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Einsatzbereitschaft

Übung Pitch Black 24 in Australien: Die Luftwaffe zeigt erneut Präsenz im Indopazifik

Übung Pitch Black 24 in Australien: Die Luftwaffe zeigt erneut Präsenz im Indopazifik

Datum:
Ort:
Australien
Lesedauer:
2 MIN

Mit der Übungsserie Pacific Skies 24 beweist die Luftwaffe ab Juni zum zweiten Mal, dass sie neben ihren Daueraufgaben in Deutschland und den Bündnisverpflichtungen entlang der NATO-Ostflanke im Krisenfall auch als First Responder schnell und flexibel in anderen Regionen der Welt präsent sein kann.

zwei Kampfjets über den Wolken

Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 71 "Richthofen" trainieren als Quick Reaction Alert (QRAQuick Reaction Alert) im Juli 2023 im Norden von Deutschland

Bundeswehr/Christian Timmig

Wenn sich Ende Juli über dem nordaustralischen Darwin der Himmel mit Dutzenden Flugzeugen füllt, hat eine der größten Luftkriegsübungen im Pazifik begonnen: Pitch Black 24 versammelt in Australien mehr als 150 Luftfahrzeuge aus zahlreichen Nationen und ist ein Baustein der übergreifenden Verlegeübung Pacific Skies 24, die sich zwischen Mitte Juni und Mitte August aus fünf einzelnen Übungsvorhaben zusammensetzt. Für die deutsche Beteiligung stellt die Luftwaffe zwölf Tornados, acht Eurofighter und vier A400M.

Eurofighter starten westwärts

Nach 2022 nimmt die Luftwaffe zum zweiten Mal mit fliegenden Verbänden an einer weltweiten Verlegeübung teil. Tragende Säule ist diesmal neben den Taktischen Luftwaffengeschwadern 31, 33 und 73 sowie dem Luftransportgeschwader 62 und dem Hubschraubergeschwader 64 das Taktische Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ im ostfriesischen Wittmund, das mit fünf seiner Eurofighter an den Start geht. Insgesamt werden weit über hundert Soldatinnen und Soldaten des Verbandes auf die Reise gehen und sich den Übungszeitraum während der Sommermonate in zwei Kontingente aufteilen.

Ende Juni heißt es auf dem Fliegerhorst Nörvenich für die Eurofighter „Ready for departure“. Die Maschinen starten westwärts in Richtung des amerikanischen Kontinents, um in Alaska bis Mitte Juli an der zehntägigen NATO-Luftkampfübung „Arctic Defender“ teilzunehmen. Am 20.Juli werden die Crews dann im australischen Darwin erwartet.

Hand in Hand in der Luft und am Boden

Interoperabilität, so lautet ein zentrales Stichwort für die multinationale Luftkampfübung. So wird etwa das Technikpersonal aus Wittmund die nahezu baugleichen Eurofighter der spanischen Luftwaffe über weite Strecken mit betreuen. Dieses Verfahren verfestige die bereits im Nato-Air-Policing bewährten Synergieeffekte und baue die stabile Vertrauensbasis weiter aus, erklärt Oberst Björn Andersen, Kommodore des TLG 71 „Richthofen“. „Insgesamt stärken wir mit dieser Übung militärische Partnerschaften in der Region und fördern gegenseitiges Vertrauen und Respekt“, so Andersen. Gegenüber Nationen aus der Region pflegt die Luftwaffe mit der Großübung eine Wertepartnerschaft, wie sie in den Indopazifischen Leitlinien der Bundesregierung von 2020 zum Ausdruck kommt. Dass auch mit Partnern außerhalb der NATO geübt wird, ermöglicht den Blick über den Tellerrand und schafft auch hier Vertrauen und Respekt. Zugleich setzen Deutschland, Frankreich und Spanien mit Pacific Skies 24 ein europäisches Zeichen für die gemeinsamen Werte: Die drei europäischen NATO-Partner werden von Beginn an die gesamte Verlegung gemeinsam bestreiten.

Formationen von 40 bis 50 Flugzeugen

Wie wichtig das funktionierende Zusammenspiel ist, wird sich im Juli erneut beweisen, wenn über dem Norden Australiens die verbundenen Luftkriegsoperationen eingeübt werden. Oberst Björn Andersen: „Große Formationen von teilweise 40 bis 50 Flugzeugen oder mehr, Flugbetrieb bei Tag und Nacht, das können wir im Grundbetrieb in Deutschland in dieser Form nicht üben und ist daher sehr wichtig für uns.“ Mitte August werden die Eurofighter von ihrer Weltreise zurück sein.

von Rüdiger Franz

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