Luftwaffe

Ein Jahr Planung für zwei Wochen Luftkampf

Ein Jahr Planung für zwei Wochen Luftkampf

Datum:
Ort:
Amerika
Lesedauer:
3 MIN

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Die Übung Red Flag ist nicht nur für die Piloten eine besondere Herausforderung. Der Transport tausender Tonnen Material, hunderter Soldaten und mehrerer Kampflugzeuge aus ganz Deutschland in die USA musste von langer Hand geplant werden.  

Zwei A400M stehen auf dem Rollfeld

Die A400M sind für den Transport von Personal und Material bei der Übung Red Flag zuständig

Bundeswehr/Maximilian Euler

An der Übung Red Flag sind ein Großteil der Geschwader der Luftwaffe beteiligt. Die Kampfjets kommen aus den Taktischen Luftwaffengeschwadern (TaktLwG) 31 aus Nörvenich, 33 aus Büchel und 51 aus Jagel. Das Geschwader aus Büchel übernimmt dabei die Führung. Hier läuft die Planung schon seit einem Jahr. „Eine der Herausforderungen war die Einbindung von so vielen Playern, die mit verschiedenem Personal und Material an der Übung teilnehmen“, so Hauptmann Wolff. Er war als Verantwortlicher für den logistischen Ablauf schon seit Wochen vor Übungsbeginn in Las Vegas und bereitete alles für einen reibungslosen Ablauf vor.

Acht Tornados der Luftwaffe wurden neben acht Eurofightern in die USA verlegt

Jeweils acht deutsche Tornados und Eurofighter sind nach Las Vegas zur Übung Red Flag geflogen

Bundeswehr/Maximilian Euler

Das Wichtigste: Eine enge Kommunikation

„Es muss nicht nur alles an Personal und Material erfasst werden, sondern der Transport auch an die Vorgaben der USUnited States-Luftwaffe angepasst werden. Das Wichtigste dabei ist natürlich eine enge Kommunikation mit allen Beteiligten und der Gastgebernation“.
Mit einer Verzögerung von neun Stunden nach Deutschland spielt auch die Zeitverschiebung eine Rolle. Ein ganzer Arbeitstag liegt zwischen den beiden Ländern. 

Die Lösung für eine fehlerfreie Kommunikation sei denkbar simpel, so Hauptman Wolff: “ Wir haben einfach die Dienstzeiten in Deutschland verschoben, um feste Kommunikationsfenster mit den deutschen Kameraden in den USA zu etablieren, die Vorort die Stellung halten“.
Um auf alle Änderungen in der Planung vorbereitet zu sein, ist es wichtig, eigenes Personal auf der Base zu haben und schnell reagieren zu können. Auch wenn die Zusammenarbeit mit den USUnited States-Verbündeten gut ist, haben sich viele Verfahren zu den Übungen der letzten Jahre verändert. 

Vor dem Koffer wurde der Container gepackt

Lange bevor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Übung ihre Koffer gepackt hatten, mussten die Soldatinnen und Soldaten aus der Logistik die Seecontainer bestücken. Die Übung startete zwar Anfang März, die ersten Container wurden aber schon im November in den Verbänden mit Material gefüllt. Kaffeefilter oder Bürobedarf, Kicker für die Truppe oder Material für den Austausch eines Tornado-Triebwerks - die deutschen Soldatinnen und Soldaten haben sich auf alles vorbereitet. Über den Seeweg und mit Frachtmaschinen wurden knapp 150 Seecontainer (20 Fuß) Material in die USA gebracht. 

Die Luftfracht-Drehscheibe für die Überführung von Material und Kampfjets ist Bangor im USUnited States-Bundesstaat Maine. Auf ihrer Reise in die USA landeten der Transporter A400M und die Jets hier zwischen. Trotz der Betankung in der Luft ist ein Direktflug nach Las Vegas nicht möglich. Die Jets wurden auf ihrem Weg mehrmals in der Luft betankt. Allein der Flug zur Drehscheibe Bangor dauerte knapp acht Stunden.

Ein Eurofighter steigt zu einem Familiarization Flight auf

Red Flag ist 2020 die größte Übung, bei der die Luftwaffe teilnimmt. Am Anfang solch einer Übung finden "Familiarization Flights" statt, Flüge bei denen sich die Piloten an den Übungsluftraum gewöhnen

US Air Force
Container voller Ersatzteile für die Kampfjets Tornado und Eurofighter

Um auf alle Eventualitäten reagieren zu können, lagern vor den Toren Las Vegas die gleichen Ersatzteile wie in den Regalen der Heimatverbände

Bundeswehr/Maximilien Euler

Üben für die Übung

Damit die deutschen Kampfjet-Piloten an der Übung Red Flag teilnehmen können, mussten auch sie sich vorbereiten. Schon in der Heimat wurden im Simulator lokale An – und Abflugmanöver geübt. Die Verfahren auf der Nellis Air Force Base und in den amerikanischen Lufträumen unterscheiden sich zu denen in der Heimat. Damit der gleichzeitige Start von vielen Jets und Bombern gelingt, gibt es die sogenannten Familiarization Flights (Fam Flights). So können sich die Piloten nochmals mit den Besonderheiten der Umgebung vertraut machen, und zwar direkt aus der Luft. Einen Tag später ging die Übung dann los. 
 

von Maximilian Euler

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Zwei A400M stehen auf dem Rollfeld

Die A400M sind für den Transport von Personal und Material bei der Übung Red Flag zuständig

Bundeswehr/Maximilian Euler