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Luftwaffe
Pacific Skies 24

Callsigns – wenn jemand zwei Namen trägt

Pacific Skies
Datum:
Ort:
Alaska
Lesedauer:
3 MIN

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Tiefflüge, Kampfjets aus verschiedenen Nationen und startende Hubschrauber prägen den Start der Verlegung Pacific Skies 24. Spanische, französische und deutsche Soldatinnen und Soldaten üben im großen Stil. Nicht nur das Ausmaß der Übung erinnert an einen Film. Auch sogenannte Callsigns inspirierten beispielsweise die Macher des Kinoerfolgs „Top Gun“.

Das Namensband eines Soldaten ist mit dem Callsign „Köbes“ zu sehen.

Es ist sehr selten, aber es kann dazu kommen, dass sich das Callsign der Pilotinnen und Piloten im Laufe ihrer Karriere ändert

Bundeswehr/Christian Timmig

Mehr als nur fiktiv sind diese „Spitznamen“ der Piloten. Die sogenannten Callsigns sind auf den Piloten personalisiert und Brauchtum in der militärischen Fliegerei. Dieses hat auch in der deutschen Luftwaffe Einzug gehalten. Woher Callsigns ihren Ursprung haben, ist nicht ganz klar. Eine Erklärung lautet, die USUnited States-Navy habe während des Zweiten Weltkrieges damit begonnen, Pseudonyme zu vergeben, um ihre Piloten zu schützen und verschlüsselt Informationen weitergeben zu können. Doch das ist nur eine von vielen Vermutungen.

Die Vergabe der Namen

Doch wie werden diese Callsigns eigentlich vergeben? Das wird in jedem Geschwader anders zelebriert. Beispielsweise vergeben in einer Einsatzstaffel die Pilotinnen und Piloten in einer Sitzung das Callsign – hinter verschlossenen Türen,  nur unter den Pilotinnen und Piloten. Hier können alle Ihre Vorschläge abgeben. Aber nur die Personen, welche bereits unter ihrem Alias bekannt sind, entscheiden unter den Vorschlägen und eröffnen feierlich das Callsign. Die „echten“, so verliehenden Callsigns gibt es daher erst in der Staffel, meist nach dem Abschluss der taktischen Erstausbildung. Das lässt genug Zeit, um lustige Geschichten über eine Person zu sammeln.

Doch nicht jeder bekommt einen solchen Kurznamen, denn der neu zugewiesene Titel entsteht meist situativ und ist von der Person abhängig. Das Callsign muss zu der Person passen. Sei es eine Abkürzung des eigenen Namens, eine Anspielung auf Eigenschaften oder ein Pseudonym, welches eine erlebte Situation oder eine Entscheidung umschreibt. Es ist ein Spitzname. Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, diskreditieren darf es jedoch nicht. Und selber sich einen Namen auszusuchen, ist auch nicht erlaubt, denn dieser wird ausschließlich durch die Kameradinnen und Kameraden verliehen.

Oberstleutnant Gerald hat diese Erfahrung bereits hinter sich: Er ist Titan. Wie es zu seinem Callsign kam, erklärte er so: 

Titan hat mehrere Ursprünge. Hauptsächlich fußt der Name auf der Tatsache, dass ich nach einem schweren Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule meine Flugtauglichkeit verloren hatte. Um sie wieder zu erlangen, habe ich mich einer Operation unterzogen, in der das betroffene Segment durch einen Titancage mit ventraler Karbonverplattung ersetzt wurde. Wie alle guten Callsigns hat es aber auch einen hämischen Aspekt und bezieht sich ironisch auf meine kompakte Körpergröße.“

Es ist sehr selten, aber es kann dazu kommen, dass sich das Callsign einer Pilotin oder eines Piloten im Laufe der Karriere ändert. Doch meist bleiben die Namen. Die Träger identifizieren sich mit ihnen und sie begleiten sie durch ihre gesamte Karriere, möglicherweise vom Leutnant bis zum General. Selbst der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, trägt bis heute sein Callsign „Vega“.

Doch nicht alle Luftstreitkräfte halten das so: Die Royal Air Force benutzt beispielsweise keine Callsigns für Piloten, denn dort erhalten solche nur die Geschwader als Ganzes. Trotzdem gibt es deutlich mehr Callsigns als nur „Maverick“ wie bei Top Gun, da unzählige Namen weltweit im Umlauf sind.

von Jasmin Mähler

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