Luftwaffe

SPARTAN WARRIOR – Einsatzszenarien multinational üben

SPARTAN WARRIOR – Einsatzszenarien multinational üben

Datum:
Ort:
Husum
Lesedauer:
3 MIN

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Prepare to win“, so lautet das Motto des United States Air Forces Europe Warrior Preparation Centers, kurz USAFE WPC. Diese amerikanische Einrichtung, hat den Auftrag die in Europa stationierten USUnited States Air Force Einheiten mit Hilfe einer hoch komplexen Simulationsumgebung auf mögliche Einsatzszenarien vorzubereiten. Da solche Szenarien in der heutigen Zeit nur noch im multinationalen Rahmen sinnvoll trainiert werden können, wurde unter anderem die Übungsreihe SPARTAN WARRIOR ins Leben gerufen.

Gemeinsam für den Einsatz üben

Vom 27.01.- 30.01.2020 nahm das Flugabwehrraketengeschwader 1 (FlaRakG 1) erstmalig an einer solchen Übung teil. SPARTAN WARRIOR 20-1, die erste Übung ihrer Art im Jahre 2020, sollte hierbei für den Verband als Test für etwaige regelmäßige Teilnahmen in der Zukunft dienen. Mit Hilfe des Simulationsnetzwerkes FlaRak (SAAPES), sowie des PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target - Simulators (RT-3) wurde aus der Fliegerhorstkaserne Husum heraus eine komplette PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target FlaRak-Gruppe bestehend aus einer Kampfführungsanlage (ICC) und bis zu vier Feuerleitständen (ECSEngagement Control Station), simuliert. Das hierzu benötigte Feuerleit- und Kampfführungspersonal wurde durch die am Standort ansässige Flugabwehrraketengruppe 26 gestellt. Zusätzliche Teilnehmer aus Deutschland waren der Einsatzführungsbereich 3 mit ihrer Führungszentrale (CRC Sunrise), sowie die Simulationszentrale der Luftwaffe (SimZLw), welche den beiden deutschen Übungsverbänden als Verbindungselement zum Warrior Preparation Center diente. Neben den deutschen Einheiten waren britische, italienische und amerikanische Verbände an der Übung beteiligt.

Der stv. Kommodore Oberst Rasquin lässt sich vom Tactical Director in die Übungslage einweisen.

Der stv. Kommodore Oberst Rasquin lässt sich vom Tactical Director in die Übungslage einweisen.

Luftwaffe/ Dominik Christian Fischer

Eine vielseitige Herausforderung für die jungen Crews

Insgesamt 22 Operateure bekamen dabei, verteilt über die vier Übungstage, die Gelegenheit einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Bei dieser Übung war der wesentliche Unterschied, zu den gewohnten verbandsinternen Trainingsszenarien, die Einbindung einer PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target FlaRak-Gruppe in eine sich über den gesamten süddeutschen Raum erstreckende NATONorth Atlantic Treaty Organization Land- und Luftoperation.  Neben dem Schutz der zugewiesenen Objekte im Raum Nürnberg, war somit die Koordination mit anderen Gefechtsständen, sowie der Schutz der sich im gleichen Einsatzraum bewegenden verbündeten Luftfahrzeuge die hauptsächliche Aufgabe der Übungsteilnehmer. 
Die Bedrohung, der sich die Übungsteilnehmer dabei gegenübersahen, bestand aus einem Mix aus taktischen ballistischen Flugkörpern, Marschflugkörpern und Luft-Boden-Flugkörpern neuester Generation und forderte den teils jungen Crews alles ab. 


Der simulierte feindliche Flugkörper ist auf dem Bildschirm der Feuerleitcrew zu sehen.

Der simulierte feindliche Flugkörper ist auf dem Bildschirm der Feuerleitcrew zu sehen.

Bundeswehr/ Dominik Fischer
Ein großes digitales Lagebild mit dem man das gesamte Szenario verfolgen konnte.

An einem großen digitalen Lagedisplay an der Wand des SAAPES-Labs konnte jederzeit das gesamte Szenario, mit allen Bewegungen der eigenen Kräfte (blau), sowie der gegnerischen Kräfte (rot), verfolgt werden.

Eine perfekte Ergänzung und Vorbereitung

Das Fazit dieser Übung fiel dann auch durchweg positiv aus. Mit geringstem personellen und materiellen Aufwand konnte hier an einer multinationalen Hochwertausbildung teilgenommen werden, die für die durchweg jungen Operateure eine fordernde Übungslage bot. Simulationsübungen wie SPARTAN WARRIOR oder auch Joint Project Optic Windmill (JPOW) an denen der Verband seit vielen Jahren regelmäßig teilnimmt, gewinnen in der Übungslandschaft immer mehr an Bedeutung, da hier die relativ kleine Gruppe der Feuerleit- und Kampführungssoldaten aus den Heimatstandorten heraus optimal trainiert werden können. Die Tatsache, dass für die Erfüllung vergleichbarer Übungsziele auf konventionellen FlaRak-Übungen einige hundert Kameraden und umfangreiches Großgerät benötigt werden, unterstreicht die Bedeutung nochmals. Somit stellen Simulationsübungen wie SPARTAN WARRIOR auch in Zukunft die perfekte Ergänzung zu, beziehungsweise eine sinnvolle Vorbereitung auf, entsprechende Großübungen oder gar für einen Einsatz dar.

Ein Feuerleitoffizier am Patriot Simulator.

Feuerleitoffizier am PatriotPhased Array Tracking Radar to Intercept on Target Simulator, die wachsamen Augen auf dem Monitor.

Luftwaffe/ Dominik Christian Fischer

Im Anschluss entschied der Kommodore FlaRakG 1, Oberst Noeske, dass eine zukünftige Teilnahme des Geschwaders auch unter Einbeziehung des Geschwadergefechtsstandes (SAMOCSurface to Air Missile Operations Center) und der FlaRak Gruppen 21 und 24 an der Übungsreihe SPARTAN WARRIOR weiterverfolgt werden soll. Somit wird diese Übung, als weiteres Element, in der Weiterbildung des Taktikpersonals etabliert.

von Mirco Viebrantz

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