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Offizierschule der Luftwaffe: Moderne Ausbildung in moderner Umgebung

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Datum:
Ort:
Roth
Lesedauer:
3 MIN

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Der Umzug der Offizierschule der Luftwaffe von Fürstenfeldbruck nach Roth ist abgeschlossen. Die Luftwaffe hat den hochmodernen Neubau übernommen und den Lehrbetrieb voll aufgenommen. Ein feierlicher Indienststellungsappell am 15. Oktober 2025 bildete den offiziellen Startschuss am neuen Standort.

Soldaten mit Fahnen marschieren auf einen Platz. Im Hintergrund Menschen auf überdachten Tribünen.

Moderne und Tradition: Der digitalisierte und vernetzte neue Campus der Offizierschule der Luftwaffe in Roth wird mit einem feierlichen Appell in Dienst gestellt

Bundeswehr/Leon Belz

Glücklicher Abschluss nach einer langen Bauphase: Begleitet vom Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen und dem Wachbataillon aus Berlin nahm die Offizierschule der Luftwaffe in der Otto-Lilienthal-Kaserne im mittelfränkischen Roth die Ausbildung kommender Generationen von Offizieranwärterinnen und Offizieranwärtern auf. Neben dem Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Holger Neumann, und dem Kommandeur der Offizierschule der Luftwaffe, Brigadegeneral Gero von Fritschen, nahmen auf politischer Seite der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und sein Innenminister Joachim Herrmann an der Festveranstaltung teil.

Moderne Ausbildung in modernem Gebäude

Digitalisierung und Modernisierung heißen die Schlagworte der Offizierausbildung in der Luftwaffe. Der vollvernetzte und auf kollaboratives Lernen ausgelegte neue Campusbereich ermöglicht das. „Im Zusammenspiel von Online-Angeboten zur Wissensvermittlung, den topmodern ausgestatteten Lehrsälen und den hervorragenden Möglichkeiten der praktischen Anwendung in den verschiedenen Übungsgebieten innerhalb und außerhalb der Otto-Lilienthal-Kaserne ergibt sich eine perfekte Ausbildungsumgebung, um die zukünftigen und die aktiven Offiziere der Luftwaffe auf ihre bevorstehenden fordernden Aufgaben vorzubereiten“, stellt Kommandeur von Fritschen während des Appells zufrieden fest.

Der neue Standort verfügt unter anderem über ein papierloses Informationssystem mit großformatigen Touchscreens, auf denen die Lehrgangsteilnehmenden im Lehrsaalgebäude, in der Sporthalle und in den Unterkünften wichtige Informationen über die Ausbildung und das Leben am Standort Roth abrufen können.

Besonderes Augenmerk bei der mehrmonatigen Ausbildung wird auf die körperlich-mentale Ertüchtigung sowie auf die soldatische Resilienz – also die Durchhaltefähigkeit in berufsspezifischen Belastungssituationen – gelegt. Beispielsweise muss eine große Durchhalteübung, das sogenannte „Überleben Land“, zwingend bestanden werden.

Futuristische Architektur mit Luftwaffenelementen

Zu sehen ist ein weißes zwei- und dreistöckiges Gebäude mit großen Glasfronten.

Der neue Campus in Roth trägt den Namen des im Jahr 2018 verstorbenen Generalleutnants Hans-Jörg Kuebart. Damit werden die vorbildhaften Verdienste des ehemaligen Inspekteurs der Luftwaffe gewürdigt.

Bundeswehr/Manfred Gothe
Durch eine Glasscheibe ist ein großer Saal mit aufsteigenden Sitzreihen zu sehen.

Wie schon in Fürstenfeldbruck trägt der zentrale Hörsaal in Roth den Namen von Oberleutnant Ludger Hölker. Er opferte sein Leben, um das anderer zu retten, als sein Flugzeug im September 1964 in dicht bewohntes Gebiet zu stürzen drohte.

Bundeswehr

Das neue Hauptgebäude der Offizierschule verfügt über einen quadratischen Grundriss mit einem großen, begrünten Innenhof, der durch Aufenthaltsbereiche und vor allem durch das neue Audimax, den großen zentralen Hörsaal, geprägt ist. Auf drei Ebenen verteilt finden sich weitere, kleinere Hörsäle und die Büros der Inspektionen. Im dritten Obergeschoß liegen die Büros des Kommandeurs mit seinem Stab und die des Fachbereichs Lehre.

Angegliedert an den großen Appellplatz vor dem Zentralgebäude soll auch das neue Luftwaffenehrenmal entstehen, für das in einem Gestaltungswettbewerb kürzlich ein Architekturbüro ausgewählt wurde. Und als Luftwaffenbauwerk bezieht sich auch die obligatorische „Kunst am Bau“ auf das Thema Fliegen: die spektakuläre „Supersonic Cloud“-Skulptur steht am Anfang einer langen Achse, die sich durch das Gebäude zieht. An dessen Ende soll sich in Zukunft auch einmal ein Eurofighter (auf einem Sockel) in die Lüfte erheben – derzeit wird der aber noch im Flugbetrieb gebraucht.

Neue militärische und zivile Dienstposten

Parallel zum großen Spektrum an Lehrgangsplätzen – vom Gefreiten bis zum Oberst – ist auch eine Vielzahl militärischer und ziviler Dienstposten entstanden. Die Otto-Lilienthal-Kaserne, die noch vor wenigen Jahren geschlossen werden sollte, wird ihre neue militärische Heimat und zu einem der bedeutendsten Standorte der Luftwaffe im Süden Deutschlands. Zwei Drittel des ursprünglich in Fürstenfeldbruck beschäftigten Stammpersonals, rund 280 Männer und Frauen, sind mit nach Roth umgezogen. Knapp 60 zivile Dienstposten wurden mit Bewerberinnen und Bewerbern aus der Region Roth neu besetzt.

Für die vor 69 Jahren am 1. Oktober 1956 im niedersächsischen Faßberg gegründete Offizierschule der Luftwaffe ist es der dritte Umzug. Nach einer zwischenzeitlichen, 19-jährigen Stationierung in Neubiberg südlich von München war sie seit 1977 in Fürstenfeldbruck beheimatet. Im Vergleich zum vorigen Standort bietet Roth neben einer modernen Ausstattung vor allem die räumliche Konzentration der für die Ausbildung essenziellen Einrichtungen Standortschießanlage und infanteristisches Übungsgelände.

Ein Tag der offenen Tür der Otto-Lilienthal-Kaserne und damit auch der Offizierschule der Luftwaffe am neuen Standort ist für Mitte des kommenden Jahres geplant.

von Max-Joseph Kronenbitter

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