Luftwaffe

„Pioniere, Anker wirf!“ – Die Spezialpioniere im Baltikum

„Pioniere, Anker wirf!“ – Die Spezialpioniere im Baltikum

Datum:
Ort:
Litauen
Lesedauer:
3 MIN

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.

Die Motoren der Baukräne und Stapler brummen im Hintergrund, dann heißt es: „Pioniere, Anker wirf!“. Die Spezialpioniere des Regiments 164 aus Husum sind in Litauen angekommen und machen sich mit 23 Soldaten für den Aufbau des Feldlagers auf der Air Base in Siauliai bereit. Dies geschah bereits Ende August beim Aufbau für das Kontingent des Deployable Control and Reporting Centres (DCRCs) bei der Mission „Verstärkung Air Policing Baltikum 2020/21“ (VAPB 2020/21). Jetzt ist es jedoch an der Zeit, die „Roten Teufel“ in Hinblick auf die geleistete Arbeit, genauer vorzustellen.

Wappen der „Roten Teufel“

Das Wappen der 5. Kompanie des Spezialpionierregiments 164, die „Roten Teufel“…

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC
Wappen der „Red Hawk“

…und das Wappen des DCRCDeployable Control and Reporting CentreRed Hawk“ mit dem roten Falken

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC

Präzision gepaart mit höchsten Ansprüchen. So lautet die Grundeinstellung der Spezialpioniere aus Nordfriesland, mit der sie in einem Zeitraum von fünf Tagen Material von über 200 Tonnen bewegten. In diesen fünf Tagen haben die „Roten Teufel“ ein Feldlager mit insgesamt 30 Unterkunftszelten, mit jeweils einer eigenen Heiz- und Belüftungsanlage aus dem Boden gestampft.

die aufgebauten Zelte stehen bereit für die Soldaten

Das fertig aufgebaute Feldlager auf der Air Base Siauliai

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC
Ein Soldat sitzt in einem Gabelstapler

Stabsunteroffizier Andreas P. auf seinem „Ahlmann“

Bundeswehr/Benjamin Albert

Doch damit nicht genug. Auch das sogenannte Sanitärmodul 300, welches mit Dusch- und Toiletten ausgestattet ist, lag in der Aufbauverantwortung der Pioniere. So wie sich Stabsunteroffizier Domenic S. „The Mechanic“ nennt, also „der Mechaniker“, ist er der richtige Mann am Platz. Mit seiner Fachausbildung als Anlagenmechaniker behält er stets den notwendigen Überblick und kann den ordnungsgemäßen Betrieb des Sanitärmoduls sicherstellen.

Ein Soldat stellt die Heizungsanlage ein

Präzision ist bei den Einstellarbeiten der Heizanlage des Sanitärmoduls 300 gefragt

Bundeswehr/Benjamin Albert

Während der Aufbauphase war den Pionieren das Wetter leider nicht immer freundlich gesinnt. Nach dem Regen folgte der Schlamm und damit eine weitreichende Landschaft aus Pfützen. „Der Boden war einfach zu sehr verdichtet. Das Wasser ist dadurch viel zu langsam versickert. Doch auch für solche Wetterbedingungen waren wir gerüstet und ich konnte meinen geländegängigen Gabelstapler, den sogenannten „Ahlmann“, problemlos manövrieren um weiterhin schweres Material von A nach B bewegen“, so der gelernte Tischler Stabsunteroffizier Andreas P. Beim Aufbau des Zeltlagers ließ er jedoch seine Holzkreissäge verpackt im Koffer. Er setzte sich stattdessen als ausgebildeter Baufahrzeugführer hinter das Steuer des Fahrzeugs.

Ein Soldat plant etwas auf einem Plakat

Oberfeldwebel Philip H., kennt seine Leute und weiß was sie können. Doch auch hier: Koordinierung und Planung sind das A und O

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC
Ein Soldat steht vor einem Schaltschrank

Stabsunteroffizier Domenic S., "The Mechanic", am Schaltschrank im Sanitärmodul

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC

Für Oberfeldwebel Philip H., Teileinheitsführer der Pioniere vor Ort, ist der Job mit dem Aufbau des Feldlagers noch nicht erledigt. Der reibungslose Betrieb des Feldlagers muss rund um die Uhr gewährleistet sein. „Würden wir nachlässig sein und keinen ordentlichen Job machen, dann hätten die Soldaten hier im Camp keinen Strom, kein warmes Zelt, kein warmes Wasser, geschweige denn Frischwasser“, so der Oberfeldwebel.

Die rund 80 Soldaten des Kontingents des DCRCDeployable Control and Reporting Centre produzieren tagtäglich einen Frischwasserverbrauch von etwa 7.000 Litern. Die Dieselgeneratoren, die für die Stromerzeugung unaufhörlich laufen, verbrauchen zusammen mit den Warmlufterzeugern 1.000 Liter Diesel täglich. „Die Wartungsintervalle sowie die Betankungszeiten gilt es daher akribisch einzuhalten“, so Philip H.

Ein Gabelstapler steht vor Containern

Der „Ahlmann“ der Pioniere beim Aufbau des Feldlagers

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC

Die besondere Spezialisierung verschiedenster Fachbereiche vom Klimatechniker, Baufahrzeugführer oder Elektriker bis hin zum Schweißer oder Tischler macht diese Truppe aus. Man bekommt beim Aufbau des Feldlagers den Eindruck es gäbe nichts, was diese Spezialisten nicht können. Die Kompanie der Spezialpioniere, welche aus insgesamt vier Zügen besteht ist weltweit im Einsatz. Drei Züge sorgen für den Feldlagerbetrieb und einer ist verantwortlich für die Versorgung. Zuletzt in Mali und jetzt im Baltikum, aber auch in Afghanistan, Kosovo oder Irak. Egal wo, die „Roten Teufel“ sind mit ihrem Motto „Pioniere, Anker wirf!“ jederzeit bereit.

Eine Luftbildaufnahme des fertigen Feldlagers

Das fertig aufgebaute Feldlager und DCRCDeployable Control and Reporting Centre in Siauliai aus der Luft

Bundeswehr/PAO VAPB
Das Wappen der Mission VAPB 2020/21

Das Wappen der Mission VAPB 2020/21

Bundeswehr/PAO VAPB DCRC
von Stefan Zippel

Bei manchen Mobilgeräten und Browsern funktioniert die Sprachausgabe nicht korrekt, sodass wir Ihnen diese Funktion leider nicht anbieten können.