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Luftwaffe
Mit Warner, Jammer und Netzen

So schützt die neue Truppe zur Drohnenabwehr

Das Schnelle Reaktionselement der Luftwaffe demonstrierte dem Generalinspekteur der Bundeswehr, mit welchen Mitteln es Kleindrohnen bekämpft. General Carsten Breuer kommt selbst aus der Heeresflugabwehrtruppe und weiß, wie wichtig der Schutz nach oben ist. Und ein neues Waffensystem für die junge Truppe steht schon in den Startlöchern.

Im Freien schaut ein General auf einen Bildschirm. Im Hintergrund stehen mehrere Soldaten

Bundeswehr/Johannes Heyn

Kleine fliegende Drohnen, auch small unmanned aerial systems (sUASsmall Unmanned Aerial Systems) genannt, gelten als „Gamechanger“ auf Gefechtsfeldern. Doch sie können nicht nur präzise Angriffsladungen ins Ziel bringen. Auch außerhalb offener Konflikte sind sie eine echte Gefahr. Fast mühelos spionieren sie aus der Vogelperspektive Infrastruktur oder Truppen aus – in Echtzeit.

Deshalb hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, angeordnet, dass die Bundeswehr spezielle Einheiten für Drohnenabwehr aufstellt. Die Luftwaffe hat im April als erste Teilstreitkraft zu diesem Zweck ihr Schnelles Reaktionselement zur Abwehr solcher Drohnen in Dienst gestellt. Nach nur fünf Monaten ist die Truppe zur Drohnenabwehr inzwischen einsatzbereit.

Generalinspekteur überzeugt sich von Einsatzbereitschaft

Davon wollte sich General Carsten Breuer selbst überzeugen und inspizierte eine Ausbildung des 35-köpfigen Zuges. Der ranghöchste Soldat der Bundeswehr hat in der Heeresflugabwehrtruppe gedient und versteht das Handwerk der neuen Drohnenabwehrtruppe daher besonders gut: „Ich habe vieles von dem wiedererkannt, was ich in meiner Ausbildung erlebt habe. Das zeigt mir, dass die Soldatinnen und Soldaten auch heute wieder gut ausgebildet werden.“

Ein Portrait von dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, vor dunklem Hintergrund General Carsten Breuer, Generalinspekteur Bundeswehr/Tom Twardy
„Hier mit der Luftwaffe voranzugehen hat dazu geführt, dass wir den Bedrohungen aus der Luft etwas entgegensetzen können.“

Im Dienste der Bevölkerung

Dass es einsatzbereit ist, hat das Schnelle Reaktionselement der Luftwaffe bereits unter Beweis gestellt. Dieser Spezialzug des Objektschutzregiments „Friesland“ hat im Juni mit seinem Know-how und seinen Fähigkeiten bei der Sicherung der Kieler Woche unterstützt. Auch bei der Übung Summer Jamm 2025 zeigte es den Schulterschluss mit Polizei und öffentlichen Sicherheitsbehörden.

Doch was macht die neue Truppe zur Drohnenabwehr genau? Mit welcher Technik arbeitet und wie wirksam ist sie?

So erkennt und bekämpft das Schnelle Reaktionselement Drohnen

Detektion
Ein Soldat hält ein Drohnendetektionsgerät in der Hand.

Tragbare Detektionssysteme erkennen Drohnen in der Umgebung. Der Soldat trägt das Gerät bei sich. Sobald ein Objekt erkannt wird, schlägt es Alarm.

Bundeswehr/Rolf Klatt
HP47
Ein Soldat von der Seite zielt mit einem Jammer in die Luft. Im Hintergrund ein dichter Wald.
Bundeswehr/Mario Bähr

Der Jammer HP 47 in Verbindung mit Gewehren mit der Visiereinrichtung SMASH ist sehr wirksam gegen Drohnen. Jammer gehören grundsätzlich zum Bereich „Electronic Warfare“ und haben den Zweck, Funksignale zu stören. Der Einsatz solcher Systeme hat sich nicht zuletzt im Ukraine-Krieg bewährt.

RaDIS
Im Freien schaut ein General auf einen Bildschirm. Im Hintergrund stehen Soldaten im Halbkreis.

General Carsten Breuer lässt sich das Bedienpult des Systems RaDIS erklären. Mit diesem System können Drohnen abgewehrt werden.

Bundeswehr/Jankowski

Das neueste System: Die Netzwerferdrohne

Das Arsenal der jungen Drohnenabwehrtruppe könnte sich bald erweitern. Ein Rüstungsunternehmen führte ein Abfangmanöver ihrer Netzwerferdrohne vor, bei dem eine gegnerische Drohne mit Hilfe eines Netzes eingefangen wurde. Künftig sollen solche Abwehrsysteme auch im Schnellen Reaktionselement der Luftwaffe genutzt werden.

Ein Soldat auf einer Wiese inspiziert ein Netz, das um eine liegende orangene Drohne gehüllt ist

Verheddert im Netz: Dieser Übungsdrohne zur Feinddarstellung blieb keine Chance, nachdem die Netzwerferdrohne sie eingefangen hatte. Generalinspekteur General Carsten Breuer überzeugt sich vom Ergebnis.

Bundeswehr/Jankowski

Gemeinsam bestehen

Bei der Ausbildung zur Drohnenabwehr wurden auch Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons 91 am System RaDIS geschult. Damit ist das Schnelle Reaktionselement des Heeres seiner Einsatzbereitschaft nähergekommen. „Wir konnten Erfahrungen austauschen und auch zeigen, was wir schon erarbeitet haben“, resümierte einer der Ausbilder des Objektschutzregiments der Luftwaffe im Dienstgrad Oberstabsgefreiter. Die Truppe hat dem Generalinspekteur gezeigt, dass sie auf die neuen Bedrohungen vorbereitet ist.

von Jonas Herrmann

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