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Heer
Das Heer wird kriegstauglich

Kaltstart: Vorbereitung auf den Ernstfall

Landes- und Bündnisverteidigung
Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
3 MIN

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Nach einer Alarmierung reaktionsschnell, ohne große Verzögerung verlegbar und einsatzfähig sein, das bedeutet Kaltstartfähigkeit für die Truppe. Um die Bundesrepublik und ihre Partner bei einem Angriff wirkungsvoll verteidigen zu können, muss das Heer kaltstartfähig werden. So stellt sich die Truppe aktuell auf den möglichen Ernstfall ein.

Auf einer verschneiten Straße fährt ein Panzer zügig.

Kürzeste Reaktionszeiten, zügige Einsatzbereitschaft und gemeinsam durchsetzungsfähig auf dem Gefechtsfeld: Wird das Heer kaltstartfähig, ist es auch auf die möglichen Herausforderungen der Zukunft vorbereitet.

Bundeswehr/Christian Endres

Kaltstartfähigkeit ist die Grundvoraussetzung, um nach einem Angriff an den Bündnisgrenzen zeitgerecht gegen einen Feind vorgehen zu können. Dabei haben unterschiedliche Truppenteile aufgrund ihres Kernauftrages verschiedene Zeitvorgaben zum Erreichen ihrer Einsatzbereitschaft nach einer möglichen Alarmierung.

So müssen etwa Leichte Kräfte über die höchste Kaltstartfähigkeit verfügen, da sie innerhalb weniger Tage verlegefähig und einsatzbereit sein müssen. Ihnen folgen in der Regel die Mittleren Kräfte mit ihren schnell und eigenständig verlegbaren Radfahrzeugen. Sie sollen die Kräfte der ersten Stunde (wie Leichte Kräfte und bereits stationierte Kräfte), die sich bereits im Einsatzraum befinden, aus ihrem Auftrag herauslösen.

Einsatz und Tagesdienst am Heimatstandort waren für lange Zeit zwei unterschiedliche Welten. Um glaubhaft Abschreckung zu leisten, müssen die Landstreitkräfte schon im Frieden zur effektiven, schnell wirksamen Wahrnehmung ihrer Aufgaben in Krise, Konflikt und Krieg aus der Grundstruktur heraus befähigt sein. Somit wird Kaltstartfähigkeit zum Gradmesser einsatzbereiter Landstreitkräfte und der Fähigkeit von NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union, die Partner an den Bündnisgrenzen im Bedarfsfall ernsthaft zu unterstützen. Wenn es also heißt, dass Übungen die Währung der Abschreckung ist, so ist Kaltstartfähigkeit der Leitzins.

In den Händen der Truppe

Dies bedeutet in der Konsequenz, dass für eine auf Sieg ausgerichtete Kaltstartfähigkeit der Landstreitkräfte sämtliche Maßnahmen und Entscheidungen an ihr auszurichten sind. Kaltstartfähigkeit lässt sich nur in Großverbänden verwirklichen, die schon in der Grundgliederung über die personellen und materiellen Ressourcen verfügen, mit denen sie ohne externe Unterstützung ihren Einsatzauftrag wahrnehmen können. Zudem müssen die Soldatinnen und Soldaten in diesen Verbänden gemeinsam trainiert haben sowie ihre individuellen Voraussetzungen geschaffen haben, dass sie aus dem Stand heraus, reaktionsschnell zum Einsatz gebracht werden können. Kaltstartfähigkeit ist ein existenzielles Element der Abschreckung.

Um Deutschland und seine Partner bei einem Angriff verteidigen zu können, muss das Heer kaltstartfähig werden. Das bedeute für die Jägertruppe „schnell einsatzfähig zu sein mit dem Personal und Material, was zur Verfügung steht“, erklärt ein …

Ein Beispiel aus der Truppe: Will eine Brigade als ein System auf dem Gefechtsfeld funktionieren, müssen sich alle Beteiligten kennen und schon Ausbildung und Übung zusammen durchlaufen haben. Kämpfer und Kampfunterstützer müssen die Einsatzgrundsätze des jeweils anderen kennen und bereits gemeinsam geübt haben, wie diese im Gefecht zusammen funktionieren. Die Kampftruppe muss praktisch verstehen, über welche Leistungsfähigkeit Einsatz- und Führungsunterstützer verfügen und auch was sie nicht leisten können. Wie ist das machbar und wie äußert sich Kaltstartfähigkeit bei den vielen Soldatinnen und Soldaten? Kaltstartfähigkeit ist nicht nur eine Frage von Strukturen und Material, sondern vor allem auch von persönlichem Mindset und damit der eigenen Kriegstauglichkeit. Das reicht vom Zustand der persönlichen Ausrüstung über die eigenen militärischen Grundfertigkeiten bis zum Gesundheitszustand. Also, sollte sich jeder Soldat fragen: Wie kaltstartfähig bist Du?

Kaltstartfähig sein bedeutet für die Truppe daher häufige gemeinsame Ausbildung und Übung, sprich die Festigung aller Abläufe, von der Alarmierung bis zum Herstellen der Abmarschbereitschaft am Kasernentor. Und dies auch mit den Wegbereitern aus den anderen Organisationsbereichen, die mit ihren Fähigkeiten Teil der Landstreitkräfte sind. Damit ist deutlich, die praktische Umsetzung der Kaltstartfähigkeit liegt vor allem in den Händen jedes einzelnen Soldaten. Damit sie sich allerdings im Kampf gegen einen ebenbürtigen Feind durchsetzen können, müssen sie auch vollumfänglich, zweckmäßig und professionell ausgestattet werden.

von Peter Müller

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Heckansicht: Mehrere Gefechtsfahrzeuge fahren hintereinander auf der Autobahn.
Der Lage angepasst

Neue Zielstruktur

Das neue Zielbild beschreibt, wie sich die Strukturen des Heeres verändern müssen. So soll ihr Kampfwert gesteigert werden.

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