Luftwaffe

Ein bayerischer Tiger am weiß-blauen Himmel

Ein bayerischer Tiger am weiß-blauen Himmel

Datum:
Ort:
Neuburg an der Donau
Lesedauer:
3 MIN

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Es steht ein großes Event bevor, das wohl kaum an irgendeinem Neuburger vorbeigehen wird. Am 5. Mai 2021 feiert das Taktische Luftwaffengeschwader 74 seinen 60. Geburtstag! Ein Jubiläum, das auch von den dort beheimateten „Bavarian Tigers“ gebührend gefeiert wird – und zwar mit der Sonderfolierung eines Eurofighters.

Der Eurofighter steht vor dem Hangar in Neuburg.

Die neue Sonderfolierung “Bavarian Tiger” strahlt mit dem Himmel um die Wette.

Bundeswehr/Christian Timmig

Zwei Jubiläen in einem Jahr: Der perfekte Anlass

Die „Bavarian Tigers“ wurden am 18. März 2013 durch Angehörige des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 (TaktLwG 74) gegründet, seit dem 17. Mai 2016 sind sie Full Member der „NATONorth Atlantic Treaty Organization Tiger Association“. Die in den 1960er-Jahren entstandene Verbindung bestand ursprünglich ausschließlich aus fliegenden Einheiten der NATONorth Atlantic Treaty Organization, die eine Raubkatze im Wappen führten. Aus kleineren, kameradschaftlichen Treffen und gemeinsamen Trainings entstand mit der Zeit eine der größten Luftkampfübungen der Nordallianz: das jährliche „NATONorth Atlantic Treaty Organization Tiger Meet“, dessen Gastgeber und Austragsort regelmäßig wechseln. Nach der Auflösung der Jagdbomberstaffel 321 aus Lagerlechfeld führten die beiden Neuburger Staffeln die Tigertradition weiter. Seit der Mitgliedschaft hat das Geschwader aus Bayern somit Zugang zu einer der hochwertigsten Übungen der Welt.

Ein Porträt von Designer Alexander Hamm aus Neuburg.

Alexander Hamm ist der Designer des neuen “Bavarian Tiger”. Für ihn ist es das zweite Mal, dass er die Gestaltung eines Eurofighters für den Verein übernimmt.

Privat

Da seit 2020 bekanntlich alles etwas anders läuft als gewohnt, nehmen die Neuburger dieses Jahr nicht am Tiger Meet in Portugal teil, für das man einen Eurofighter „aufhübschen“ könnte. Doch Not macht erfinderisch! Die „Bavarian Tigers“ nutzen den Geburtstag ihres Heimatgeschwaders in Kombination mit ihrem eigenen fünfjährigen Full-Member-Jubiläum als Anlass für das Umstyling ihres siebten „fliegenden Tigers“.

Kindheitsträume werden wahr

Das Design und die Folierung stammen in diesem Jahr von einem „Ehrentiger“ des gemeinnützigen Vereins, der übrigens circa 600 Mitglieder aus ganz Deutschland und Europa hat: Alexander Hamm, Diplom-Designer und Inhaber des Neuburger Traditionsunternehmens „Hamm Werbung“. Hamm selbst ist von Kindesbeinen an flugzeugbegeistert und hat seinen Wehrdienst beim TaktLwG 74 absolviert. Neben seiner Mitgliedschaft verbindet Hamm also noch mehr mit dem Geschwader. „Für mich als Flugzeugnarr ist das emotional was ganz Großes“, freut sich der gebürtige Neuburger über diesen Spezial-Auftrag. Es ist nicht die erste Sonderfolierung, die er für den Verein aus eigener Hand designte, bereits in der Vergangenheit wurde sein Entwurf des „Cyber Tigers“ umgesetzt.

  • Ein Eurofigher in der Luft mit wolkenlosem Himmel und einer folierten Finne.

    Die erste Folierung für die “Bavarian Tiger” begrenzte sich auf die Finne des Eurofighters. Das Logo des gemeinnützigen Vereins eroberte das erste Mal 2013 die Lüfte.

    Katsuhiko TOKUNAGA/DACT,INC.
  • Ein Eurofighter mit dem Namen “Bronze Tiger” in kompletter Tiger-Lackierung über den Wolken.

    Spektakulär und unvergesslich: Der “Bronze Tiger”. Die Komplettlackierung löste nicht nur bei Flugzeug-Fans große Begeisterung aus und ist bis heute eine der aufwändigsten Sonderlackierungen an einem Eurofighter.

    Bundeswehr/Archiv
  • Ein Eurofighter mit dem Namen “Cyber Tiger” in Schräglage über den Wolken mit Sonderfolierung.

    Es wird futuristisch: Der “Cyber Tiger” aus dem Jahre 2016, designed von Alexander Hamm, der auch die Gestaltung und Umsetzung des diesjährigen Tigers übernahm.

    Katsuhiko TOKUNAGA/DACT,INC.
  • Ein Eurofighter mit folierter Finne über den Wolken.

    Die Gestaltung des “Atlantic Tiger” glänzte mit einer folierten Finne. Darauf zu sehen ist ein Tiger, weiß wie Schnee, der sowohl Kraft als auch Eleganz repräsentiert.

    AVIATION PHOTOCREW
  • Ein Eurofighter mit grünen Tiger-Streifen steht auf dem Flugplatz.

    Im Jahre 2018 wurde es wieder richtig aufwändig mit dem “Ghost Tiger”. Komplett foliert in kräftigem Grün und tiefem Schwarz, gilt dieser außergewöhnliche Eurofighter bis heute unter Fans als Liebling.

    Bundeswehr/Archiv
  • Ein Eurofighter vor einem Tower und Publikum auf dem Flugplatz.

    Schlicht, aber wirkungsvoll: Mit seiner Finne, die an ein klassisches Tattoo-Motiv erinnert, beeindruckt dieses “Luftschiff” das Publikum seines “Heimathafens” Neuburg.

    Bundeswehr/Archiv
  • Der Eurofighter steht vor dem Hangar in Neuburg.

    Dürfen wir vorstellen? Der Neue. Der “Bavarian Tiger”, der namentlich und farblich an seine Heimat erinnern soll.

    Bundeswehr/Christian Timmig

Nicht der erste, aber der „bayerischste“ Tiger

Der diesjährige Jubiliäums-Tiger ist für Hamm noch einmal etwas ganz Besonderes, denn er hat sich bei der Umsetzung des Designs vor allem mit dem Aspekt „Bavarian“, also bayerisch auseinandergesetzt. Die weiß-blauen Streifen des neuen Tigers greifen nicht nur die vertraute Farbwahl der bayerischen Flagge auf, sondern münden auf dem Rumpf des Flugzeugs auch in schemenhafte Berge. Der Tiger selbst wacht ruhig und fokussiert auf dem Leitwerk über dem Wappen des Geschwaders. Beim Start blitzen einem dann gelbe, wache Raubkatzenaugen auf den Tragflächen entgegen. Bei der Verwirklichung des neuen, bayerischen Tigers war es Hamm wichtig, neben der Heimatverbundenheit auch Eleganz und Seriosität zu vermitteln und den Eurofighter nicht nur in bayerische Klischees zu „verpacken“. „Es sollte auch unbedingt ein Bezug zum Geschwader hergestellt werden, indem alle Farben des Geschwaderwappens verwendet wurden“, erklärt er.

Der Eurofighter wird von einem Schlepper gezogen.

Die Maschine mit der Sonderfolierung wird das erste Mal aus dem Hangar geschleppt

Bundeswehr/Christian Timmig
Im Bildausschnitt ist das Heck der Maschine zu sehen.

So sieht das Heck der frisch folierten Maschine aus.

Bundeswehr/Christian Timmig

Eine kniffelige Angelegenheit

Hamm war bei der Folierung täglich selbst vor Ort und unterstützte das Team, denn der diesjährige Tiger war eine kleine Herausforderung in der Ausführung. „Es gibt viele Streifen um den bauchigen Rumpf. Da muss man penibel darauf achten, dass alles schön ineinander übergeht, ohne Macken. Das ist gar nicht so einfach“, sagt Hamm. Der erste Start des Eurofighters in seinem neuen „Tiger-Outfit“ ist für den 29. April geplant.

von Jennifer Güngör

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