Von Langeweile keine Spur: ITInformationstechnik-Kräfte im Einsatz
Einsatz- Datum:
- Ort:
- Gao
- Lesedauer:
- 3 MIN
Telefonie, E-Mail, Serverdienste oder spezielle Software: Genau wie in Deutschland werden in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr viele verschiedene ITInformationstechnik-Services benötigt. Auch im Camp Castor in Gao erfolgt die multinationale Arbeit von etwa 700 Nutzerinnen und Nutzern sowie die Verbindung nach Deutschland über digitale Kanäle. Mensch und Technik werden hierbei täglich gefordert. Um Systemausfälle auszuschließen, müssen Komponenten regelmäßig ausgetauscht werden – und das bei laufendem Einsatzdienstbetrieb.
Die ITInformationstechnik-Spezialisten aus Deutschland sind für das Implementieren einer neuen ITInformationstechnik-Infrastruktur in Gao angekommen
Bundeswehr/Eduard WeißVergleichbar den Netzwerken der Adern im menschlichen Körper ist auch bei der Bundeswehr alles zunehmend digital vernetzt. Prozesse müssen zeitgerecht gesteuert und Aufträge umgesetzt werden. Im Camp Castor bei MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali stellen ITInformationstechnik-Spezialisten vom Betriebszentrum ITInformationstechnik-System der Bundeswehr aus Rheinbach diese Funktionsfähigkeit sicher. Im Camp bereiten sie die anstehende Clientregeneration sowie das Implementieren einer neuen ITInformationstechnik-Serverinfrastruktur vor. Ein zweites Team aus dem ITInformationstechnik-Bataillon 282 aus Kastellaun ist zeitgleich für den Netzwerkkerntausch, das Herzstück des Netzwerks der mobilen Netze der Bundeswehr, zuständig.
Nur gemeinsam zu schaffen: Die Experten müssen das System für den Tausch konfigurieren
Bundeswehr/Uwe WeberZusammen mit den Fachleuten vor Ort geht es für beide Teams zunächst um die vorbereitenden Arbeiten für den Serveraustausch sowie um den Wechsel der Netzwerksysteme. Der damit einhergehende Aufwand ist enorm und nur im Team zu bewältigen. Das ITInformationstechnik-Personal vor Ort hat dafür bereits die perfekten Rahmenbedingungen geschaffen: einen Arbeitsbereich für das eingeflogene Personal mit allen notwendigen ITInformationstechnik-Anbindungen.
In Vorbereitung auf den Serverwechsel muss das System auf einen einheitlichen Konfigurationsstand gebracht werden. In kürzester Zeit müssen zahlreiche Absprachen getroffen, Systeme und Konfigurationen überprüft sowie verschiedenste Kabel neu verlegt werden. Parallel dazu werden klimatisierte Bereiche geschaffen, um die neuen Netzwerkkerne auf Herz und Nieren prüfen zu können. Bereits nach einer Woche ist alles vorbereitet für den großen Shutdown. Der Plan steht und alle wissen genau, was zu tun ist.
Alles im Griff: Oberstleutnant Peter U. trägt die Verantwortung für das Abschalten des Systems
Bundeswehr/Uwe WeberDie alte Technik muss abgeschaltet und abgebaut werden, um Platz für die neuen Netzwerksysteme zu schaffen. Das bedeutet nicht weniger als einen Shutdown für nahezu die gesamte ITInformationstechnik-Infrastruktur im Camp. Alle müssen Hand in Hand arbeiten, dabei geht es zunächst ans Aufbauen und Verkabeln der neuen Systeme. Hierbei sind handwerkliches Geschick und manches Mal auch Improvisationsvermögen gefragt.
Nach sieben Stunden Dauereinsatz in der Nacht kann das neue ITInformationstechnik-System wieder online geschaltet werden und ist funktionsfähig. Kleinere Nacharbeiten und letzte Tests erfolgen nach einer kurzen Ruhepause sowie einem Frühstück mit besonders starkem Kaffee. Die erste Teilmission ist somit erfolgreich abgeschlossen: Die Bits und Bytes fließen wieder ungehindert!
Aus Alt mach Neu: Soldaten müssen beim Servertausch ordentlich mit anpacken
Bundeswehr/Uwe WeberDieser große Kraftakt fand völlig unbemerkt hinter den Kulissen statt. Dank guter Planung im Vorfeld sowie einer strukturierten Arbeitsweise aller Beteiligten ist es zu keinerlei Einschränkungen gekommen. Alles wurde im Vorfeld akribisch geplant, es wurden mehrfach Analysen der bevorstehenden Arbeiten durchgeführt. Die zu erwartenden Herausforderungen wurden direkt mit den Administratoren in Deutschland und vor Ort besprochen und zielgerichtet angegangen. Damit wurde für nahezu jedes denkbare Szenario vorausgeplant, um Lösungen vor Ort sicherzustellen.
Das glückliche Fazit: Operation geglückt. Die hervorragenden Vorarbeiten durch das Deutsche Einsatzkontingent MINUSMAMission Multidimensionnelle Intégrée des Nations Unies pour la Stabilisation au Mali sowie der enorme Erfahrungsschatz der ITInformationstechnik-Soldaten aus Kastellaun haben zur erfolgreichen Migration beigetragen.
Klappt alles? Die Konfiguration des neuen Systems vor Ort muss überprüft werden
Bundeswehr/Uwe WeberNach erfolgreicher Umsetzung heißt es für die Teams nun wieder Tasche packen. Aber nach der Mission ist vor der Mission: Im Februar geht es für die ITInformationstechnik-Spezialisten erneut nach Gao, um rund 500 Computer auszutauschen. Die entsprechenden Vorarbeiten sind bereits in vollem Gange. Nach dieser Maßnahme steht allen Nutzerinnen und Nutzern ein neues, noch moderneres und leistungsfähigeres ITInformationstechnik-System zur Verfügung.
Die Anforderungen für Material und Mensch sind in der Wüste extrem, der feine Wüstenstaub findet sich überall
Bundeswehr/Uwe Weber
Letzte Handgriffe am lokal verlegefähigen Netz Bundeswehr, ohne Kühlung funktioniert hier nichts
Bundeswehr/Uwe Weber
Routinemäßig müssen alle Filter der Systeme gewartet werden
Bundeswehr/Uwe Weber
Sorgfältig werden die einzelnen Kabel angeschlossen
Bundeswehr/Uwe Weber
Ein zweites lokal verlegefähiges Netz dient als Backup für das Netzwerk
Bundeswehr/Uwe Weber