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Transkription - Geheimsache "Himmerod"

Datum:
Lesedauer:
2 MIN

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Deutschland 1950. Der zweite Weltkrieg ist gerade erst 5 Jahre vorbei. Not und Elend schrecken der deutschen Bevölkerung noch in den Knochen. Die Bundesrepublik wurde gerade erst letztes Jahr gegründet. Im selben Jahr als die Sowjetunion die größte je von Menschenhand gebaute Atombombe hat. In Korea überfällt der von der Sowjetunion unterstützte Norden, den mit der USA verbündeten Süden. Menschen in Europa haben Angst vor einer militärischen Eskalation des Ost-West-Konflikts vor ihrer Haustür. Deutschland liegt an der Frontlinie des kalten Krieges, ein Staat ohne eigene Armee. Die West-alliierten: USA, England und Frankreich brauchen deutsche Soldaten und Westeuropa konventionell verteidigen zu können. Eine Wiederbewaffnung Deutschlands wird ins Spiel, ein sehr umstrittenes Thema. Nicht nur in der deutschen Bevölkerung ist eine Wiederbewaffnung äußerst umstritten, auch einige Prominente sind dagegen. So tritt der Innenminister und spätere Bundespräsident Gustav Heinemann aus Protest zurück und Bundeskanzler Konrad Adenauer, der reist nach New York zur Außenministerkonferenz der westlichen Großmächte. Das Ergebnis: Sie akzeptieren eine Wiederaufrüstung Deutschlands. Also muss Adenauer nur noch die kritische deutsche Bevölkerung überzeugen, dazu lässt er ein unvermittelbares Konzept erarbeiten. Unter größter Geheimhaltung lässt er 15 Militärvertreter im Eifelkloster Himmerod zusammenkommen. Und hier sind wir jetzt.
Die Gruppe der Experten tagt hier im Kloster vom fünften bis neunten Oktober 1950 zusammen. Deckname: Zusammenziehung der Versicherungsvertreter. Wo diese 15 Herren getagt haben, dass schauen wir uns jetzt an.
Hier über diese Flure sind die ehemaligen Offiziere gelaufen und hier im historischen Zimmer Nummer Sieben haben sie getagt. Unter den Teilnehmern waren auch die späteren Bundeswehr Generäle Adolf Heusinger, Johann Adolf Graf von Kielmansegg, Hans Speidel und Wolf Graf von Baudissin.
Das Ergebnis ihrer Tagung fassen sie in der Himmeroder Denkschrift zusammen. Sie enthält wesentliche Gedanken, die beim späteren Aufbau der Bundeswehr umgesetzt wurden. Mit dem Begriff des inneren Gefüges wurde das ethische und moralische Leitbild für den Staatsbürger in Uniform erarbeitet. Daher ist es heute wichtiger denn je, stets wieder an die Anfänge unserer Führungskultur zu erinnern.
Die Wiege der Inneren Führung liegt im Kloster Himmerod. Nach der Tagung vergingen noch fünf weitere Jahre bis alle Fragen geklärt waren und die Bundeswehr letztendlich aufgestellt war. Am 12. November 1955 erhielten die ersten Freiwilligen ihre Ernennungsurkunde und am 20. Januar 1956 stellte Bundeskanzler Konrad Adenauer die neuen westdeutschen Streitkräfte in Andernach in Dienst.

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