IF 3|23 Online

Die neue IF 3|23 ist da: Kommunikation in der Zeitenwende

Die neue IF 3|23 ist da: Kommunikation in der Zeitenwende

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Mit dem Leitthema „Kommunikation in der Zeitenwende“ geht die Redaktion IF der Frage nach, ob man wirklich „nichts mehr sagen darf“? Oder wollen, können und dürfen wir manchmal nichts sagen? Das Recht setzt Grenzen für die zwischenmenschliche Kommunikation. Aber wann und wo? Wie kommunizieren Führungskräfte mit ihrem unterstellten Personal? Wir fragen auch, ob die soldatische Tugend der Wahrhaftigkeit vor dem Aus steht.

Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher bei einem Truppenbesuch.

Die ehemalige britische Premierministerin Margaret Thatcher bei einem Truppenbesuch in Fallingbostel 1986

picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Jockel Fink

Innere Führung heißt: Miteinander reden! So der Leitspruch von Oberst i.G. Thomas Berger, Chef des Stabes am Zentrum Innere Führung. Für die neue Präsidentin des BAAINBwBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, ist Kommunikation der Motor der Zeitenwende. Wie Gesagtes aufgenommen wird, hängt jedoch wesentlich von der Wahrnehmung der Empfängerin und des Empfängers der Nachricht ab. „Man darf ja gar nichts mehr sagen“ hört man oft. Ist es wirklich so? Gedanken zum Dürfen, Können und Wollen hat sich Brigadegeneral Robert Sieger, Beauftragter des Generalinspekteurs der Bundeswehr für Erziehung und Ausbildung, gemacht. „Wer fragt, führt!“ So das Plädoyer für aktive Kommunikation und die Kunst des Zuhörens durch Führungskräfte von Oberst Jochen Geck, Leiter des Bereiches Coaching am ZInFüZentrum Innere Führung

Wo liegt die Grenze der Gesetze in der zwischenmenschlichen Kommunikation und wann verletze ich die Würde meiner Kameradin oder meines Kameraden? Der Frage geht Jennifer Kuprat, Rechtsdozentin am ZInFüZentrum Innere Führung, auf den Grund. Welche Bedeutung hat Wahrhaftigkeit heute? Steht diese soldatische Tugend vor dem Aus? Wie wichtig ist es, ehrlich zu sich selbst zu sein, eigene Fehler zuzugeben und einen Befehl zu korrigieren? Mit diesen Fragen setzen sich Oberstleutnant Günther Demleitner und Major i.G. Maria Smolinsky auseinander. Mut zum Widerspruch – so das Credo der Marineschule Mürwik. In der Aus- und Weiterbildung zum Offizier und zur Offizierin der Marine werden Potentiale ausgeschöpft, Vertrauen geschaffen und Fehlermanagement gefördert.  

Neu: Serviceseite Kurz & Knapp und Quiz zum Titelthema

Neue Seite mit Hinweisen zu Lehrgängen und Tipps zu Veranstaltungen sowie einem Titelthema-Quiz

Neu: Hinweise zu Seminaren und neuen Lehrgängen und Tipps zu Veranstaltungen im Kurz & Knapp und ein Quiz zum Titelthema

Bundeswehr/Redaktion IF

Neu ist eine Service-Seite mit Veranstaltungstipps wie der Ausstellung zum Kunstwettbewerb der Bundeswehr und dem Hinweis auf „Diversity Bites“, der neuen Veranstaltungsreihe für Wissenstragende und Interessierte zum Thema Vielfalt und Chancengerechtigkeit als „Lunch, Link&Learn“-Format auf der Netzwerkplattform Link&Learn. Auch Seminare wie der Lernort Berlin und neue Lehrgänge werden beworben.

Habe ich das Titelthema richtig verstanden? Jetzt neu: Die IF bietet einen kleinen Wissensquiz zum Titelthema an - im Anschluss an die Mediale. Hier kann sich jeder selbst prüfen, wie aufmerksam er oder sie gelesen und verstanden hat.

Von Feindbildern, Nahost, Ostasien, suum cuique und Lehren aus Ukraine-Krieg

Wladimir Putin am langen weißen Tisch mit dem Oberrabbiner und Präsidenten der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands

Wladimir Putin am langen weißen Tisch mit dem Oberrabbiner und Präsidenten der Föderation der Jüdischen Gemeinden Russlands

picture alliance / ZUMAPRESS.com/Mikhail Metzel/Kremlin Pool

Brauchen wir neue Feindbilder? Im Weißbuch von 1973/74 heißt es, dass die bewaffnete Verteidigung der Freiheit kein Feindbild benötige. Ein Beitrag beschäftigt sich mit dem heutigen Verständnis von Gegnerschaft, Feindschaft und Feind und den Herausforderungen im Kontext der Inneren Führung.

Lange Schatten von Putins Krieg über Nahost: Welche Positionen haben Israel und Palästina zum Ukraine-Krieg? Und welche Auswirkungen hat der Angriffskrieg Putins auf den eigenen Konflikt und die Region insgesamt sowie auf ihre Beziehung zum Westen?

Auch auf Ostasien und den Konflikt zwischen China und Taiwan wirkt sich der Ukraine-Krieg aus. Im Ost- und Südchinesischen Meer spielen weitere Player wie Nordkorea, Japan, die USA und Südkorea eine sicherheitspolitische Rolle. Die steigenden Spannungen inklusive nuklearer Bedrohung in der ostasiatisch-pazifischen Region betreffen insgesamt 2,3 Milliarden Menschen.

Suum cuique – das Motto der Feldjäger. Der Zentralrat der Juden und die Gedenkstätte Buchenwald forderten 2022, dieses von den Uniformen der Feldjäger entfernen zu lassen. Eine historische Prüfung zeigt, dass der Ursprung und die Bedeutung des Mottos älter sind und im Dritten Reich von den Nazis fehlgedeutet und missbraucht wurden.

Von den Soldaten in der Ukraine können wir viel lernen, befindet Dr. Klaus Naumann in seinem Essay.  Nun gilt es, den Kerngehalt der Inneren Führung herauszuarbeiten und zu verstehen, wo die beeindruckende Kampfmotivation der Ukrainer herkommt.

IF-Podcast mit Thomas Hitschler

Staatssekretär Hitschler mit Dr. Sarah Reichel und Oberstleutnant Tim Kullmann

Staatssekretär Thomas Hitschler mit Dr. Sarah Reichel und Oberstleutnant Tim Kullmann im Bundesverteidigungsministerium

BMVg/Martin Flache

Im IF-Podcast zum Heft sprechen Dr. Sarah Reichel und Oberstleutnant Tim Kullmann vom Cyber Innovation Hub# der Bundeswehr mit dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Thomas Hitschler. Kommunikation ist in der Zeitenwende immens wichtig: Damit alle Beteiligten der Zeitenwende, die Soldatinnen und Soldaten, die Politik, der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages und die deutsche Bevölkerung ihre Unterstützung geben, muss notfalls immer wieder erklärt werden, wofür die 100 Milliarden des Sondervermögens benötigt werden, so Thomas Hitschler. Je besser wir kommunizieren, warum und wofür so viel Geld für die Bundeswehr ausgegeben werden muss, desto mehr Rückhalt wird es aus der Bevölkerung geben. Das geht nicht ganz ohne Friktionen. Dies erfordert auch einen ernsthaften und echten Umgang mit Fehlern und Entscheidungen auf allen Ebenen. Wahrhaftige Beratung und kein Wolkenkuckucksheim gehören ebenso dazu. Nur auf Basis einer echten Lage kann zum absoluten Kernauftrag der Bundeswehr, der Verteidigung der Freiheit unseres Landes, zurückgekehrt werden. Wir können diesbezüglich von den Ukrainern viel lernen und dürfen uns disruptiven Technologien gegenüber nicht verschließen.

Cover IF3_23
von Dr. Sarah Reichel

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