Heer
1.600 Kilometer in den Einsatzraum

Zusätzliche Kräfte verlegen nach Litauen

Zusätzliche Kräfte verlegen nach Litauen

Datum:
Ort:
Strausberg
Lesedauer:
2 MIN

Fahrzeuge werden vorbereitet und aufgefahren, Schwerlasttransporter nehmen mächtige Panzerhaubitzen auf, Transportkisten werden gepackt und Soldatinnen und Soldaten verabschieden sich von ihren Familien. „Auf uns ist Verlass“, vermeldete Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht bei ihrem Truppenbesuch in Munster. Das Heer entsendet bis zu 250 zusätzliche Soldaten nach Litauen. Aktuell bereiten sich die Soldaten vor, um direkt nach Litauen zu verlegen.

Aus einer Kaserne rollen mehrere Fahrzeuge.

Lüneburg: Aus dem Aufklärungslehrbataillon 3 marschieren die ersten Fahrzeuge in Richtung Sammelraum. Kurz vor der polnischen Grenze wird nochmal gerastet und dabei werden Kraftstoff und Verpflegung aufgenommen.

Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3

Die Bundesregierung hat aufgrund der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und einer Bitte der litauischen Regierung entschieden, Soldaten für die von Deutschland geführte enhanced Forward Presence (eFPenhanced Forward Presence) Battlegroup der NATO zusätzlich nach Litauen zu verlegen - rund 350 Soldatinnen und Soldaten insgesamt, davon circa 250 aus dem Heer. Das Fähigkeitsprofil der Soldaten ist breit gesteckt und beinhaltet Artillerie-, Aufklärungs-, ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Abwehr-, Pionier-, Feldjäger-, Logistik- und Sanitätskräfte. 1.600 Kilometer sind es von Deutschland bis zum Einsatzraum in Litauen. 

Notice to Move

Mehrere Gefechtsfahrzeuge verlassen, hintereinander fahrend, ein Kasernengelände.

Die meisten Artilleriekräfte für Verstärkung in Litauen kommen aus dem niedersächsischen Munster

Bundeswehr/Artillerielehrbataillon 325

Notice to move bedeutet das Herstellen der Verlegebereitschaft. Es wurde für die Verstärkungskräfte ab dem 9. Februar verschärft befohlen. Diese Kräfte würden in nächster Zeit routinemäßig zu einer halbjährlichen Zertifizierungsübung für rund zwei Wochen nach Litauen verlegen, heißt es. Aus den Standorten, Lüneburg, Nienburg/Weser, Munster, Augustdorf, Höxter, Viereck, Neubrandenburg, Havelberg und Hagenow bereiten sich in diesen Stunden Soldaten auf ihren Marsch in Richtung Litauen vor. Für sie bedeutet dieser Auftrag lediglich ein verschobener Zeitplan. Ausbildung und Ausrüstung sind für sie optimal auf den Auftrag abgestimmt und sie werden nun lediglich früher abgerufen und länger der anerkannten Mission in Litauen zur Verfügung stehen.

Das Heer hochmobil

Unter einem Schleppdach stehen Fahrzeuge und mächtige Panzerhaubitzen.

Die Panzerhaubitzen 2000 aus Munster werden mit Schwerlasttransportern nach Litauen gebracht

Bundeswehr/Artillerielehrbataillon 325

Kettenfahrzeuge, schwere geländegängige Lkws, aber auch technische Geräte und Versorgungsgüter wie beispielsweise Munition, Ergänzungsstoffe oder auch Verpflegung werden aktuell für den Transport vorbereitet. Aus den Bataillonen fahren die Soldaten als kleine Marschpakte in vorbereitete Sammelräume. Aus den kleinen Marschgruppen der Bataillone würden größere Marschkolonnen zusammengestellt, die dann geschlossen im Straßenmarsch weiter nach Polen fahren würden, beschreibt ein Verantwortlicher der Marschorganisation. Auch würden in diesen Sammelräumen weitere Kraftstoffe oder auch Verpflegung für die Marschkolonnen bereitstehen. 

Marschziel Litauen

Auf einer Bundestraße fahren Militärfahrzeuge hintereinander.

Aus mehreren Standorten setzen sich viele kleine Marschgruppen in Bewegung. In Sammelräumen werden sie zu großen Konvois aufwachsen.

Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3

Rund 1.600 Kilometer Straße liegen vor den Soldaten. Ein großer Teil dieser Verstärkungskräfte, also rund 100 Fahrzeuge teilweise mit oder Anhänger, werden im Landmarsch als Marschkolonne Litauen erreichen. Schwere Kettenfahrzeuge werden per Schwerlasttransporter transportiert, zusätzlich wird ein Teil der Soldaten vom Fliegerhorst Wunstorf aus nach Litauen geflogen. Das Heer leistet damit seinen Beitrag zur moderaten Verstärkung des NATO-Bündnisses im Baltikum, jederzeit bleibt dabei eine Deeskalation möglich.

Das Heer verstärkt die NATO-Battlegroup

  •  Rückenansicht: Soldaten stehen in einem Kreis zusammen.

    Befehlsausgabe für den Marsch für die Soldatinnen und Soldaten des Artillerielehrbataillons 325

    Bundeswehr/Artillerielehrbataillon 325
  • Soldaten sind im Morgengrauen auf einem Appellplatz angetreten.

    Der Kommandeur des Artillerielehrbataillons 325, Oberstleutnant Alfred John Grethe, verabschiedet im Morgengrauen seine Soldatinnen und Soldaten nach Litauen

    Bundeswehr/Artillerielehrbataillon 325
  • Zahlreiche militärische Kraftfahrzeuge fahren hintereinander auf einer Betonstraße.

    In Richtung Kasernentor geht es für die Radfahrzeuge des Artillerielehrbataillons 325 auf den langen Weg nach Litauen

    Bundeswehr/Artillerielehrbataillon 325
  • Eine Soldatin sitzt im Laderaum eines Lkws und packt Verpflegungsbeutel. Zwei Soldaten schauen zu

    Während die Artilleristen schon rollen, heißt es für die Aufklärer: Marschverpflegung empfangen.

    Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3
  • Gepanzerte Radfahrzeuge stehen hintereinander auf einer Straße.

    Die Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungslehrbataillons 3 aus Lüneberg stehen mit ihren Spähwagen Fennek bereit zur Abfahrt, um die NATO-Battlegroup im Nordosten Europas verstärken

    Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3
  • Ein Soldat steht auf einer Straße und hebt eine Winkerkelle in die Höhe.

    Marschsignal für die Soldatinnen und Soldaten aus Lüneburg, die nun zusätzlich in Litauen eingesetzt werden

    Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3
  • Zwei Radpanzer fahren hintereinander auf einer Straße.

    Die Aufklärer des Aufklärungslehrbataillons 3 begeben sich mit ihren Gefechtsfahrzeugen auf dem langen Weg nach Litauen

    Bundeswehr/Aufklärungslehrbataillon 3
von René Hinz

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