwärter-Bataillon) in Munster. Der Inspekteur des Heeres hatte entschieden, die Ausbildung der Offiziere ab Ende September 2020 zu dezentralisieren und wieder in die Hände der Verbände der Truppengattung zu geben.

Soldaten und ein Zivilist falten eine Fahne, um sie in eine schwarze Hülle zu stecken, die ein anderer Soldat bereithält.

Brigadegeneral Ullrich Spannuth (l.) und Brigadegeneral a. D.außer Dienst Klaus Feldmann (r.) verhüllen gemeinsam mit Oberstleutnant Matthias Kalfhaus (2.v.r.) die Truppenfahne des aufgelösten Offizieranwärter-Bataillons 1

Bundeswehr/Katrin Hanske

Zum Auflösungsappell konnte der Kommandeur des Ausbildungszentrums Munster, Brigadegeneral Ullrich Spannuth, neben einigen wenigen Gästen auch den letzten Kommandeur des OAOffiziersanwärter-Bataillons, Oberstleutnant Arnd Kersten, und den Kommandeur der damaligen Panzertruppenschule, Brigadegeneral a.D. Klaus Feldmann, begrüßen. „Waren Sie es doch, Herr General Feldmann, der am 22. Juni 2006 mit der Übergabe der Truppenfahne an das OAOffiziersanwärter-Bataillon diesen Verband formal in Dienst gestellt hat. Mehr noch: Sie haben ihn konzeptionell und in seinem Wirken von Beginn an entscheidend mitgeprägt“, sagte General Spannuth in seiner Rede.

Das Erleben in der Truppe fehlt

Doch wenn das alles so erfolgreich war, warum verändert das Heer dann die Ausbildungsstruktur? Auf diese Frage antwortete Brigadegeneral Spannuth: „Weil wir am Ende des Tages bei noch so guter Ausbildung und Erziehung eines nicht erreichen: Wir können nicht die Realität in der Truppe simulieren, in der sich unser Führernachwuchs, insbesondere unsere jungen Offiziere, werden behaupten müssen“. So sei das Erleben und Begreifen von Truppe, das Verständnis für jene, die im Gefecht geführt werden und deren Wohl und Wehe den Offizieren anvertraut ist, von essenzieller Bedeutung.

Im Weiteren führte der Kommandeur aus, dass die Offizierausbildung durch diese Umstrukturierung nicht an Qualität verlieren werde. Der unverrückbare Wertekompass von Humanität und europäischer Aufgeklärtheit und das Eintreten für Demokratie und Vielfalt zeichne die Offizierausbildung im Heer aus. „Dies alles geht einher mit tiefgründiger Professionalität und einer Genauigkeit im Kleinen, ohne das große Ganze aus den Augen zu verlieren“, sagte Spannuth. Am Ende des Appells entband er den derzeitigen Führer des OAOffiziersanwärter-Bataillons, Oberstleutnant Matthias Kalfhaus, von seinen Aufgaben und stellte das Bataillon offiziell außer Dienst. Der letzte formale Akt war abschließend die Verhüllung der Truppenfahne. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Heeresmusikkorps Hannover.

von Paul Hicks

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