Ein Jahr Planung für zwei Wochen Luftkampf
Ein Jahr Planung für zwei Wochen Luftkampf
- Datum:
- Ort:
- Amerika
- Lesedauer:
- 3 MIN
Die Übung Red Flag ist nicht nur für die Piloten eine besondere Herausforderung. Der Transport tausender Tonnen Material, hunderter Soldaten und mehrerer Kampflugzeuge aus ganz Deutschland in die USA musste von langer Hand geplant werden.
An der Übung Red Flag sind ein Großteil der Geschwader der Luftwaffe beteiligt. Die Kampfjets kommen aus den Taktischen Luftwaffengeschwadern (TaktLwG) 31 aus Nörvenich, 33 aus Büchel und 51 aus Jagel. Das Geschwader aus Büchel übernimmt dabei die Führung. Hier läuft die Planung schon seit einem Jahr. „Eine der Herausforderungen war die Einbindung von so vielen Playern, die mit verschiedenem Personal und Material an der Übung teilnehmen“, so Hauptmann Wolff. Er war als Verantwortlicher für den logistischen Ablauf schon seit Wochen vor Übungsbeginn in Las Vegas und bereitete alles für einen reibungslosen Ablauf vor.
Das Wichtigste: Eine enge Kommunikation
„Es muss nicht nur alles an Personal und Material erfasst werden, sondern der Transport auch an die Vorgaben der USUnited States-Luftwaffe angepasst werden. Das Wichtigste dabei ist natürlich eine enge Kommunikation mit allen Beteiligten und der Gastgebernation“.
Mit einer Verzögerung von neun Stunden nach Deutschland spielt auch die Zeitverschiebung eine Rolle. Ein ganzer Arbeitstag liegt zwischen den beiden Ländern.
Die Lösung für eine fehlerfreie Kommunikation sei denkbar simpel, so Hauptman Wolff: “ Wir haben einfach die Dienstzeiten in Deutschland verschoben, um feste Kommunikationsfenster mit den deutschen Kameraden in den USA zu etablieren, die Vorort die Stellung halten“.
Um auf alle Änderungen in der Planung vorbereitet zu sein, ist es wichtig, eigenes Personal auf der Base zu haben und schnell reagieren zu können. Auch wenn die Zusammenarbeit mit den USUnited States-Verbündeten gut ist, haben sich viele Verfahren zu den Übungen der letzten Jahre verändert.
Vor dem Koffer wurde der Container gepackt
Lange bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung ihre Koffer gepackt hatten, mussten die Soldatinnen und Soldaten aus der Logistik die Seecontainer bestücken. Die Übung startete zwar Anfang März, die ersten Container wurden aber schon im November in den Verbänden mit Material gefüllt. Kaffeefilter oder Bürobedarf, Kicker für die Truppe oder Material für den Austausch eines Tornado-Triebwerks - die deutschen Soldatinnen und Soldaten haben sich auf alles vorbereitet. Über den Seeweg und mit Frachtmaschinen wurden knapp 150 Seecontainer (20 Fuß) Material in die USA gebracht.
Die Luftfracht-Drehscheibe für die Überführung von Material und Kampfjets ist Bangor im USUnited States-Bundesstaat Maine. Auf ihrer Reise in die USA landeten der Transporter A400M und die Jets hier zwischen. Trotz der Betankung in der Luft ist ein Direktflug nach Las Vegas nicht möglich. Die Jets wurden auf ihrem Weg mehrmals in der Luft betankt. Allein der Flug zur Drehscheibe Bangor dauerte knapp acht Stunden.
Üben für die Übung
Damit die deutschen Kampfjet-Piloten an der Übung Red Flag teilnehmen können, mussten auch sie sich vorbereiten. Schon in der Heimat wurden im Simulator lokale An – und Abflugmanöver geübt. Die Verfahren auf der Nellis Air Force Base und in den amerikanischen Lufträumen unterscheiden sich zu denen in der Heimat. Damit der gleichzeitige Start von vielen Jets und Bombern gelingt, gibt es die sogenannten Familiarization Flights (Fam Flights). So können sich die Piloten nochmals mit den Besonderheiten der Umgebung vertraut machen, und zwar direkt aus der Luft. Einen Tag später ging die Übung dann los.