Mitflug im Eurofighter: Nur die Besten starten durch
Mitflug im Eurofighter: Nur die Besten starten durch
- Datum:
- Ort:
- Laage
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Laage. Stabsfeldwebel René Plaster reist im Fliegerhorst Laage bei den „Steinhoffs“ an. Der Grund: Ein Mitflug im Eurofighter.
Der 43-Jährige kam dazu extra aus Ferrara, seinem derzeitigen Wohnort in Italien. Hier ging es auch zunächst in eine Vor-Quarantäne. Seinen täglichen Dienst versieht er seit 2013 als Einsatzführungsfeldwebel im Deployable Air Command and Control Center (DACCCDeployable Air Command and Control Centre) in Poggio Renatico. Hier ist er zuständig für die Luftlageerstellung, Identifizierung und den Datenaustausch über taktische Links.
Für seinen generellen Einsatz und die dauerhafte Übernahme höherwertiger Aufgabenbereiche, die Weiterentwicklung im DACCCDeployable Air Command and Control Centre und als gefragter und geschätzter Experte im Bereich der taktischen Datenlinks in allen NATO-Kommandobehörden erhielt er seinen Bestpreis. Dieser wurde ihm in einer offiziellen Veranstaltung durch Inspekteur der Luftwaffe im Kommando Luftwaffe in Berlin verliehen.
Vor dem Flug: Der erste Tag
Für ihn ging es nun in die Vorbereitungen zu dem anstehenden Mitflug. Einzig Covid-19 versursachte hier und da Verzögerungen in den Planungen. Im September begann er in Fürstenfeldbruck seinen Test für den Mitflug im dort ansässigen Zentrum für Luft- und Raumfahrtmedizin. Alle Checks verliefen positiv, jedoch verursachte die Pandemie Probleme in der Terminfindung. „Meine Standortwahl für den Mitflug war von Anfang an Laage“, so Stabsfeldwebel Plaster. Seine Standortwahl bzw. sein Wunsch sollte in Erfüllung gehen und so erhielt er Ende Januar 2021 erste mögliche Termine für seinen Mitflug im März.
Vorbereitungen für den Flug
Nach seiner Begrüßung durch den Kommandeur der Fliegenden Gruppe, Oberstleutnant Dominique Gentzsch, galt es im Geschwader das Anpassen des Pilotenequipments zu absolvieren. Kombi, Weste und Helm wurden an seine Körperform durch den Fachbereich Flugausrüstung angepasst. Von Stabsfeldwebel Sven Siegert, Fluggerätemechaniker für Rettungs- und Sicherheitsgerät und zuständig für die Qualitätssicherung am Eurofighter, erhielt Plaster zusätzlich Einweisungen in technische Details und Sicherheitseinrichtungen. Final erfolgte nach letzten Instruktionen zur Bedienung von Helmvisier und Maske die Dichtigkeitsprüfung.
Der zweite Tag
Nun geht es in den Eurofighter. Doch davor stehen noch wichtige Punkte auf seiner Agenda: Egress-Training (Einweisung in Ein- und Ausstiegsverfahren im Notfall), Einweisung ins Cockpit und ein elementares Bauteil, dem Schleudersitz (Typ MK-16A). Stabsfeldwebel Plaster beendet seinen Tag mit letzten medizinischen Checks beim Fliegerarzt.
Der Tag des Mitfluges
Es ist 8.00 Uhr, mit dem Anlegen der Pilotenkombi, Anziehen der Rettungsweste und Empfangen des Pilotenhelmes steht sein Flug kurz bevor. Plaster begibt sich zum Pilotentaxi und dieses biegt ab in Richtung Box. Dort wartet auf ihn der Eurofighter. Im hinteren Cockpit nimmt er Platz und wird durch das technische Personal vor Ort angeschnallt. Parallel dazu trifft „sein“ Pilot, Major Patrick Hölling, ein. Er wird den Jet mit ihm heute fliegen. Patrick Hölling ist seit 2016 in Laage und ein erfahrener Pilot. Es folgen letzte Checks. Ein kurzer Wink, ein Daumenhoch, es geht los. Der Jet rollt zur Last Chance und letzte technische Checks erfolgen vor dem Start. Jetzt rollen Sie an die Startlinie vor und „ab geht die Post“: Er startet.
Landung - Freude - Danke
Nach etwa einer Stunde landet Plaster wieder. Man sieht ihm an, er ist mitgeflogen. Strahlende Augen kann man eben nicht verstecken.