Luftwaffe

POLYGONE – Ausbildungsunterstützung für französische Luftfahrzeugbesatzungen

POLYGONE – Ausbildungsunterstützung für französische Luftfahrzeugbesatzungen

Datum:
Ort:
Frankreich
Lesedauer:
2 MIN

Auch in Zeiten von Covid-19 ist es wichtig, dass Luftfahrzeugbesatzungen den Gebrauch der Selbstschutzausrüstung ihres Flugzeugs für den Elektronischen Kampf, insbesondere bei Bedrohungs- und Bekämpfungssituationen mit Flugabwehrraketen trainieren und darin weitergebildet werden. 

Am Himmel ist ein französischer Kampfjet und am Boden steigt Rauch auf, der einen Raketenverschuss simuliert.

Der Verschuss von Raketen wird mit Rauch simuliert. Dies ist für die Luftfahrzeugbesatzungen wichtig zur optischen Orientierung.

Bundeswehr/Abgesetzter Bereich Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme

Der „abgesetzte Bereich Zentrum Elektronischer Kampf fliegende Waffensysteme, Deutscher Anteil POLYGONE“ führte hierfür eine Electronic Warfare Woche durch.

Diese fand auf einem ehemaligen kanadischen Flugplatz in Grostenquin, Frankreich, in Kooperation mit den amerikanischen und französischen Streikräften der trinationalen Einrichtung statt. Dieser Platz eignet sich hervorragend, um die Bedürfnisse der Ausbildungsteilnehmer sowie des Ausbildungspersonals bestmöglich zu bedienen. Helikopter wie der Tiger, Puma und Gazelle sowie Kampfjets des Typs Mirage und Rafale haben an der Ausbildung teilgenommen. 

Das Flugabwehrsystem Roland steht auf dem Übungsplatz und ein Helikopter schwebt unweit über einer Wiese.

Im Anschluss an das Training erhalten die Crews direktes Feedback, dank der aufgezeichneten Daten der Flugabwehrsysteme

Bundeswehr/Abgesetzter Bereich Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme

Der deutsche Anteil POLYGONE stellte das ehemalige Flugabwehrsystem Roland (FRR), den Flugabwehrgefechtstand (FGR) und die Mobile-Luft-Lage-und-Daten-Auswertekabine (MobLLDA) zur Verfügung, um die Ausbildung zu unterstützen. Der USUnited States-Anteil von POLYGONE hat mit dem TRTG (ein Bedrohungssimulator) und Smokey-SAM auch zur erfolgreichen Ausbildung beigetragen. Der TRTG simulierte ein Flugabwehrraketen-System SA-8 (ehem. UDSSR), welches heute auch noch in vielen Ländern benutzt wird. 

Die Smokey-SAM wurden als visuelle Darstellung eines Raketenverschuss eingesetzt. Diese visuelle Darstellung ist für die Piloten ein wichtiges Hilfsmittel für deren Ausbildung, um den Verschuss einer Rakete optisch sofort zu erfassen. 

Sowohl mit Helikoptern als auch Flugzeugen wurde trainiert.

Sowohl mit Helikoptern als auch Flugzeugen wurde trainiert

Bundeswehr/Abgesetzter Bereich Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme

Um die Ausbildung so real wie möglich zu gestalten, wurde bei Tag und bei Nacht trainiert. Konzentration und Aufmerksamkeit müssen bei Nacht besonders hoch sein, was sehr hohe Anforderungen an Piloten und das Ausbildungspersonal von POLYGONE stellte. Wenn die Piloten erkennen, dass eine Rakete auf ihr Flugzeug abgeschossen wurde, bleibt keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, was jetzt zu tun ist, um nicht getroffen zu werden. Es müssen alle Handgriffe sitzen. Es gibt nur eine Chance und nur wenige Sekunden Reaktionszeit, die über das Überleben der Piloten und damit auch über die Erfüllung des Auftrages entscheiden.

Die für die Ausbildung von Piloten eingesetzten Flugabwehrraketensysteme des Deutschen Anteils POLYGONE unterscheiden sich von den „echten“ Flugabwehrraketensystemen nur dadurch, dass diese Systeme ein High-Tech-Auswertesystem eingebaut haben. Dank der Auswerteeinheiten der Mobilen-Bedrohungs-Simulatoren bekommen die Piloten direkt im Anschluss an ihre Trainingseinheit ein Feedback der durchgeführten Mission über die MobLLDA.

Mehrere Rauchschwaden, vom Boden bis hoch in die Luft, zeigen den Verschuss von Raketen an.

Das französische Übungsgelände bietet beste Bedingungen, um den Gebrauch der Selbstschutzausrüstung des Luftfahrzeugs im elektronischen Kampf gegen Flugabwehrsysteme zu trainieren

Bundeswehr/Abgesetzter Bereich Zentrum Elektronischer Kampf Fliegende Waffensysteme

Mit Hilfe dieser aufgezeichneten Daten und den Videos des Roland FRR sowie den fachkundigen Erklärungen der erfahrenen Operateure, werden die kritischen Punkte der Mission detailliert ausgewertet, Fehler besprochen und das taktische Verhalten der Piloten für den nächsten Flug angepasst und verbessert.

Die Ausbildung der Piloten im Gebrauch ihrer bordeigenen Selbstschutzausrüstung im Elektronischen Kampf im Zusammenwirken mit den entsprechenden Taktiken muss ständig geübt und verbessert werden. Getreu dem Motto: „Train to survive“

von Steffen Schalhorst