Komet 2023: Eine ganze Luftlandebrigade greift an
Erstmals üben die beiden Fallschirmjägerregimenter der Luftlandebrigade 1 und österreichische Fallschirmjäger gemeinsam in der Altmark.
520 Gebäude, darunter eine Schule, eine Kaserne und ein Hotel – das alles und mehr gehört zur Übungsstadt Schnöggersburg. Dieses rund 900 Fußballfelder große Gebiet ist der Gefechtsstreifen während der Übung Komet. Es ist die Kampfzone von fast 600 Fallschirmjägern zweier Fallschirmjägerregimenter des Heeres.
Der Task Force 26 gehört der linke Gefechtsstreifen in Schnöggersburg. Mit der Panzerfaust kämpfen die Fallschirmjäger gegen den mechanisierten Gegner.
Bundeswehr/Mario BährEs klingt wie die langweiligen Kenndaten einer normalen Stadt in Deutschland: ein künstlicher Flusslauf, mehrere Brücken, ein Industriegebiet, offene und geschlossene Wohnbebauung, Hochhäuser und Verwaltungsgebäude, ein Friedhof, ein Gefängnis, Hotelgebäude, ein Marktplatz, ein Stadion, ein Flugplatz mit einer 1.700 Meter langen Graspiste und sogar eine 350 Meter lange U-Bahn inklusiver drei Stationen und Kanalisation.
Die Fallschirmjäger trainieren jedoch in der größten militärischen, künstlich angelegten Übungsstadt Europas ganz oben im Norden des Übungsplatzes Altmark. Fast mittig trennt die kleine Eiser, ein Fluss, die Stadt in zwei Hälften. Die Soldatinnen und Soldaten des Fallschirmjägerregiments 26 sind für den linken Teil des Gefechtsstreifens, also links der Eiser verantwortlich. Militärtaktisch bezeichnet, ist sie die Task Force 26, kurz TF 26.
„Wir müssen Schnöggersburg knacken, tief in den unzähligen Gebäuden und Straßen hat sich der Gegner verschanzt, quasi festgebissen. Wir versuchen, den Feind in unserem Gefechtsstreifen einzuschließen. Wenn es ihm gelänge auszuweichen, wäre er immer noch da. Nur wenn wir ihn vernichtend schlagen, haben wir gewonnen“, beschreibt einer der Kompaniechefs. Mit dem Morgengrauen setzt die TF 26 auf Schnöggersburg an – Maschinengewehr- und Mörserfeuer zerreißen die Ruhe in der Altmark – die Task Force arbeitet sich voran, aber es gibt auch hohe Verluste.
von René Hinz
In den Morgenstunden geht es los. Jede Kompanie des Regiments hat ihren eigenen Auftrag. Das garantiert den Erfolg des gesamten Regiments.
Bundeswehr/Mario Bähr
Das Maschinengewehr MG5 ist modern und vollautomatisch. Entfernungen von bis zu 1.000 Metern und Schussfolgen von bis zu 800 Schuss in der Minute sprechen für sich. Mit der Feldlafette werden die Feuerstöße sehr präzise.
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Entschlossen und aus allen Richtungen versuchen die Fallschirmjäger, das urbane Gelände einzunehmen
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Die Granatmaschinenwaffe mit einem Kaliber 40 Millimeter und einer Schussweite bis zu 1.600 Metern eignet sich sehr gut dazu, Gelände aus einer erhöhten Position zu überwachen. Mit der Technik unter dem Fenster wird das Gefecht digital ausgewertet.
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Im Kampf gibt es Verletzte: Die Sanitätseinlagen im Gefechtsübungszentrum sind nah an der Realität gestaltet und werden von Schiedsrichtern überwacht.
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Fast alle Waffen sind, wie im Übungsgefecht üblich, mit Platzpatronen ausgestattet. Die Treffer werden digital erfasst.
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Je höher der Angriffsschwung desto überraschter ist der Gegner. Das bedeutet aber auch, dass das Führen des Angriffes physisch und psychisch sehr anspruchsvoll ist. Die Kommandeursgruppe folgt dem Gefecht und führt taktisch.
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Schnöggersburg stellt mit seiner teils sehr engen Bebauung die Fallschirmjäger vor große Herausforderungen. Hinter jeder Ecke könnte sich der Gegner verschanzt haben.
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Ausbildung, die fordert: Auch der Feind in Schnöggersburg ist real und schießt mit seinen Waffen. Die Treffer werden digital ausgewertet und gespeichert.
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Schnöggersburg ist wie eine natürlich gewachsene Stadt dicht mit Häusern bebaut. So kann die übende Truppe sehr realitätsnah ausgebildet werden.
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Feuer, Nebel und Bewegung sind die Grundsätze für den Kampf. Es gilt, den Gegner aus seinen Stellungen zu drücken.
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Kampf und Erfolg sind nur mit klaren Anweisungen möglich
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In jedem Raum, in jedem Haus kann der Feind in Stellung liegen. Die Soldaten bekämpfen ihn hier aus einer erhöhten Position.
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Beim Orts- und Häuserkampf kann der Gegner aus jeder Richtung zuschlagen. Das bedeutet: Augen auf, die Gegend sichern und überraschen.
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Auch Handgranaten setzen die Fallschirmjäger beim Kampf um Schnöggersburg ein. Sensoren an den Gebäuden, aber auch am Körper der Soldaten selbst errechnen in Sekundenbruchteilen die Wirkung im Ziel.
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Erstmals üben die beiden Fallschirmjägerregimenter der Luftlandebrigade 1 und österreichische Fallschirmjäger gemeinsam in der Altmark.