Gemäß des Traditionserlasses

Neuer Name: Aus Mudra- wird Gereon-Kaserne

Neuer Name: Aus Mudra- wird Gereon-Kaserne

Datum:
Ort:
Köln
Lesedauer:
2 MIN

Die Mudra-Kaserne in Köln-Westhoven ist seit Jahrzehnten mit der Personalführung der Offiziere verknüpft. Generationen von Offizierinnen und Offizieren verbinden ganz persönlich mit diesem Namen die Prüfung ihrer Bewerbung am Assessment-Center für Führungskräfte oder der Offizierbewerber-Prüfzentrale. Doch seit dem 02. November 2022 ist dies anders.

Bild des Schriftzuges Gereon-Kaserne

Blick auf den neuen Namen an der Wache der Kölner Kaserne

Darius Retzlaff/Bundeswehr

Denn an diesem Tag wurde die durch das Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr) genutzte Kaserne in einem Umbenennungsappell mit dem neuen, traditionsstiftenden Namen Gereon-Kaserne versehen. Sie trägt damit fortan den Namen des Stadtpatrons der Stadt Köln und des Schutzpatrons der Soldaten.

„Pflichterfüllung und Standhaftigkeit beispielgebend“

Der Legende nach soll sich der Offizier Gereon geweigert haben, sich im 4. Jahrhundert an der Verfolgung und Ermordung von Christen im Raum Köln und Umgebung zu beteiligen. Stattdessen traf er bewusst die Entscheidung, seinem Gewissen zu folgen. Für diese Gewissensentscheidung zahlte er auf grauenhafte Weise mit seinem Leben und trug dabei tapfer die Konsequenzen seiner Entscheidung.

Gereons gewissengeleitete Pflichterfüllung und Standhaftigkeit sei beispielgebend für jede Offizierin und jeden Offizier, so Brigadegeneral Frank Reiland, Abteilungsleiter der Abteilung Personalführung Offiziere des BAPersBwBundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr.

Gereon als Identifikationsfigur

Die Legende um Gereon stehe stellvertretend für alle Werte, die sich auch im Leitbild der Inneren Führung widerspiegeln, so Reiland: Gereons Mut, sich gegen offensichtliches Unrecht aufzulehnen, und seine gewissengeleitete Pflichterfüllung seien sinn- und beispielgebend für alle Angehörigen der Bundeswehr.

Für die Bundeswehr spiegelt Gereon wider, wie wichtig es ist, für Freiheit einzutreten und Minderheiten zu schützen. Er zeigt auf, dass es auf persönliche Entscheidungen ankommt. Dass es eine Gehorsamspflicht gibt, die ihre Grenzen im geltenden Recht und im Gewissen findet. Und dass Tapferkeit im Einstehen für die Werte unseres Grundgesetzes erforderlich sein kann, bis hin zu dramatischen Folgen für die eigene körperliche und seelische Gesundheit und das eigene Leben.

Neuer Name trägt Traditionserlass von 2018 Rechnung

Der ausgewählte Namensvorschlag Gereon-Kaserne, der in einer Abstimmung aus mehreren Vorschlägen durch alle Angehörigen der Kaserne in Köln-Westhoven hervorging, ist also traditionsstiftend im Sinne der Inneren Führung, symbolgebend für die Bundeswehr als Armee der Demokratie und vor allem auch wegweisend für die künftigen militärischen Führungskräfte. Mit der Umbenennung wird somit dem 2018 aktualisierten Traditionserlass der Bundeswehr Rechnung getragen.

Nun werden bereits beim Betreten der Liegenschaft alle Standortangehörigen sowie das zukünftige Führungspersonal der Bundeswehr auf dem Weg zum Assessmentcenter daran erinnert werden, dass Soldatinnen und Soldaten immer aus Überzeugung den richtigen Weg einschlagen sollten, auch wenn dieser beschwerlich oder gefährlich sein kann.

von Markus Weber  E-Mail schreiben
Namensgeber der Kaserne

Gereon von Köln

Am 02.11.2022 erhielt die Gereon-Kaserne ihren neuen Namen. Benannt ist sie nach dem Stadtpatron von Köln und Schutzpatron der Soldaten

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