Militärbischof

Ein „Macher“ und „Insider“

Ein „Macher“ und „Insider“

Datum:
Ort:
Berlin
Lesedauer:
2 MIN

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In Deutschland gibt es rund 100 evangelische Militärpfarrerinnen und -pfarrer. Sie begleiten Soldatinnen und Soldatinnen an den Standorten in Deutschland und in Auslandseinsätzen. Ihr Leiter wird nun zu einem persönlichen Jubiläum gewürdigt.

  • Eine blaue Wand mit einem goldenen Jesus, im Vordergrund ein Altar und einer Frau, die Andacht hält.

    Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland Kirsten Fehrs hielt die Andacht in der Gedächtniskirche.

    Walter Linkmann
  • Ein Soldat steht an einem Rednerpult und hält eine Rede.

    Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, würdigte den 60-Jährigen als „Macher“ und echten „Insider“ in der Bundeswehr.

    Walter Linkmann
  • Menschen stehen bei einem Empfang und unterhalten sich

    Beim Empfang der Geburtstagsgäste kam es zu interessanten Gesprächen

    Walter Linkmann

Vertreter von Bundeswehr und evangelischer Kirche haben Militärbischof Bernhard Felmberg zu dessen 60. Geburtstag gewürdigt. Bei einer Veranstaltung in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche lobte ihn die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, als einen Seelsorger, der mit seinem Team die Fragen und Nöte der Soldatinnen und Soldaten hautnah teile, beispielsweise in den Auslandseinsätzen im Irak, in Jordanien oder Litauen, in Zelten oder Containern. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, würdigte den 60-Jährigen als „Macher“ und echten „Insider“ in der Bundeswehr.

Felmberg hat am 20. Juli sein 60. Lebensjahr vollendet. Der Theologe steht seit 2020 an der Spitze der Militärseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zuvor war er unter anderem Bevollmächtigter der EKD gegenüber Bundesregierung und Bundestag. Der Fußballfan bekleidete zudem einige Jahre das kirchliche Nebenamt als Sportpfarrer der EKD.

Zu den gesellschaftlichen und innerkirchlichen Debatten um Pazifismus und Friedensethik betonte die EKD-Ratsvorsitzende: „Kein noch so großes Waffenarsenal wird zum gerechten Frieden führen, eher im Gegenteil. Wir wissen das alle und ersehnen diesen Frieden zugleich mit Ungeduld.“ Zu Friedensliebe und Gewaltlosigkeit komme aber das Gebot der Nächstenliebe, also Menschen zu helfen, denen Gewalt oder Unrecht angetan wurde. „Friedenschristen“ lebten daher bei der gegenwärtigen Weltlage „in einer nicht auflösbaren Spannung und permanenten Zerrissenheit“. Christen müssten in dieser Situation das Wort erheben und um Positionen ringen: „Es braucht eine friedensethisch differenzierte Debatte, um der Komplexität der Weltlage auch nur halbwegs gerecht zu werden.“

Seelsorge als „Herzschlag der Kirche“

Generalinspekteur Breuer erinnerte an die Leistungen Felmbergs in seinen fünf Jahren als Militärbischof, etwa den Wiederaufbau der ehemaligen Kapelle aus Masar-i-Sharif in Afghanistan als „Haus Benedikt“ in Potsdam. Für viele Soldatinnen und Soldaten sei dies ein wichtiger Ort für Erinnerungen, für Sorgen und Nöte. Seelsorge als „Herzschlag der Kirche“ werde in der Bundeswehr heute mehr denn je gebraucht, unterstrich Breuer.

Im Jahre 2014 hatte die EKD das Amt des Militärbischofs aufgewertet. Es ist seitdem ein Hauptamt und wird nicht mehr wie früher nebenamtlich von einem leitenden Geistlichen ausgeführt. Felmberg ist der zweite hauptamtliche Militärbischof.

Neben der evangelischen gibt es eine katholische und jüdische Militärseelsorge. Die Militärgeistlichen begleiten Soldatinnen und Soldatinnen an den Standorten in Deutschland und in Auslandseinsätzen. Zudem gestalten sie den berufsethischen, den sogenannten Lebenskundlichen Unterricht in der Bundeswehr.

Dem Militärbischof obliegt die kirchliche Leitung der Militärseelsorge. Das Kirchenamt für die Bundeswehr, das dem Bundesverteidigungsministerium nachgeordnet ist, wird vom Militärgeneraldekan geleitet. Er ist ebenfalls ein Theologe und untersteht nur bei Verwaltungsaufgaben dem Ministerium.

von Evangelischer Pressedienst/Jens Büttner

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