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Luftwaffe

„Friesischer Löwe“: Ein Knall und das Finale beginnt

Ausbildung
Datum:
Ort:
Schortens
Lesedauer:
2 MIN

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Während sich über 900 Soldatinnen und Soldaten noch intensiv auf die bevorstehenden 90 Stunden vorbereiten, heißt es: „IDFIndirect Fire-Alarm! IDFIndirect Fire-Alarm!“

Mehrere Soldaten im Gefechtsanzug liegen auf dem Boden und halten sich die Ohren zu.

Die Alarmierungsübungen gehören zu den letzten Vorbereitungen des „Friesischen Löwen“

Bundeswehr/Kevin Schrief

Der Gefechtsstand auf dem Fliegerhorst Upjever ist kurz nach Mittwochmittag gewohnt betriebsam. Vertreter der teilnehmenden knapp 20 Verbände sitzen an ihren Tischen, besprechen Situationen und Möglichkeiten für den Fall der Fälle und für die bevorstehende Großübung.

Alle Fähig- und Fertigkeiten tauschen sich aus, um ein möglichst reibungsloses Miteinander während der Übung zu gewährleisten. Immer wieder kommen Soldaten, andere gehen, manche nur im Feldanzug, andere sind voll aufgerüstet – je nach Auftrag.

Auf ein Schild steht rot auf weiß, dass es sich um den Entry Control Point handelt.

Der Eingang zur Sperrzone „Gefechtsstand“ ist gut bewacht. Nur berechtigtes Personal darf, nach einer Kontrolle und ohne Mobiltelefon in den Innenbereich.

Bundeswehr/Kevin Schrief

IDFIndirect Fire-Alarm! IDFIndirect Fire-Alarm!“

Zeitsprung. Wenige Minuten später: Fast alle Soldaten liegen auf dem Boden, schützen mit ihren Händen den empfindlichen Nacken. Die Sirene heult immer noch. „IDFIndirect Fire-Alarm!“ Zwischen dem Schreien der Sirene rufen sich Soldaten Sätze zu von denen nur noch Wortfetzen übrig bleiben. Zu laut sind die Einschläge der Mörsergeschosse. 

Nur zwei Soldaten sitzen nach wie vor an ihrem Schreibtisch, einer tippt unentwegt auf die Tastatur seines Laptops, der andere trägt Notizen und Einschlagsorte in einer Karte ein. Es sind der MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System-Offizier und sein Unteroffizier. Sie haben den Alarm ausgelöst nachdem sie auf ihrem Radar den IDFIndirect Fire-Beschuss festgestellt haben. 

Ein einzelner Soldat liegt auf der Betonplatte vor den Gebäuden auf dem Boden und hält die Hände im Nacken.

Egal wo die Soldaten den IDFIndirect Fire-Alarm hören – sofort suchen sie Deckung am Boden und schützen Nacken und Hinterkopf

Bundeswehr/Kevin Schrief

3, 2, 1 – Impact!

IDFIndirect Fire steht für „Indirektes Feuer“ und kann beispielsweise einen Beschuss durch Mörsergranaten oder Raketen meinen. Während sich auch außerhalb des Zelts das gesamte Camp in Sicherheit gebracht hat, prüfen die Soldaten von MANTISModular, Automatic and Network capable Targeting and Interception System die Lage. Sie kontrollieren ob und wann noch weitere Granaten einschlagen und zählen runter bis zum „Impact“ – dem Einschlag. 

Nach einigen Einschlägen melden sie: „Keine weiteren IDFIndirect Fire auf dem Radar zu erkennen!“ Doch kurz darauf müssen Sie ihre Entwarnung zurücknehmen. Der Angriff von außen geht weiter und die Sirene ertönt erneut. Wieder werfen sich alle auf den Boden – bis auf die beiden. 

Soldaten liegen auf einem großen Platz vor Lastkraftwagen auf dem Boden und bedecken Kopf und Nacken schützend mit ihren Händen.

Der gerade erst in die DOBDeployed Operating Base zurückgekehrte Zug der Luftwaffenpioniere wird vor den Hallen überrascht. IDFIndirect Fire-Alarm! Alle in Deckung!

Bundeswehr/Kevin Schrief

Bereits am Morgen um acht Uhr waren in Schortens die ersten Sirenen zu hören. Das Verhalten ist einstudiert und die Abläufe sitzen. Genau das möchten die Prüfer in den orangefarbenen Westen sehen, denn eine reale Bedrohung gab es am Fliegerhorst Upjever nicht. Die Alarmierungsübung gehört zum Eröffnungsszenario und der letzten Vorbereitung des „Friesischen Löwen“. 

900 Soldatinnen und Soldaten trainieren die „Verhalten bei’s“

Der Tag steht ganz im Zeichen der so genannten „Verhalten bei’s“. Sprich: Verhalten bei IDFIndirect Fire-Beschuss, Verhalten bei ABCAtomar, Biologisch, Chemisch-Bedrohung, Verhalten bei Eindringlingen und so weiter. Bei gewissen Szenarien muss das gesamte Camp durch eine bestimmte Tonabfolge alarmiert werden können und einheitlich handeln. 

Zwei Soldaten mit Helm und Landkarte stehen an einem gepanzerten Fahrzeug.

Der Tag vor der Kernübung steht im Zeichen der „Verhalten bei’s“ – was tun die Soldaten, bei welchem Ereignis

Bundeswehr/Kevin Schrief

Das wird besonders wichtig, sobald die Kernübung anläuft und das ganze Camp in kontrollierte Hektik und Betriebsamkeit versinkt. Zwischen den komplexen Lagen werden immer wieder Alarmierungen dieser Art durchgeführt – um aufmerksam zu bleiben und die Schwierigkeit der Übung zu erhöhen. 

von Sandra Süßmuth

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