Gesundheitsvorsorge: Heimkehr der „Berlin“ mit Rekord

Gesundheitsvorsorge: Heimkehr der „Berlin“ mit Rekord

Datum:
Ort:
Wilhelmshaven
Lesedauer:
2 MIN

Nach über fünf Monaten im Einsatz ist der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ am 17. September in seinen Heimathafen Wilhelmshaven zurückgekehrt. Weil ihr der Landgang aufgrund der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie untersagt war, ist dieser Zeitraum für die Crew und die Marine insgesamt ein Rekord.

Die Crew der „Berlin“ im Hafen von Souda, Kreta: 161 Marinesoldatinnen und -soldaten durften 168 Tage lang ihr Schiff nicht verlassen.

Bundeswehr/Alessandro Vollborth

Anfang April hatte der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ unter dem Kommando von Fregattenkapitän Stefan Klatt seinen Heimathafen Wilhelmshaven verlassen, um sich im Mittelmeer der Standing NATO Maritime Group 2 (SNMGStanding NATO Maritime Group 2) anzuschließen.

Für diesen Marineverband war die „Berlin“ grundsätzlich das zentrale Versorgungsschiff, um eine möglichst lange Seeausdauer ihrer Kriegsschiffe zu gewährleisten. Hauptaufgabe des Schiffs aber war es, in der Ägäis ein umfassendes Lagebild vor allem für regionale Kooperationspartner zu erstellen und laufend zu führen.

Ein Rekord der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Vorsorge: 168 Tage ohne Landgang

Der Einsatzgruppenversorger der Berlin-Klasse, eines der drei größten Schiffe der Marine, hat mit der NATO–Unterstützungsmission im Ägäischen Meer insgesamt über 36.000 Seemeilen zurückgelegt. Dabei haben Schiff und Besatzung einen ganz besonderen Rekord aufgestellt: Mit über fünf Monaten verbrachte die Besatzung mit ihrem Einsatz auch in der Geschichte der Marine die längste Zeit an Bord ohne Landgang. Die „Berlin“ war am 2. April um zehn Uhr morgens ausgelaufen und ist mit ihrem Einlaufen am 17. September ebenfalls um zehn Uhr morgens 168 Tage beziehungsweise 4.032 Stunden unterwegs gewesen.

Einsatzgruppenversorger „Berlin“ in See

Bundeswehr/Oliver Severin

„Wir haben aufgrund der COVID-19Coronavirus Disease 2019-Pandemie fünfeinhalb Monate in Isolation von der Außenwelt verbracht“, erklärt Kommandant Klatt. „Ich bin sehr stolz auf eine Besatzung, die das diszipliniert und gelassen hinbekommen hat – und erstklassige Arbeit geleistet hat. Jetzt steht für uns klar im Vordergrund die Freude, wieder nach Hause zu kommen.“

Zwar lief die „Berlin“ in der Zeit auch Häfen in der Region als Versorgungsstopps an, aber bis auf wenige Ausnahmen durfte niemand das Schiff verlassen. Zu diesen Ausnahmen gehörte etwa der Schiffsversorgungsoffizier, der sich zu Absprachen auf der Pier mit örtlichen Schiffsagenten treffen konnte – stets an der frischen Luft und mit Nase-Mund-Maske.

Die Aufgaben im Ägäis-Einsatzverband

Im NATO-Verband SNMGStanding NATO Maritime Group 2 und im Einsatz in der Ägäis hat inzwischen die Fregatte „Brandenburg“ die „Berlin“ abgelöst. Die Task Group im Seegebiet zwischen dem Festland Griechenlands und der Türkei ist Teil des NATO-Marineverbands und steht unter dem Kommando eines deutschen Kapitäns zur See, der am 8. September auch sein Flaggschiff gewechselt hat.

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Die Schiffe der Ägäis-Gruppe operieren sowohl in internationalen Gewässern als auch seit März 2016 in den Hoheitsgewässern der beiden Anrainerstaaten. In der Region arbeitete das deutsche Marineschiff eng mit türkischer und griechischer Küstenwache sowie der europäischen Agentur für Küstenwache und Grenzschutz, kurz FrontexEuropäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache (Frontières Extérieures), zusammen, versorgte auch diese mit Informationen aus ihrem aktuellen Lagebild. Weil das Seegebiet von zahlreichen Inseln und einer zerklüfteten Küste geprägt ist, hatte die „Berlin“ damit eine besonders komplexe Aufgabe.

Die SNMGStanding NATO Maritime Group 2 selbst besteht in der Regel aus mehreren Zerstörern und Fregatten sowie einem Versorgungsschiff der Flotten verschiedener Bündnispartner, darunter immer ein Marineschiff aus Deutschland. Zurzeit führt ein spanischer Konteradmiral den Verband. Die Hauptfähigkeiten der SNMGStanding NATO Maritime Group 2 sind vor allem Kontrolle und Schutz strategisch wichtiger Seewege im Mittelmeer.

von  Presse- und Informationszentrum Marine (als/mmo)  E-Mail schreiben