Gottesdienst

„Frieden hat seine Zeit“

„Frieden hat seine Zeit“

Datum:
Ort:
Vilnius
Lesedauer:
2 MIN

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Am ökumenischen Gottesdienst in der St.-Ignatius-Kirche in Vilnius haben 270 Personen, vornehmlich Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien teilgenommen.

  • Geistliche stehen im Vordergrund. Im Hintergrund sitzen Musiker.

    In Gottesdiensten spendet Musik Trost, stiftet Gemeinschaft und drückt Hoffnung aus. Sie gibt Raum für Besinnung, stärkt den Zusammenhalt und überbringt Botschaften von Frieden und Mut in schwierigen Zeiten.

    Markus Bräuer
  • Die Gottesdienstgemeinde hat auf Stühlen Platz genommen.

    Die Gottesdienstgemeinde bestand zum größten Teil aus Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien.

    Markus Bräuer
  • Ein Bischof steht hinter einem Rednerpult und spricht.

    Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg betonte: „Der Satz ‚Alles hat seine Zeit‘ kann ganz verschiedene Klangfarben annehmen."

    Markus Bräuer
  • Ein Bischof steht auf einem Platz und dankt Soldaten

    Der Bischof dankte den Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Familien für den Einsatz an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke.

    Markus Bräuer

Am 22. Mai 2025 wurde die Panzerbrigade 45 als Kern der Brigade Litauen mit einem feierlichen Appell in Vilnius in Dienst gestellt. Mittelfristig sollen dort rund 4.800 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten sowie 200 Zivilisten dauerhaft stationiert werden, 400 Angehörige der Brigade sind jetzt bereits vor Ort. Vor dem Aufstellungsappell auf dem Kathedralenplatz fand in der St.-Ignatius-Kirche ein ökumenischer Gottesdienst statt.

Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg erinnerte in seiner Predigt an das fünfte Gebot, eine der bekanntesten Stellen in der Bibel.

„Wir leben in einer Zeit, in der das Gebot, ‚Du sollst nicht töten‘, keine Grundüberzeugung aller Staaten ist. Länder werden überfallen und deren Bevölkerung getötet, um die eigene Macht auszudehnen“, so Felmberg. „Wer aber das Gebot, ‚Du sollst nicht töten' für sein Leben und seinen Glauben akzeptiert, muss es auch weiterdenken: ‚Du sollst nicht morden lassen.' Notwehr und Nothilfe verbinden sich hier.“

Unter den Gottesdienstteilnehmenden waren auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, der Kommandeur der Panzerbrigade 45 „Litauen“, Brigadegeneral Christoph Huber, und Generalleutnant Alexander Sollfrank, Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Deutschland sowie mehrere ranghohe Offiziere der litauischen Streitkräfte.

Musikalisch wurde der Gottesdienst, der unter dem Bibelwort „Alles hat seine Zeit“ stand, vom Lithuanian Grand Duke Gediminas Staff Battalion of the Lithuanian Armed Forces begleitet. Die liturgische Gestaltung haben Erzbischof Gintaras Grušas, Militärordinarius LTU, die katholischen Militärseelsorger aus Deutschland, Joachim Simon und Siegfried Weber sowie der evangelische Militärpfarrer Eric Haußmann, der in den letzten Monaten den Aufbau der Panzerbrigade 45 begleitet hat, übernommen.

Felmberg betonte: „Der Satz ‚Alles hat seine Zeit‘ kann ja ganz verschiedene Klangfarben annehmen. Je nachdem, wer ihn wie spricht …; je nachdem, wer ihn in welcher Situation hört … Das erste Wort des Textes lautet: ‚Geboren werden hat seine Zeit!‘“.

Und der Bibelabschnitt endet mit dem Zielpunkt: „Frieden hat seine Zeit“. Alles andere ist Zweites oder Drittes oder Vorvorletztes oder Vorletztes! Das nivelliert das Nebeneinander, von Pflanzen und Bauen, von tanzen und klagen nicht. Aber die Zeit zwischen geboren werden und für den Frieden einzutreten, setzt doch einen besonderen, einen sehr konkreten Rahmen. Und dieser Rahmen eröffnet einen Raum dessen, was Gott den Menschen zu tun überlassen hat. Ich lese das als eine Beschreibung des Schöpfungsauftrags:

Gott hat den Menschen geschaffen und in einen Raum der Verantwortung gestellt und ihm die Lebens-Zeit geschenkt, entsprechend zu handeln. Es ist eben nicht alles gleichgültig, sondern es kommt darauf an, wann was zu tun und wann was nicht zu tun oder gar zu verhindern ist.

Wenn Jesus die Friedensstifter seligpreist, dann stellt er sich an die Seite derjenigen, die Unrecht leiden. Und es ist doch unstrittig, dass die Diplomatie, der Handel und völkerrechtliche Verträge das erste Wort haben müssen.

Der Militärbischof dankte den Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Familien für den Einsatz an der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke, wie es dem biblischen Auftrag entspricht, dem Frieden nachzujagen.

von Markus Bräuer

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