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Luftwaffe
Drone Awareness

Verteidigungsfähigkeit braucht den sicheren Umgang mit Drohnen

Landes- und Bündnisverteidigung
Datum:
Ort:
Appen
Lesedauer:
3 MIN

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Drohnen spielen in der modernen Kriegsführung eine entscheidende Rolle. Sie haben die Art und Weise, wie Gefechte geführt werden, erheblich verändert. Deshalb hat die Unteroffizierschule der Luftwaffe ihre Ausbildung erweitert. „Drone Awareness“, also die Sensibilisierung für Drohnen, ist inzwischen ein fester Bestandteil in der Laufbahnausbildung der Unteroffiziere und Feldwebel der Luftwaffe.

Ein Soldat in Uniform schaut nach oben.

Die Absicherung durch den „Blick nach oben“ ist unabdingbar geworden. Drohnen stellen in heutigen Kriegen eine große Gefahr dar.

Bundeswehr/Michael Schmidt

Nach allen Seiten sichernd tastet sich eine Gruppe Soldatinnen und Soldaten durch das Gelände. Nach allen Seiten? Schon seit einigen Minuten folgt ihnen ein kleiner, fliegender Schatten. Eine Drohne! Sie sinkt langsam und nähert sich der Gruppe. „Drohne auf 6 Uhr!“, ertönt der Ruf. Die Soldatinnen und Soldaten gehen sofort in Deckung, schauen nach oben. Der Ausbilder, Hauptfeldwebel S., unterbricht die Übung. „Sammeln bei mir!“, ruft er.

Die Soldatinnen und Soldaten gehören zur 6. Inspektion der Unteroffizierschule der Luftwaffe. Sie absolvieren gerade ihren Feldwebellehrgang. Zusammen mit ihrem Ausbilder schauen sie sich das Video an, das die Drohne gemacht hat. „Man sieht eindeutig, dass ihr nicht aufgelockert genug marschiert seid, und der regelmäßige Blick nach oben hat mir gefehlt,“ erklärt der Hauptfeldwebel. „Seid euch bewusst, dass ihr ständig der Bedrohung von Drohnen ausgesetzt seid!“

Drohnen als Hilfe und Bedrohung

Drohnen sind aus der modernen Kriegsführung nicht mehr wegzudenken. Sie klären auf, überwachen, führen Präzisionsangriffe durch und helfen in der Logistik auf dem Gefechtsfeld. Der „Blick nach oben“ gehört daher zum Handwerkszeug der künftigen Unteroffiziere und Feldwebel der Luftwaffe. 

So werden die Drohnen beispielsweise als „Bedrohung“ in der Wach- und Gefechtsdienstausbildung eingesetzt, um die richtigen Verhaltensweisen bei den Lehrgangsteilnehmenden zu trainieren. Ebenso nutzen die Ausbildenden die Wärmebildfähigkeiten der Drohnen, um zu bewerten, wie gut beispielsweise Tarn- und Täuschmaßnahmen im 360-Grad-Bereich funktionieren. Die Ergebnisse erzeugen meist erhebliche „Aha-Effekte“ bei den Soldatinnen und Soldaten.

Ein Soldat lässt eine Drohne aufsteigen.

Jungfernflug: Im September 2024 wurden die ersten Drohnen vom Typ Parrot Anafi an die Unteroffizierschule der Luftwaffe geliefert

Bundeswehr/Sönke Dwenger
Ein Soldat trägt eine Drohne in den Händen.

Soldatinnen und Soldaten der Ausbildungsunterstützungsgruppe wurden zu Drohnenpiloten und -pilotinnen ausgebildet und sind mit den Drohnentypen DJI Matrice und Parrot Anafi nahezu täglich im Einsatz

Bundeswehr/Sönke Dwenger

Drohnenbewusstsein ist Teil der Ausbildung

Oberleutnant Sebastian S. ist verantwortlich für die Integration der Drone Awareness, also des Drohnenbewusstseins in die Ausbildung. Sein erstes Fazit: „Die Implementierung der Bedrohungsdimension small Unmanned Aerial Systems, kurz sUASsmall Unmanned Aerial Systems, in die Regelausbildung unserer Lehrgangsteilnehmenden an der Unteroffizierschule der Luftwaffe hat hervorragend gegriffen. Basierend auf den zurückliegenden Erfahrungswerten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben wir die Möglichkeiten, Drohnen zu nutzen, mit verschiedensten Ausbildungsthemen verzahnt und in alle relevanten Trainingstypen integriert. Das Feedback von Ausbildenden und Lehrgangsteilnehmenden ist äußerst positiv und die Veränderungen werden als wichtiger Schritt in der Ausbildung empfunden.“

Was einfach klingt, bedurfte vorab vieler Absprachen und Koordination: Drohnenpiloten und -pilotinnen mussten identifiziert und ausgebildet werden. Mit dem benachbarten Flugplatz Uetersen/Heist wurden Verfahren festgelegt, damit der zivile Flugverkehr durch die Drohnenaktivitäten auf dem Standortübungsplatz und in der Kaserne nicht gefährdet wird. Schließlich mussten auch Abläufe implementiert werden, um den bürokratischen Erfordernissen zur Dokumentation der Drohnenflüge Rechnung zu tragen.

Grundstein für die Verteidigungsfähigkeit

Für den Kommandeur der Unteroffizierschule der Luftwaffe, Oberst Dietmar Hinze, ist die Implementierung der Drohnen in die Ausbildung ein wichtiger Schritt unter vielen: „Wir legen mit unserer Ausbildung des Unteroffizier- und Feldwebelnachwuchses der Luftwaffe hier und jetzt den Grundstein für die angestrebte Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr. Mir ist wichtig, dass wir die künftigen Unterführer mit dem entsprechenden Mindset auf ihre Zukunft in der Luftwaffe vorbereiten.“

Oberleutnant Sebastian S. wirft einen Blick in die Zukunft: „Die vorhandenen Lernsituationen gilt es nun weiterzuentwickeln. Die Handlungssicherheit der Ausbilder muss gestärkt werden und wir beobachten die technische Entwicklung, um gegebenenfalls weitere Elemente in die Ausbildung einfließen zu lassen.“

von Michael Schmidt

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