Abwechslungsreich und informativ - Praktikum in einem Kompetenzzentrum Baumanagement
Abwechslungsreich und informativ - Praktikum in einem Kompetenzzentrum Baumanagement
- Datum:
- Ort:
- Wiesbaden
- Lesedauer:
- 3 MIN
Nach monatelangen „Trockenübungen“ im Studium sollte eine Gruppe von Anwärtern des gehobenen nichttechnischen Dienstes der Bundeswehrverwaltung die Theorie mit Leben zu füllen – mit einem Praktikum in einem der sieben Kompetenzzentren Baumanagement des Organisationsbereichs IUDInfrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen. Wie ist der Planungszyklus einer Großen investiven Neubaumaßnahme? Wie sieht Auftragsverwaltung durch die Bundesländer im Arbeitsalltag aus? Und welche Rolle spielt der Umweltschutz bei der Bundeswehr?
Bereits zum fünften Mal durchlief eine Gruppe von Anwärtern des gehobenen nichttechnischen Dienstes der Bundeswehrverwaltung ihr zweiwöchiges Pflichtpraktikum beim Kompetenzzentrum Baumanagement Wiesbaden des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr KompZ BauMgmtBaumanagement). Im Mittelpunkt des Ausbildungsabschnitts Anfang September stand die Vermittlung der Infrastrukturaufgaben der Bauprojektmanagement Teams und der technischen Fachreferate des Hauses.
Kompetenzzentren Baumanagement – Infrastruktur für die Bundeswehr
Das BAIUDBwBundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr KompZ BauMgmtBaumanagement Wiesbaden ist eines von bundesweit sieben KompZKompetenzzentrum BauMgmt und die regional zuständige Stelle für die Bearbeitung der Infrastrukturvorhaben in den Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Es übernimmt die Bauherrenrolle gegenüber der Bauverwaltung der Länder und betreut aktuell weit über tausend Baumaßnahmen. Darunter sind Großstandorte wie das Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz, spezieller atypischer Bedarf für die Heeresflieger in Fritzlar oder die Diensthundeschule der Bundeswehr in Ulmen.
Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Baumaßnahmen, die zur Erfüllung der Bündnisverpflichtungen notwendig sind, zum Beispiel der NATO-Anteil des Standorts Ramstein. Ebenso fallen die Baumaßnahme für das rund 700 Kilometer lange Leitungsnetz für Flugkraftstoffe für militärische und zivile Flugplätze (aus dem beispielsweise der Frankfurter Flughafen rund ein Drittel seines Bedarfs deckt) in das Portfolio.
Von der Theorie in die Praxis
Konkrete Eindrücke des umfangreichen Miteinanders verschiedenster Beteiligter konnte ein Teil der Anwärtergruppe bei einer Bauabnahme in Koblenz gewinnen. Was bisher nur eine schlecht vorstellbare Auflistung von Funktionsträgern im Skript des Facility Management Unterrichts war, füllte sich hier erstmals sichtbar mit Leben.
Das gemeinsame Arbeiten aller, ob Landesbauverwaltung, Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Nutzer oder Bundeswehr-Dienstleistungszentrum an Lösungen, wenn ein Gewerk zunächst nicht im abnahmereifen Zustand hergestellt wurde, vermittelte der Gruppe ein Gefühl für die anspruchsvollen und dadurch auch sehr interessanten Aufgabenbereiche, die für sie nach Ihrer Laufbahnprüfung auf einem Dienstposten in einem KompZKompetenzzentrum BauMgmt warten.
Bei den Kampfhubschraubern in Fritzlar
Bei einer Dienstreise zur Georg-Friedrich-Kaserne in Fritzlar lernten die Anwärter die Sicht des militärischen Nutzers auf „seine“ Infrastrukturmaßnahmen vor Ort intensiv kennen. Betreut durch den Kasernenkommandanten gab es nicht nur eine Einweisung in den gesamten Standort und seine Aufgaben, sondern als Höhepunkt natürlich auch einen Besuch beim Kampfhubschrauber Tiger und der Simulatorenanlage für das Pilotentraining. Anschließend nahm sich die Gruppe Zeit für eine Stadtführung in Fritzlar und beendete den langen und eindrucksvollen Tag in einer Fritzlarer Eisdiele.
Gespür entwickeln
In Wiesbaden wurden alle Fachreferate durchlaufen und bei Rundgängen durch die Liegenschaft Themen aus den Bereichen der Geländebetreuung oder des Umweltschutzes sofort „vor der eigenen Tür“ aufgezeigt. Ein Gespür entwickeln für das Ineinandergreifen von Bereitstellung von Infrastruktur und derem späterem Betreiben und Unterhalten, dies war das Ziel der Begehungen.
Brückenbegehung der anderen Art
Ein weiterer Höhepunkt war die Besichtigung der Moseltalbrücke bei Dieblich-Winningen über die A 61. Die Brücke überspannt mit einer Höhe von 134 Metern und einem Kilometer Länge das Moseltal. In Zeiten des Kalten Krieges hätte dieses zivile Bauwerk von militärischem Interesse gesprengt werden können.
Die Sprengvorrichtungen befinden sich noch heute im Inneren der Brücke und wurden den Teilnehmern durch das Landeskommando Hessen und einem Mitarbeiter der rheinland-pfälzischen Straßenbauverwaltung gezeigt und erläutert. Der Ausblick aus einem der Brückenpfeiler in schwindelerregender Höhe auf die Mosel zeigte wiederholt, welch spannende Aufgaben die Infrastrukturbearbeitung zu bieten hat.
Zurück in den Hörsaal
Mit diesen vielfältigen Impressionen verließ eine rundum zufriedene Anwärtergruppe das KompZKompetenzzentrum BauMgmt Wiesbaden. In Kürze wird sie wieder ihr Studium und das Lernen in den Hörsälen der Hochschule des Bundes – Fachbereich Bundeswehrverwaltung – in Mannheim aufnehmen.