Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
Eingefangen: Bilder aus der Bundeswehr
- Datum:
- Ort:
- Berlin
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- 4 MIN
Eine Woche voller Ereignisse: Verteidigungsminister Boris Pistorius erlebt seinen ersten Truppenbesuch in Altengrabow, Deutschland liefert zum ersten Mal Kampfpanzer an die Ukraine. Zum Schutz der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke wurden außerdem zwei Patriotstaffeln nach Polen verlegt, um dort die Flugabwehr zu unterstützen.
Stürmen, überwachen und sichern
Nicht nur in der Heimat, sondern auch im Ausland trainieren die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr weiter ihre Fähigkeiten. So üben die Gebirgsjäger in der Slowakei bei der einsatzgleichen Verpflichtung eVAenhanced Vigilance Activities (enhanced Vigilance Activities) unter anderem den Orts- und Häuserkampf.
Denn bei einem Kampf in urbanem Gelände lauert die Gefahr im wahrsten Sinne des Wortes hinter jeder Tür. Die Sicht ist begrenzt, Angreifer können sich in Gebäuden verstecken und große Waffensysteme können in dicht bebauten Straßen nur sehr eingeschränkt eingesetzt werden. In solchen Lagen müssen die Soldaten und Soldatinnen vor allem schnell agieren, Feinde ausfindig machen und diese umgehend bekämpfen.
Aber auch die Vorgehensweise einer Sturmgruppe ist Teil der Übung. Die Sturmgruppe dringt in Gebäude ein und arbeitet sich von Raum zu Raum vor. Dabei arbeitet sie eng zusammen mit der Sicherungsgruppe, die zwischenzeitlich alle anderen Eingänge und Fenster überwacht. Taucht dort ein Feind auf, nimmt sie ihn unter Feuer. Die Soldatinnen und Soldaten dürfen sich zu keiner Zeit ablenken lassen und müssen ein eingespieltes Team sein. Routiniert werden die Zugänge zu den Häusern überwacht, nachdem die Räume abgeriegelt wurden.
Der Countdown läuft
Die Invictus Games 2023 sind in vielerlei Hinsicht dieses Jahr ein besonderes Ereignis. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Sportevents sind im Dienst verwundete oder verletzte Militärangehörige. Die Athletinnen und Athleten wollen sich natürlich in sportlichen Wettkämpfen miteinander messen, aber das allein steht nicht im Mittelpunkt. Für viele der Sportlerinnen und Sportler bedeutet eine Teilnahme an den Invictus Games auch einen Schritt zurück in ein normales Leben und setzt ein Zeichen, wie weit sie in ihrem Rehabilitationsprozess bereits gekommen sind.
Dieses Jahr gibt es bei den Wettkämpfen viele erste Male. Deutschland darf zum ersten Mal die Veranstaltung ausrichten und mit Israel und Kolumbien werden auch zwei neue Länder als Teilnehmer begrüßt. Unter dem Motto „A Home for Respect“ werden die Versehrtenspiele im September in Düsseldorf stattfinden.
Patriots in Polen
Um die NATONorth Atlantic Treaty Organization-Ostflanke weiter zu schützen, werden die ersten beiden zugesagten Patriotstaffeln nach Polen gebracht. Sie stammen aus dem Flugabwehrraketengeschwader 1 aus Bad Sülze und sollen in Zamość nahe der ukrainischen Grenze aufgestellt werden. Insgesamt werden drei Patriotstaffeln in Polen zukünftig eingesetzt, um den polnischen Luftraum zu sichern und zu überwachen. Beim Transport der Waffensysteme werden die Soldatinnen und Soldaten aus Bad Sülze von der gesamten Bundeswehr unterstützt.
Feldjäger, ITInformationstechnik-Kräfte und medizinisches Personal begleiten die Patriotstaffeln auf ihrem Weg. Die Defensivsysteme sind Teil der Rückversicherungsmaßnahmen der NATONorth Atlantic Treaty Organization für die osteuropäischen Bündnispartner (enhanced Vigilance Activities). Der zukünftige Kontingentführer der neuen Mission in Polen wird Oberst Jörg Sievers. Er leitete bereits eine ähnliche Task Force in der Slowakei.
Kampfpanzer für die Ukraine
Deutschland wird die Ukraine im Krieg gegen Russland mit 14 Kampfpanzern vom Typ Leopard 2 A6 unterstützen. Neben der Ausbildung von ukrainischen Soldatinnen und Soldaten an den Großgeräten der Bundeswehr umfassen die Unterstützungsleistungen auch Logistik, Wartung der Systeme und Munition.
Verteidigungsminister Boris Pistorius betonte, dass die Lieferung nicht die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr beeinträchtigen werde. Die Ausbildung an den Kampfpanzern solle zügig beginnen und in Deutschland stattfinden.
Oberstes Ziel der Bundesregierung sei es weiterhin, die Ukraine in ihrem Kampf um die eigene Souveränität zu unterstützen. Pistorius stellte klar, dass die Unterstützung erfolgen würde, die nötig sei, ohne dass Deutschland dabei aber zur aktiven Kriegspartei würde.
Minister unter Soldaten
Für seinen ersten Truppenbesuch bei den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr wollte der neue Verteidigungsminister Pistorius gleich beim scharfen Schuss dabei sein. Auf dem Truppenübungsplatz in Altengrabow übte das Logistikbataillon 171 aus Burg mit Handwaffen.
Das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach übte zeitgleich mit dem Puma. Mit hohem Tempo bewegten sich die Soldatinnen und Soldaten in ihren Gefechtsfahrzeugen über die Schießbahn und schossen mit scharfer Munition auf unterschiedliche Ziele. Pistorius konnte dies hautnah beobachten aus der Schützenluke eines Schützenpanzers Puma.
„Ich nehme an, Sie sind genauso angetan wie ich von dem, was wir hier gesehen haben.“, sagte er hinterher zu den versammelten Medienvertretern. Der Verteidigungsminister wird in nächster Zeit weitere Standorte der Bundeswehr besuchen und sich ein Bild von der Truppe verschaffen.