Luftwaffe
Flugabwehrschießen in Polen

Scharfer Schuss mit Stinger – Die Flugabwehr übt an der polnischen Ostseeküste

Scharfer Schuss mit Stinger – Die Flugabwehr übt an der polnischen Ostseeküste

Datum:
Ort:
Polen
Lesedauer:
2 MIN

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Beim taktischen Schießen im polnischen Ustka bekämpfen die Soldatinnen und Soldaten Übungsziele mit der Flugabwehrrakete Stinger. So stellen sie ihre Einsatzbereitschaft für die Landes- und Bündnisverteidigung sicher. Was sie können – der Schutz gegen Bedrohungen aus der Luft im Nahbereich – wird immer wichtiger.

Zwei Soldaten stehen am Strand und schießen eine Flugabwehrrakete in den Himmel über das Meer.

Flugabwehr-Soldaten üben mit der Fliegerfaust 2 und dem Lenkflugkörper Stinger die Abwehr von Bedrohungen in der Luft – auf einem Übungsplatz an der polnischen Ostseeküste.

Bundeswehr/FlaRakGrp 61

Das Kommando des Feuerleitfeldwebels kommt über Funk: „Schussfreigabe auf zugewiesenes Ziel!“ Nur einen Atemzug später betätigt der Schütze den Auslöser und der Lenkflugkörper Stinger schießt aus der Fliegerfaust 2 heraus, die der Soldat an der Schulter im Anschlag hat. Kaum mit dem Auge zu verfolgen, hält der Flugkörper auf sein Ziel zu.  Sekunden später ist ein Feuerball in der Entfernung zu erkennen – ein Volltreffer. Die Zieldarstellungsdrohne – etwa vier Kilometer entfernt, circa drei Meter lang und mit einer Spannweite von etwa zweieinhalb Metern – wurde erfolgreich bekämpft.

Ein starkes Zeichen der Partnerschaft

Es bleibt nicht der letzte Abschuss des Tages: Die Flugabwehrraketengruppe 61 aus Todendorf ist Anfang Mai mit knapp 100 Soldatinnen und Soldaten, mehreren Fahrzeugen und Fliegerfäusten des leichten Flugabwehrsystems (leFlaSysLeichtes Flugabwehrsystem) ins Air Force Training Center (ATCAir Force Training Center) nahe der Stadt Ustka an die polnische Ostseeküste gefahren. Denn der eigene Übungsplatz bei Todendorf in Schleswig-Holstein, der in Deutschland für ein so weitreichendes Schießen mit Lenkflugkörpern zugelassen ist, ist völlig ausgelastet. Dass man so kurzfristig nach Polen ausweichen konnte, sei „ein starkes Zeichen funktionierender internationaler Zusammenarbeit“ und würde „auch maßgeblich das Vertrauen innerhalb der NATONorth Atlantic Treaty Organization“ fördern, freut sich Major Tim E., Staffelchef der leFlaSysLeichtes Flugabwehrsystem-Staffel der Flugabwehrraketengruppe 61.

Ein Kettenpanzer der Bundeswehr mit einer Raketenabschussvorrichtung steht in den Dünen vorm Meer.

Das leichte Flugabwehrsystem leFlaSysLeichtes Flugabwehrsystem ist hochmobil und flexibel einsetzbar. Der Verschuss des Lenkflugkörper Stinger erfolgt entweder vom Waffenträger Ozelot (im Bild) oder schultergestützt mit der Fliegerfaust 2.

Bundeswehr/FlaRakGrp 61

Ein Flugabwehrsystem für das dynamische Gefechtsfeld

Das leFlaSysLeichtes Flugabwehrsystem ist hochmobil und speziell auf den Schutz des Luftraums im Nahbereich ausgelegt. Kern des Systems ist der USUnited States-amerikanische Lenkflugkörper Stinger. In der Bundeswehr kann dieser von einem Waffenträger Ozelot auf Basis des Kettenfahrzeuges Wiesel 2 sowie mit der Fliegerfaust schultergestützt verschossen werden. Das System kann unter anderem tieffliegende Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen in einer Entfernung von bis zu sechs Kilometern und in drei Kilometern Höhe bekämpfen. Der Lenkflugkörper arbeitet nach dem „Fire and Forget“-Prinzip: Er kann dank der Sensorik sein anvisiertes Ziel selbstständig verfolgen und treffen. Dies macht ihn besonders effektiv und kampfkräftig im dynamischen Gefecht.

Einsatzbereitschaft das erklärte Ziel

Für die deutschen Soldatinnen und Soldaten sind die Schießen Teil des Tactical Combat Training Program (TCPTTactical Combat Training Program), also ein wichtiger Schritt zur vollständigen Qualifizierung als Flugabwehrsoldatin oder -soldat beziehungsweise zum Qualifikationserhalt. „Es ist eine äußerst wertvolle Aus- und Weiterbildungsmaßnahme für unsere Soldatinnen und Soldaten – insbesondere für die Erstschützen und die eingesetzten Waffensystembesatzungen“, hebt Staffelchef Tim E. hervor. Der Schwerpunkt bei diesem Schießen liege zwar bei den Erstschützen, doch auch der Fähigkeitserhalt, also das regelmäßige Wiederholen des Schießens, sei von hoher Bedeutung für die Einsatzbereitschaft der Einheit.

von Marc Steinbrecher

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